Rezension (4/5*) zu Ab morgen ein Leben lang von Gregory Sherl

W

wal.li

Gast

Nach neurowissenschaftlichen Erkenntnissen kann man unter Medikamenteneinfluss seine Zukunft lesen. Letztlich macht Evelyn deshalb mit dem Musiker Adrian Schluss, sie hat eine eher deprimierende Zukunft gesehen. Godfrey dagegen glaubt, seine Traumfrau schon gefunden zu haben. Dazu muss er nichts über die Zukunft wissen, er weiß jetzt, dass er sich mit ihr verloben möchte. Seine Freundin Madge sieht das etwas vorsichtiger und schickt ihn zu dem Futuristen Dr. Chin. In dessen Praxis trifft Godfrey auf Evelyn und er sieht eine Zukunft mit Madge, die ihm nicht so erstrebenswert scheint wie erhofft. Doch wie Dr. Chin gewarnt hat, wenn die wahre Liebe dazwischen kommt, funktioniert das System nicht und in Evelyns und Godfreys Systeme ist die Liebe geraten.

Manchen Menschen ist die Zukunft wichtig, anderen die Vergangenheit. Leben sollten wir doch eigentlich im Jetzt. Es scheint als seien Madge so auf die Zukunft und eine Sicherheit fixiert, dass sie das Jetzt nicht genießen können. Godfrey und Adrian machen sich diese Gedanken eigentlich nicht, sie leben mehr in den Tag hinein, zufrieden mit dem, was gerade da ist. Ist es ein mal wieder der Unterschied zwischen Männern und Frauen? Jedenfalls haben die Frauen was die Vergegenwärtigung der Zukunft angeht mit Sicherheit den größeren Forscherdrang. Doch zum Glück gibt es die wahre Liebe, die die Vorhersagen der Futuristen überflüssig macht.

Die Idee des Romans überzeugt. Wer hätte nicht gerne einen Sieg der Liebe und den Ausblick auf ein natürlich nicht perfektes aber doch erfülltes Leben. Wer würde nicht gerne mit der Verliebtheit im Jetzt beginnen. Allerdings manchmal in recht kühlen Worten schildert der Autor seine Phantasien und Träume und gibt der Liebe einen logischen Bezug. Es fehlt ein wenig der gefühlvolle Schmelz, die Süße der wahren Liebe, die nur in kleineren Passagen durchscheint. Ein Buch, das zwar zu gefallen versteht, dem jedoch manchmal das gewisse Etwas fehlt.

wal.li

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