Rezension Rezension (5/5*) zu Schuld: Ein Cold-Case-Team Thriller von Patrick Burow.

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Buchinformationen und Rezensionen zu Schuld: Ein Cold-Case-Team Thriller von Patrick Burow
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Packendes Lesevergnügen

„Ihnen werden Top-Kriminaler zur Seite gestellt. Ein ehemaliger SEK-Leiter, eine überaus erfahrene Profilerin und ein Computergenie werden Sie unterstützen.“ (Zitat Seite 17)

Inhalt
Der ehemalige Staatsanwalt Michael Thomforde ist nicht sicher, was er von den Mitgliedern seiner neuen Truppe halten soll, die weit davon entfernt sind, jene Top-Kriminaler zu sein, die ihm versprochen worden waren. Jan mit seiner Neigung zu aktiven Alleingängen, Renate, die davon überzeugt ist, selbst am besten für die Leitung dieses Ermittlerteams qualifiziert zu sein und Sasha, die meistens in ihren Laptop oder Notizen vertiefte schweigende Beobachterin. Der unaufgeklärte Mord, den Thomforde unbedingt wieder aufgreifen will, ist erst dreieinhalb Jahre her. Ausgerechnet diesen Fall? Da geschieht ein weiterer Mord. Gibt es einen Zusammenhang?

Thema und Genre
Dieser Thriller mit Regionalbezug spielt in Hamburg. Im Mittelpunkt stehen alle Facetten der Justiz. Auch die Frage nach der Verantwortung von Anwälten, die durch ihre Kompetenz Freisprüche von Schwerverbrechern erwirken, ist ein Thema.

Charaktere
Die Figuren sind sehr gut und präzise entwickelt, mit Ecken und Kanten und im jeweiligen Verhalten stimmig, ohne je ins Klischee abzugleiten. Anfangs hat dieses neue Cold-Case-Team nur eines gemeinsam: sie alle sind Einzelgänger und halten nichts von den anderen Teammitgliedern. Doch mit der Gefahr, denn jemand will die Ermittlungen um jeden Preis verhindern, wächst ihre Einsatzbereitschaft und sie beginnen, tatsächlich ein Team zu werden.

Handlung und Schreibstil
Die aktuelle Handlung spielt in einem straffen Zeitrahmen von nur vier Wochen. Rückblicke ergänzen die Ereignisse mit zusätzlichen Details und Informationen. Kurze Kapitel stellen jeweils ein Mitglied des Ermittlerteams und das entsprechende Ereignis in den Mittelpunkt, abwechselnd dazu aber auch Täterpersonen oder Verdächtige. Gleichzeitig nimmt sich der Autor Zeit für Beschreibungen, ohne jedoch den Spannungsbogen zu unterbrechen. Auch das Fachwissen des Autors ist eine interessante Bereicherung, ohne je belehrend zu wirken. Der Schreibstil ist dem Genre angepasst, packend, mit einem humorvollen Augenzwinkern und einem lockeren Umgangston in den Dialogen. Jan im Einsatz: „Okay, zweiter Versuch, diesmal mit Licht und Musik.“ (Zitat Seite 241)

Fazit
Ein sehr spezielles, gerade wegen der Eigenheiten sympathisches Team, brisante Themen, eine spannende Handlung mit Überraschungen, dazu Hamburg und eine gute Prise Humor: packendes, unterhaltsames Lesevergnügen. Der Beginn einer Serie mit Fanpotenzial.