Rezension Rezension (2/5*) zu Ich bleibe hier von Marco Balzano.

Zunderköchin

Aktives Mitglied
22. Januar 2020
190
552
44
48
Leipzig
Geschichte ok, Charaktere schwach

<strong>Klappentext:</strong>
Ein idyllisches Bergdorf in Südtirol - doch die Zeiten sind hart. Von 1939 bis 1943 werden die Leute vor die Wahl gestellt: entweder nach Deutschland auszuwandern oder als Bürger zweiter Klasse in Italien zu bleiben. Trina entscheidet sich für ihr Dorf, ihr Zuhause. Als die Faschisten ihr verbieten, als Lehrerin tätig zu sein, unterrichtet sie heimlich in Kellern und Scheunen. Und als ein Energiekonzern für einen Stausee Felder und Häuser überfluten will, leistet sie Widerstand - mit Leib und Seele.
<strong>Meine Meinung:</strong>
Wer sich mit der Geschichte der Tiroler und Südtiroler sowie der Entstehung des Rechensees noch nicht auseinandergesetzt hat, findet hier interessante Einblicke in die Geschichte. Allerdings wird alles nur im Kurzüberblick behandelt. Die einzelnen Begebenheiten finden leider keine Tiefe.
Das Buch ist in Briefen an die Tochter Marica aufgebaut. Trinas Tochter hat sich laut eigener Aussage entschieden mit Tante und Onkel nach Deutschland zu gehen, um lernen zu können. Leider wird nicht herausgearbeitet, ob sie überhaupt losgeht, ankommt und wie es ihr ergeht. Marica bleibt einfach verschollen.
Trina leistet in dem Buch an keiner Stelle mit Leib und Seele Widerstand. Mit dem Unterrichten im Untergrund begeht sie scheinbar nur ein Abenteuer, das schnell beendet wird, als die Freundin in die Verbannung geschickt wird.
Sie sagt selbst, dass sie lieber eine Schildkröte ist, die den Kopf einzieht, um das Schlimme nicht zu sehen. Hauptschuldige an ihrem Schicksal ist die Tochter, die wohl stärker war als sie.
Für mich bleiben die Charaktere zu schwach und die Geschichte zu oberflächlich.