Liam ist über 8 Meter tief auf nackten Betonboden gefallen. Er ist offensichtlich querschnittgelähmt. Aber er kann Strecke zurücklegen: raus aus dem Haus und hinein in den Bus (der Mann hat Arme wie Drahtseile). Später wieder hinaus aus dem Bus und ins Haus rein. Er muss auch Treppen überwinden - kein Problem, denn Schmerzen hat er nicht und Energie ohne Ende
.
Was macht er, als er zurück am Unfallort ist? Klar, er räumt die Werkstatt auf
. Nichts ist jetzt leichter und wichtiger...
Dann ruft er seine Erinnerungen herbei. Vieles ist sehr berührend bis sentimental. Seine Erinnerungen an Willow als Mutter werfen kein schmeichelhaftes Bild auf sie. Er durfte einen Sommer auf der Farm bei Everett und Temple verbringen, was die schönsten Wochen seiner Kindheit waren.
Doch alles Schöne muss tragisch enden: Temple stirbt anschließend an Nierenversagen. Die ganzen Wochen vorher hat sie den Jungen bekocht, schien quietschfidel.... Ich bin kein Arzt, aber Nierenprobleme sind meiner Erfahrung nach mit latenter Müdigkeit verbunden, mit Blässe, mit Unwohlsein...
Liam söhnt sich mit seiner schwer krebskranken Mutter aus. Herzerwärmend!
Kurz vor seinem eigenen Tod denkt er an seine Tochter, die er noch niemals nicht (!) gesehen hat
. Obwohl Meena doch seine große Liebe war und ihm regelmäßig Bilder geschickt hat
. Muss man nicht verstehen. Erst so sentimental klammernd, dann völlig auf Abstand gehend - trotz Kind.
Positiv möchte ich einige schöne Sätze herausheben. Über astreines Holz, über die Demut der Natur gegenüber, über die Zeit, die sich in Schichten in einem Leben absetzt und viele mehr. Ich mag den Schreibstil wirklich gerne- nur die Geschichte ist mir zu abgedreht.
Das wird bald ein toller Film. Drei rührige Todesfälle kurz vor dem Abspann
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