Rezension Rezension (5/5*) zu Der Petticoat-Mörder: Fred Lemkes erster Fall (Lemke-von Stain-Serie 1) von Le.

KruemelGizmo

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14. November 2019
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Düsseldorf
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Rezension zu Der Petticoat-Mörder

Berlin 1958
Fred Lemke, ein ehemaliger Laternenanzünder, wird als Kriminalassistent der Kreuzberger Kriminalpolizei zugeteilt und bekommt es direkt mit einem Mordfall zu tun. Am Ufer des Rixdorfer Teiches wurde eine Leiche gefunden, sein Vorgesetzter möchte es am liebsten als Raubmord direkt zu den Akten legen, aber bei Lemke erwacht der Ermittlerinstinkt. Schnell scheint ein Tatverdächtiger festzustehen, aber Lemke will den Fall weiteruntersuchen und so geraten auch die Ehefrau und die Geliebte erstmal ins Visier. Seine Nachforschungen führen ihn auch in die Zeit des Nationalsozialismus zurück, denn das Opfer scheint nicht so unbescholten zu sein, wie es nach außen scheint. Mit seiner Kollegin Ellen von Stain, stößt er auf massive Widerstände, die zeigen wieviel Macht und Einfluss die alten Kader noch haben.

Der Petticoat-Mörder ist der erste Teil der Lemke –und-von Stain-Reihe und stammt aus der Feder von Leonard Bell.

Nachkriegsdeutschland – Fred Lemke, darf nach seiner Ausbildung direkt bei der Abteilung Delikte am Menschen in Berlin anfangen, und das obwohl er der zweitschlechteste seines Jahrganges war. Sein erster Fall ist auch direkt ein Mordfall, den er zusammen mit seinen Kollegen untersuchen soll. Dieser möchte es direkt als Raubmord abtun, aber Fred Lemke sieht das anders und stößt damit direkt auf wenig Gegenliebe bei seinen Kollegen.

Fred Lemke ist ein junger Mann, der mit seinen 23 Jahren noch nicht wirklich in der Welt angekommen ist. Sein neuer Beruf und die Menschen die er dadurch kennenlernt zeigen ihm eine neue Welt in Berlin und nur langsam kann er sich darauf einlassen. Als Ermittler scheint er aber die richtige Spürnase zu haben, denn trotz aller Widerstände lässt er nicht locker, was mir wirklich gut gefallen hat. Als Charakter mag ich Lemke eigentlich, auch wenn er manchmal ein wenig weltfremd wirkt, hat er das Herz auf dem richtigen Fleck.

Ellen von Stain, seine Kollegin, ist schwerer zu fassen, man erfährt so einiges aus der familiären Vergangenheit, allerdings bleibt sie in vielen Bereichen undurchsichtig und geheimnisvoll, was für mich aber ein zusätzlicher Reiz darstellte, denn ich wollte die ganze Zeit immer wissen was es mit ihr auf sich hat.

Der Fall selbst ist interessant und spannend, die Verstrickungen des Opfers in der Nazizeit lassen einen nur erschauern und ehrlich gesagt auch wenig Mitleid mit ihm aufkommen. Mir persönlich hat der Schauplatz im Nachkriegsdeutschland sehr gut gefallen, so langsam wird wieder gelebt, aber auf der anderen Seite haben immer noch viele Menschen Einfluss die schon im Naziregime was zu sagen hatten. Auch die Polizeiarbeit wirkt aus heutiger Sicht teils erschreckend, natürlich gab es viele Ermittlungsmethoden noch nicht, aber wie ermittelt wird und teils mit welchen Methoden Menschen in Verhören unter Druck gesetzt wurden nur um das gewünschte Ergebnis zu bekommen, ob es wahr ist oder nicht, wirkt schon sehr abschreckend.

Dem Autor ist es für mein Empfinden gut gelungen in diesem historischen Krimi die damalige Zeit einzufangen , das neue Lebensgefühl und die alte Denkweise, die hier auch gerne mal aufeinander prallen.

Mein Fazit:
Für mich ein gelungener Serienstart, der Lust auf mehr macht. Ich bin schon auf den nächsten Teil der Reihe gespannt.


 
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