Rezension Rezension (2/5*) zu Paradise City: Thriller (suhrkamp taschenbuch) von Zoë Beck.

Emswashed

Bekanntes Mitglied
9. Mai 2020
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49
Lost in Nebenschauplätzen...

... das Finale verfehlt und sage und schreibe 2 mal am versprochenen Thema vorbei... in der Schule wäre das höchstens ein Ausreichend. Eine "ausgezeichnete" Dame setzt ihren Ruf aufs Spiel!

Das zukünftige Deutschland hat sich der Gesundheitsüberwachung verschrieben, die Regierung hat ihre Zelte in der Megacity Frankfurt aufgeschlagen und die Küstenlinie hat sich weiter ins Land verschoben. Pandemien haben ganze Landstriche entvölkert und der Rest darf sich jetzt an einer fortschrittlichen Gesundheitsfürsorge erfreuen, zum Preis der totalen Überwachung.

Aber keine Angst, dieses schaurig düstere Szenario spielt erstmal keine Rolle, als Liina, die im Investiagtivjournalismus arbeitet, zu einem Fall geschickt wird, wo scheinbar Menschen von wilden Tieren totgebissen werden. War es ein Wolf, war es ein Schakal? Egal, Liina ist wütend, weil ihr Chef und On-Off-Beziehung sie in die Pampa geschickt hat. Die Wut ist schnell verflogen, als dieser dann einen Unfall erleidet, im Koma liegt und Liina über ihr ungewolltes und jetzt vielleicht doch gewolltes Ungeborenes nachdenken muss, ein Ergebnis ihrer heimlichen Leidenschaft zum Boss.

Mit Rückblenden erfahren wir von den Umtriebigkeiten aus Liinas Kindheit, ihrer schweren Krankheit, ihrem noch kränkeren Zwillingsbruder, ihrer Rettung, ihrer Flucht vor besagtem Lover nach Finnland, ihrer Rückkehr nach Frankfurt, nur um da ausgerechnet..... aber ganz ehrlich, es ist nicht wirklich wichtig für den Fortgang der Geschichte.

Trotzdem schafft es die Autorin, all diese Menschen und Ereignisse aus Liinas Vergangenheit, in ein nur scheinbar zusammenhängendes Finale zu stopfen, das weder eine Lösung bietet, noch das Problem beschreibt.

Mich hat es total genervt, dass sämtliche Frisuren der Frauen genannt, aber die Haarfarben der Männer nicht erwähnt, dass der Abort in allen Rottönen beschrieben, um Liinas Herzkrankheit aber seitenlang herumgeiert wurde. Der Rückentext und der Klappentext beschreiben nicht annähernd um was es wirklich geht und somit war ich zum Schluss nur noch angefressen.


 

KrimiElse

Bekanntes Mitglied
26. Januar 2019
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buchmafia.blogspot.com
Aber steht es nicht auf der Liste der zehn besten Krimi-Neuerscheinungen?!?:eek:
Naja, uns muss ja nicht immer alles im Gleichklang mit den best-of-Listen gefallen. Auf der aktuellen Deutschlandfunk-Liste steht zum Beispiel Lee Child, den würde ich nie wieder lesen, ich hatte ein paar Krimis von ihm, absolut reißerisch. Aber wer weiß, vielleicht schreibt er inzwischen auch literarischer.
 

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