Rezension Rezension (3/5*) zu Geschichten zum Einschlafen: für Erwachsene von Ithar Adel.

ulrikerabe

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14. August 2017
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Wien
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Einschlafgeschichten für Erwachsene


Eine nächtliche Zugsfahrt, ein Spaziergang im Wald, eine Wanderung im Schnee…
Es sind ruhige und alltägliche Momentaufnahmen, die hier in kleinen, wenigen Seiten langen Geschichten erzählt werden. Es sind Einschlafgeschichten für Erwachsene.

„Früher, als wir noch Kinder waren, schien alles einfacher. Auch das Einschlafen. Unter die Decke gekuschelt, lagen wir im warmen Bett und ließen uns jeden Abend eine Geschichte vorlesen. Und egal, wie aufregend der Tag auch gewesen war, nach einer Weile fielen uns die müden Augen zu, und wir wanderten ins Land der Träume.“

Der Autor Ithar Adel ist Kommunikationsberater und setzt sich seit einigen Jahren intensiv mit der Achtsamkeitslehre auseinander. Mit seinen Gutenachtgeschichten will er das kindliche Ritual in unser schnelllebiges Erwachsenenleben integrieren.

Es sind handlungsarme Geschichten, ohne Spannungsbogen, ohne Pointe. Mit jeder Geschichte werden Wohlfühlmomente kreiert, sollen ausschließlich positive Gedanken, angenehme Routinen, Gefühle von Geborgenheit transportiert werden. Mit Hilfe dieser Geschichten soll die LeserIn (wieder) lernen, der Intuition des Körpers zu vertrauen und entspannt und mühelos in den erholsamen Schlaf finden.

Es sei gar nicht so einfach, unaufgeregte, ja langweilige Geschichten zu schreiben, erzählt der Autor in einem Interview für Deutschlandfunknova. Sein Ziel sei es geradezu, dass die LeserIn bei diesen Geschichten einschläft. Deswegen sind in die Geschichten kleine Achtsamkeits- oder Atemübungen gleich miteingebaut.

Und ich muss erstaunt sagen, es wirkt. Ich habe einige der Geschichten nicht zu Ende gebracht. Wesentlich besser als die Print- oder ebook-Ausgabe kann nur noch eine Hörbuchversion wirken.

Zum Schluss des Buches sind noch einige allgemeine Tipps für ein gesundes Schlafverhalten angeführt. Dabei rührt der Autor auch die Werbetrommel für eine Meditations App. Das muss bei derartigen Ratgebern wohl so sein.