Rezension Rezension (4/5*) zu 88 Namen: Roman von Matt Ruff.

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G

Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Computerspiel in Buchform

Dieses Buch entführt in die Gamerwelt, spannend und auch etwas verwirrend eröffnet Matt Ruff hier eine Welt, die mir vollkommen fremd ist. Dennoch versteht man nach der Lektüre auch irgendwie den Reiz und die Anziehung dahinter. Denn genau diesen Reiz hat es eine neue Welt zu entdecken, nicht nur in der Phantasie, sondern auch in einer visuellen Weise mittels einer 3D-Brille. Obwohl in der Schreibe Matt Ruffs auch ein gewisser Zynismus steckt und er in seiner Geschichte auch die negativen Möglichkeiten, die in dieser Gamerwelt versteckt liegen, offenlegt und auch einen gewissen Realitätsverlust thematisiert. Allzu leicht könnte die virtuelle Welt eine wichtigere Position bekommen als das reale Leben. Vielleicht trifft die Affinität für Computerspiele aber auch auf eine bestimmte Zielgruppe zu, mir war nämlich bisher die literarische Reise deutlich wichtiger und auch deutlich ergiebiger.

Auf jeden Fall ist dieses Buch aber interessant gemacht und bietet Einblicke in eine Welt, die sich mir bisher noch nicht eröffnet hat und sich in naher Zukunft auch nicht eröffnen wird. Aber mittels dieses Buches konnte ich mir Einblicke gönnen. Auch nicht schlecht. Ein analoges Mittel, das Buch, bietet Einblicke in das digitale Zeitalter, die digitale Welt. Wobei das Buch als E-Book wieder digital geworden ist. :)

Absolut interessant fand ich, dass es Matt Ruff geschafft hat, mich mit diesem Buch zu begeistern. Denn thematisch ist es nun gar nicht für mich interessant. Aber durch Matt Ruffs Schreibkunst wurde dieses Thema wieder für mich interessant gemacht. Applaus von mir dafür!!! In einer spannenden Art eröffnet Matt Ruff die Gamerwelt der lesenden Zunft, John Chu ist ein Sherpa, führt zahlungskräftige Kunden durch ein Rollenspiel, bietet so den Kunden ein umfassendes Ergebnis und Erlebnis an, ohne ihre Computerspiel-Charaktere erst langwierig formen zu müssen. Von daher dürfte man davon ausgehen, dass John Chu sich in der digitalen Spielwelt auskennt. Aber auch er lernt Neues dazu! Und mit ihm die Leserschaft. Gut gemacht Matt Ruff!