Das Nachwort hat mir auch noch einmal sehr gut gefallen. Oft sind solche Nachbetrachtungen ein wenig oberlehrerhaft und schrecklich intellektuell geschrieben, aber das hier war richtig unterhaltsam. Schön, dass Edith Wharton sich für diese Variante entschieden hat, sie war für mich auch die reifste Version.
Das Buch hat mir insgesamt gesehen gut gefallen, auch wenn ich es zwischendurch schon etwas langweilig fand. Der Blick auf die Oberschicht New Yorks Ende des 19. Jahrhunderts war ziemlich aufschlussreich. Eigentlich sollte man denken, dass so eine junge Nation eher fortschrittlicher und moderner in ihren Verhaltensmaßstäben ist, aber gerade das Gegenteil ist der Fall. Man klammerte sich so fest an die überlieferten Tradition, und jeder Versuch aus dieser Klammer ausbrechen, wurde gnadenlos mit Ausschluss aus den illustren Kreisen bestraft. Harte Zeiten!