Rezension Rezension (5/5*) zu Helle und der falsche Prophet

Bibliomarie

Bekanntes Mitglied
10. September 2015
2.092
3.205
49
Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.
Spannender Dänemark Krimi

Helle Jespers, die eigenwillige Chefin einer ländlichen Dienststelle in Skagen, genießt einen Familienurlaub in Südfrankreich. Ein Anruf beendet ihre Auszeit, eine junge Frau wurde tot aufgefunden. Helle fühlt sich persönlich betroffen, es ist die Tochter ihrer Nachbarn und seit Kindertagen eine Freundin ihres Sohns. Natürlich will sie ermitteln und den Nachbarn beistehen. Gleichzeitig häufen sich Meldungen von Vorkommnissen, die ein junges Paar auf der Flucht betreffen und es scheint, auch die tote junge Frau ist diesem Pärchen begegnet.

Die Ermittlerin Helle ist eine sehr sympathische Frau im mittleren Alter. Ihre Ermittlungen werden durch ihre Lebenserfahrung geprägt, sie ist empathisch aber nicht unbedingt eine Teamplayerin. Oft agiert sie eigenwillig und ohne Rücksicht auf Kompetenzen. Aber ihr Erfolg ließ ihre Vorgesetzten oft darüber hinwegsehen. Nun hat aber ihre Dienststelle eine neue Chefin bekommen und Helle bekommt Gegenwind. Diese Konflikte bereichern den Ablauf der Ermittlungen und machten für mich auch einen Teil der Spannung aus. Dazu finde ich das Thema – es geht um eine Sekte und ihren charismatischen Führer – sehr interessant.

Das Grundgerüst des Plots ist schon gekonnt aufgebaut und wird mit tollen atmosphärischen Beschreibungen Dänemarks abgerundet. Der etwas raue Norden, stürmische Herbstwinde – ich konnte mich wunderbar in die Gegend versetzen. Auch Helles Familie wird in die Handlung mit eingebaut und wirkt als Gegenpart zur reinen Polizeiarbeit. Ich habe das Buch sehr gern gelesen, genau wie seine zwei Vorgänger. Die Autorin überzeugt mich mit ihrem flüssigen Schreibstil und ihren realistisch-lebendig beschriebenen Figuren.

Ich habe ungeduldig auf den dritten Band gewartet, aber auch Erstleser werden wohl ohne Probleme mit Helle und ihren Kollegen warm werden. Das Buch hat mich wieder von der ersten Seite an in Bann gezogen und jetzt darf ich wieder mit Spannung auf die Fortsetzung warten.


 

scouter

Neues Mitglied
5. Oktober 2019
12
1
4
68
Ein junges Paar ist auf der Flucht vor einer Sekte und trifft auf Merle, eine junge Tramperin. Am nächsten Morgen wird Merle, die Tramperin tot aufgefunden. Kommissarin Helle aus Skagen kennt die Tote, eine Freundin ihres Sohnes und verbeißt sich in den Fall. Sie ist sehr befangen, da sie auch die Eltern gut kennt. Die Polizei sucht fieberhaft dieses Paar, das aus einer Sekte geflohen ist. Gleichzeitig beauftragt der Prophet einen Abtrünnigen, der bei der Polizei arbeitet, damit das Paar zu finden. Doch die beiden sind weiterhin auf der Flucht, auch wenn die Wirklichkeit für sie sehr befremdlich ist. Dann geschieht ein weiterer Mord und die Polizei tappt noch im Dunkeln, auch was diese Sekte betrifft. Aber langsam lichtet sich das Dunkel und die Spuren verdichten sich, denn Helle ist eine super Polizistin.

Helle eine Polizistin aus Skagen, wird hier mit all ihren Vor- und Nachteilen beschrieben. Sie ist sehr emotional, aber sie weiß auch was sie tut, eckt dadurch allerdings mit all ihren Vorgesetzten an. Aber dadurch wird sie als sehr kompetent angesehen. Auch ihr Familienleben wird durch den aktuellen Fall sehr in Mitleidenschaft gezogen. Wirklich bewegend ist die Situation um Emil ihren Hund. Der Leser wird sehr interessant in diesen Fall eingeführt durch die beiden Flüchtenden, an deren Flucht die Problematik um die Sekte der Gemeinschaft der heiligen Flamme und deren Propheten Hiob aufgezeigt wird. Dadurch gibt es auch einen Spannungsbogen, der sich bis zum Ende sehr schön entwickelt. Es ist ein sehr aktuelles Thema, das die Beeinflussung von Menschen zum Thema hat und verdeutlicht, wie einfach es sein kann Meschen in seinen Bann zu ziehen. Allerdings werden in diesem Buch noch Themen bearbeitet, die am Rande erwähnt werden, aber deren Entdeckung doch interessant ist.

Judith Arendt hat mit diesem Band ein sehr interessantes Thema sehr spannend und unterhaltsam geschrieben. Ich mag diese Art sehr und finde das Buch sehr lesenswert.
 

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