Rezension Rezension (4/5*) zu Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit von Ken Follett.

wal.li

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1. Mai 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit von Ken Follett
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Brückenbauer

Im Jahr 997 überfallen die Wikinger das Heimatdorf von Edgar. Zwar bemerkt Edgar den drohenden Angriff auf Combe, doch als Einzelner kann er nicht viel tun. Der Ort wird fast zerstört. Tragischerweise kommt bei dem Überfall auch Edgars Geliebte um. Gleichzeitig träumt eine junge Grafentochter aus der Normandie von einem kleinen Reich in England. Sie macht sich auf den Weg, um zu heiraten. Doch ihr Weg ist nicht ohne Hindernisse, denn kurz vor dem Ziel wird die Reisegruppe überfallen und ausgeraubt. Und auch ihr Gatte entpuppt sich in seiner Heimat als ein anderer. Zwar ist er ihr durchaus zugetan, aber die Familie versucht in die junge Ehe hinein zu regieren.

Dieser historische Roman ist das Prequel zu den anderen Kingsbridge-Romanen des Autors und gleichzeitig der vierte Band der Reihe. Da die Handlung über hundert Jahre vor der Handlung der „Säulen der Erde“ angesiedelt ist, ist eine Kenntnis der anderen Bände zum Verständnis nicht notwendig. Der junge Bootsbauer Edgar, die schöne Ragna und der Bischof Wynston und der Vorstand des örtlichen Stifts - um sie ranken sich die Geschichten von Liebe und Hass. Edgar hat Ideen, die den Fortschritt bringen können, doch er ist arm und manchmal fehlen ihm die Unterstützer. Und Ragna landet recht schnell auf dem Boden der Tatsachen, auf dem sie sich mit den Intrigen der Familie auseinandersetzen muss. Wobei auch Bischof Wynston seine Finger drin hat.

Als leicht gekürztes Hörbuch bietet dieser Roman spannende Unterhaltung. Man gewinnt zwar den Eindruck, dass das historische im Vergleich zu den Schicksalen der handelnden Personen etwas zu kurz kommt, aber vielleicht liegt das auch an der Kürzung oder man folgt hörend eher den Erlebnissen von Edgar und seinen Gefährten. Diese sind interessant und fesselnd. Es ist toll in eine andere Zeit einzutauchen, in der die Menschen teils sehr arm waren, teils aber auch wohlhabend, in der genauso Intrigen gesponnen worden wie heute und in der der König näher an seinem Volk ist als die Regierenden in unseren Tagen. Dieser historische Roman bringt einem die alte Welt so nahe wie es aus heutiger Sicht möglich ist.