Diese Geschichte hat micht tatsächlich nicht so abgeholt wie die beiden davor. Auch wenn hier viel Psychologisches kunstvoll eingewoben wurde, fand ich die Erzählung eher langatmig und bemüht konstruiert. Zwischendurch dachte ich auch, daraus hätte Schlink gleich einen Roman machen sollen, gegen Ende war ich aber einverstanden mit der Form der 'Kurzgeschichte'. Vom Verlauf her fand ich es stimmig, aber das Ausschweifende im Mittelteil erklärte sich für mich erst gegen Ende. Hier geht es wohl um viele Abschiede: Abschied von der Jugendliebe (Teil 1 und Teil 2), Abschied von einem Leben, das hätte sein können (Susanne), Abschied von einer Schuld (Erzähler, der einfach nach Amerika verschwunden ist)... Vielleicht würde mir die Geschichte bei einem zweiten Lesen besser gefallen, auch wenn dann der Überraschungseffekt fehlt.