Rezension (4/5*) zu Und die Schuld trägt deinen Namen von Jörg Böhm

W

wal.li

Gast

Die Kommissarin Emma Hansen begrüßt die Menschen mit einem ungewöhnlichen „Hej“, doch nicht das ist es, was sie zu einer herausragenden Ermittlerin macht, sondern ihr untrügliches Bauchgefühl. Ihr zweiter Fall führt sie in ein kleines Winzerdorf namens Burrweiler in der Pfalz. Dort wird ein Winzer von seinem eigenen Trecker überrollt. Und noch tags zuvor hatte er den Weinberg der örtlichen Klinik für eine Erweiterung versprochen. Das jedenfalls hat der Pastor behauptet und auch gleich in die Zeitung setzen lassen. Schnell stellt sich heraus, dass es bei dem Todesfall nicht mit rechten Dingen zugegangen sein kann. Doch da der Tote eher unbeliebt war, könnten viele der Dorfbewohner ein Motiv haben.

Emma Hansen konnte die Probleme mit ihrem Vater nicht mehr lösen und nun muss sie auch noch mit einem neuen Partner zusammenarbeiten. Als sie feststellt, dass sie den Neuen schon von ihrer Freizeitbeschäftigung, dem Tanzen, kennt, ist sie nicht sonderlich begeistert. Außerdem verhält sich der neue Kollege Matthias manchmal nicht ganz so wie Emma es von einem Kommissar im Einsatz erwarten würde. Er macht pünktlich Feierabend, so etwas gibt es bei ihrer Arbeit doch eigentlich nicht.

Ein spannender Fall, der letztlich das ganze Dorf betrifft, und ein Team aus zwei Kommissaren, die sie erstmal zusammenraufen müssen, eine schöne Mischung, die einen sehr lesenswerten Krimi ergibt. Dabei macht einen die dörfliche Enge manchmal schaudern und man müht sich Mitleid mit den Opfern zu empfinden, obwohl man lieber sagen würde, recht geschehen. Hinzu kommen die privaten Lebensumstände, die wie im wahren Leben mal von Höhen, mal von Tiefs bestimmt werden. Und so malt der Autor ein sehr stimmiges Bild von seinem Kommissaren-Team bei den ersten gemeinsamen Ermittlungen. Davon möchte man mehr, und das kann man wie bei einer Reihe üblich auch bekommen.

wal.li

Zum Buch... (evtl. mit weiteren Rezensionen)
 

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