Rezension Rezension (5/5*) zu Der Wahnsinn, den man Liebe nennt: Roman von Brigitte Riebe.

claudi-1963

Bekanntes Mitglied
29. November 2015
2.971
1.732
49
60
Wenn die Liebe und Ehe nach Jahren ins Wanken gerät

<strong> "Fremdgehen ist eine Entscheidung und kein Fehler, denn Fehler passieren unüberlegt." (Pinterest)</strong>
In einem einzigen Moment kann eine gut gehende Ehe zerbrechen. Dies muss Susa Bergmann erkennen, als sie durch Zufall von der Zweitwohnung ihres Mannes mit Frau und Kind erfährt. Susas Leben ist von da an nicht mehr dasselbe, hat sie doch ihren Mann Wolf immer geliebt. Dass diese Beziehung schon über 5 Jahre geht, gibt ihr noch den Rest, besonders da einige ihre Freunde es schon längst wussten. Kurzerhand zieht sie wieder bei ihrer Mutter Romy ein, bis sie eine geeignete Wohnung findet. Doch dann offenbart auch Romy ein langgehütetes Geheimnis über ihren Vater nämlich, das sie eine Halbschwester hat. Der Gedanke daran lässt Susa nicht mehr los und sie macht sich auf die Suche nach ihr. Gleichzeitig lernt sie den Mieter des Dachgeschosses näher kennen. Doch wird Susa überhaupt einer neuen Liebe eine Chance geben?

<strong> Meine Meinung:
Das wundervolle Cover mit der nachdenklichen Frau, die vor dem Haus steht, gefällt mir. Dabei muss ich jetzt im Nachhinein an Susa denken und wie sie sich vielleicht von ihrem zu Hause verabschiedet. Der Schreibstil ist interessant, romantisch, emotional und bewegend. Die kurzen Kapitel fliegen nur so dahin, den auch sonst bin ich auch diesmal wieder von dem Buch der Autorin begeistert. Die Überraschung, dass ihr Mann Wolf eine Affäre hat, trifft Susa wirklich hart. Doch noch schlimmer ist es zu sehen, dass er ein Kind mit der anderen Frau hat. In Rückblenden erkenne ich es dann den Susa wollte immer Kinder, doch ein Schicksalsschlag lässt das nicht zu. Mir gefällt gut, das Susa gerade in diesen nochmals Revue passieren, wie alles damals begann und wie schön ihre Liebe und die Ehe mit Wolf war. Dabei entdecke ich allerdings außerdem, dass schon damals vieles nicht so gut gelaufen ist, wie Susa vielleicht empfand. Unter anderem haben die beiden viel zu früh geheiratet und vor allem ihre Mutter und Freunde hatten immer Probleme mit ihrem Ehemann. Waren das schon Zeichen, dass Susa vielleicht doch den falschen Mann gewählt hatte? Brigitte Riebe nimmt mich mit in eine traurige Ehegeschichte, die gleichzeitig ein langgehütetes Familiengeheimnis lüftet und der Beginn einer neuen Liebe wird. Gerade die verschiedenen Wirrungen der Geschichte und die beiden Handlungsstränge macht dieses Buch lesenswert. Ich jedenfalls konnte es nicht mehr aus der Hand legen, weil ich immer wieder wissen wollte, wie es weitergeht. Besonders die Suche nach der Halbschwester offenbart am Ende eine große Überraschung, die ich fast ein wenig gehofft hatte. Die Charaktere sind wieder äußerst gut durchdacht. Dabei gefällt mir die sympathische, kreative und natürliche Susa am besten. Wolf dagegen ist eher dominant, vielleicht sogar etwas egoman und chauvinistisch veranlagt. Dass er ohne Skrupel seine Frau über Jahre mit einer anderen Familie betrügt, fand ich schon dreist. Gefallen haben mir aber auch ihre Mutter Romy und besonders gut ihre tolle Freundin Bille, mit der sie über alles reden kann. Dass man am Anfang einer Beziehung noch geblendet ist von einer rosaroten Brille der Verliebtheit, dass erlebt man hier besonders gut. Ein wundervoll leichtes Buch über das Leben, Schicksal, Enttäuschung und Liebe, das ich definitiv empfehlen kann und dem ich 5 von 5 Sterne gebe.<strong>