Rezension Rezension (5/5*) zu Wölfe: Roman (Tudor-Trilogie, Band 1) von Hilary Mantel.

limoncello

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27. Oktober 2020
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Sprachgewaltig!

Oh ja! Da will man sich in diese Sprache hineinlegen, in den Verben baden, die passgenauen Adjektive bewundern und die fast unheimlich zeitgetreuen Dialoge laut lesen (Wobei: Woher wollen wir das wissen? Na, sie klingen eben so echt!) - Hilary Mantel ist zurecht "die Literarische" unter den aktuellen Stars des Historienromans.

Sicher kein lockerer Schmöker zum Weglesen, aber ein grandioses Buch über eine faszinierende Epoche und eine schillernde Figur der Geschichte Englands. Fünf Sterne!

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Hier noch der Verlagstext:
England im Jahr 1520: Das Königreich ist nur einen Pulsschlag von der Katastrophe entfernt. Sollte der König ohne männlichen Erben sterben, würde das Land durch einen Bürgerkrieg verwüstet. Henry VIII. möchte seine Ehe annullieren lassen und Anne Boleyn heiraten. Der Papst und ganz Europa sind dagegen. Die Scheidungsabsichten des Königs schaffen ein Machtvakuum, in das Thomas Cromwell tritt: Die Werkzeuge dieses politischen Genies sind Bestechung, Einschüchterung und Charme. Aus der Asche persönlichen Unglücks steigt er auf und bahnt sich seinen Weg durch die Fallstricke des Hofes, an dem »der Mensch des Menschen Wolf« ist.

Hilary Mantel hat mit ›Wölfe‹ etwas sehr Rares geschaffen: einen wahrhaft großen Roman, der seinem historischen Gewand zum Trotz höchst zeitgemäß ist. Auf einzigartige Weise erforscht er die Choreografie der Macht.