Rezension (3/5*) zu Der Club der toten Dichter: Roman von N.H. Kleinbaum

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parden

Gast

Todd Anderson und seine Freunde vom Welton Internat können kaum glauben, daß sich ihr Schulalltag völlig verändert hat, seit ihr neuer Englischlehrer John Keating sie aufgefordert hat, aus ihrem Leben etwas Besonderes zu machen. Von Keating ermutigt, lassen sie den vor Jahren gegründeten Club der toten Dichter wiederaufleben - einen Geheimbund, in dem sie frei von Zwängen und Erwartungen ihren Gefühlen freien Lauf lassen können. Als Keating ihnen die Welt der Dichter erschließt, entdecken sie nicht nur die Schhönheit der Sprache, sondern auch die Bedeutung des Augenblicks. Doch schon bald stellt sich heraus, daß die neugewonnene Freiheit tragische Konsequenzen hat ...

Das Buch hat natürlich dieselbe Handlung und Kernaussage wie der Film.
In einem altehrwürdigen und strengen Internat, in dem nach den Prinzipien "Tradition", "Ehre", "Disziplin" und "Leistung" gelehrt wird, taucht plötzlich ein neuer Englischlehrer auf, der durch unkonventionelle Lehrmethoden und Aussagen die Schüler in seinen Bann zieht: John Keating.

Er führt den Schülern subtil aber eindringlich das Übel des Konformismus vor Augen, sieht in der Erziehung im Gegensatz zu den Prinzipien des Internats vor allem die Aufgabe, die Jugendlichen zum eigenen Nachdenken anzuregen. Sie sollen lernen, an das Einmalige und Abweichende in sich zu glauben, auch wenn es sonderbar und unpopulär sein mag.
Daneben vermittelt er den Schülern die Liebe zur Poesie. Er will, dass sie lernen, Sprache und Worte zu genießen, denn Worte und Ideen haben die Kraft, die Welt zu verändern...

Einige der Jugendlichen gründen daraufhin den "Club der toten Dichter", rezitieren dort Gedichte, finden nach und nach aber auch zu sich selbst und erkennen, was für sie wichtig ist im Leben.
Doch das Korsett der strengen Umwelt fordert schließlich ihren Preis... Und da wird das Buch an denselben Stellen ergreifend wie der Film.

Schön fand ich auch die Losung, mit der die Jungen ihre Club-Sitzungen eröffneten:
"Ich ging in die Wälder, weil ich bewusst leben wollte. Ich wollte das Dasein auskosten und das Mark des Lebens einsaugen! Und alles fortwerfen, das kein Leben barg. Um nicht an meinem Todestag innezuwerden, dass ich nie gelebt hatte."

Im Gegensatz zu vielen anderen Beispielen ist es bei "Der Club der toten Dichter" so, dass der Film vor dem Buch existierte und damit Nancy H. Kleinbaum nur das Buch zum Film geschrieben hat.
Leider liest es sich an manchen Stellen wie ein Drehbuch, lässt die Charaktere oft sehr oberflächlich dastehen. Schade, da hätte man deutlich mehr draus machen können. Aber es macht in jedem Fall Lust, sich den Film wieder einmal anzusehen...

© Parden

parden

Zum Buch... (evtl. mit weiteren Rezensionen)
 
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