Rezension Rezension (5/5*) zu Als wir vergessen waren: Zweite Nornenzeit von Rena Koopmann.

claudi-1963

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29. November 2015
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Gretas Schicksal und Erlebnisse in Kriegszeiten

<strong>"Wir müssen bereit sein, uns von dem Leben zu lösen, das wir geplant haben, damit wir das Leben finden, das auf uns wartet." (Oscar Wilde)</strong>
Fast drei Jahre sind inzwischen vergangen, dass Greta und Anni mit den Zeitreiseketten in die Vergangenheit katapultiert wurden. Nach ihrem Streit geht jeder seinen eigenen Weg. Greta, die inzwischen in Chemnitz arbeitet und lebt, bekommt eines Tages den Befehl als Schreibkraft für ein Lazarett in Russland. Keine schönen Aussichten, besonders wenn man wie Greta weiß, dass der Krieg in Russland hart wird. Der extreme Alltag in Russland fordert dann sein Übriges. Als sie durch Zufall von einem Paket erfährt, das an sie gerichtet war, ist ihr klar, dass es nur die Ketten sein können. Bei dem Versuch, das Paket zu finden, wird sie schwer verletzt. Nur die Hilfe eines Soldaten rettet ihr das Leben. Gerade dieser Soldat bringt sie wieder zu den Ketten und auf eine Spur. Ist er wirklich der Soldat, den sie aus dem Tagebuch kennt, das sie an dem letzten Abend vor ihrer Zeitreise gelesen haben? Wird sie an die Ketten kommen und Annie finden, damit sie wieder in die Zukunft zurückkehren dürfen?

<strong>Meine Meinung:
Das wundervolle Cover mit der glitzernden Taschenuhr passt hervorragend zum zweiten Band der vierteiligen Nornenzeit Reihe. Der Schreibstil ist lebendig, flüssig, unterhaltsam und spannend in kurze Kapitel eingeteilt. In diesem Buch geht es hauptsächlich um Gretas Leben in der Vergangenheit. Dabei laufen beide Handlungsstränge aus Vergangenheit und Gegenwart gut zusammen. In der Gegenwart glaubt inzwischen keiner mehr daran, das Annie und Greta nach fast 3 Jahren noch leben. Doch Sebastian findet zufällig den Brief, den Annie an ihn geschrieben hat. Was er darin liest, kann er kaum glauben, so unfassbar ist es. Erst als er selbst die dritte Kette ausprobiert, erkennt er die Wahrheit und möchte den beiden Frauen helfen. Währenddessen hat sich Greta ihr Leben in der Vergangenheit eingerichtet, trotzdem hofft sie immer noch, dass sie diese Ketten wiederfindet. Viel Spannendes und Abenteuerliches präsentiert die Autorin in ihrem zweiten Buch. Ich bin unglaublich fasziniert, was sie über die Zeit des Krieges berichtet und wie sie dies alles recherchiert hat. Dass sie die Liebesgeschichte zeitgemäß eher flach und zurückhalten präsentiert, gefiel mir gut, da es genau zu dieser Zeit passte. Oft hatte ich beim Lesen den Eindruck, als hätte die Autorin diese Zeit selbst miterlebt, so realitätsnah wurden die Szenen beschrieben. Dabei habe ich alles bildhaft vor Augen und leide förmlich mit Greta mit, die so viel Elend und Schreckliches miterleben muss. Ich frage mich, ob und wie sie das alles jemals wegstecken wird, falls sie wieder in die Zukunft zurückkehrt? Wahrscheinlich werden Greta und Annie nicht mehr dieselben Frauen sein wie zuvor. Positiv überrascht bin ich von Sebastians Mut und seinen Plänen zur Umsetzung, um den beiden zu helfen. Denn gerade als Mann geht er in Kriegszeiten ein großes Risiko ein, gefasst zu werden. Gretas Mut, Ausdauer, Be­herzt­heit und Entschlossenheit sind hier unfassbar groß. Ihre natürliche, zuverlässige Art gefällt mir noch besser als in Band eins. Gut gefallen hat mir Konrad, der mit seiner zurückhaltenden bayrischen Art neuen Wind in die Geschichte brachte. Dass er eine große Rolle bei Greta und in der Geschichte spielt, hat mich gefreut. Ob daraus wohl noch was folgen wird? Ich muss sagen Gretas Erlebnisse haben mich total begeistert und gefesselt. Und so bin ich in Anbetracht auf Band drei gespannt, dass vielleicht Annies Erlebnisse hier aufgezeigt werden. Chapeau, Rena Koopmann hat sich hier wirklich eine beeindruckende Reihe ausgedacht. Ich kann es kaum glauben, dass es erst ihr zweites Buch ist, das sie geschrieben hat. Von mir gibt es 5 von 5 Sterne für diese bemerkenswerte Reihe, die ich empfehlen und jedem ans Herz legen möchte. <strong>