Rezension Rezension (5/5*) zu Alte Sorten: Roman von Ewald Arenz.

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Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Sinnsuche

Ein wunderbar empathisches Buch! Love it! Ein Buch über eine nachhallende Begegnung zweier geschundener Seelen. Eine junge Frau/ein junges Mädchen verschwindet verärgert und auch enttäuscht aus einer psychiatrischen Einrichtung, auf der Flucht vor den Regeln, den Einengungen und auf der Suche nach ... . Ja, auf der Suche nach was? Aber für so eine Frage ist Sally wahrscheinlich noch zu aufgebracht, zu sehr Rebell und sicherlich auch noch zu jung. Sally ist so richtig herrlich rotzig und gereizt von Ewald Arenz beschrieben worden. Toll! Hat mir fast genauso gefallen, wie ich auch manchmal den Kopf geschüttelt habe. Sally kommt schließlich auf ihrer Wanderung in ein Dorf und findet dort Liss. Auch sie ist vom Leben gezeichnet und zu einer Einzelgängerin geworden und nimmt Sally bei sich auf. Liss bedrängt Sally nicht, lässt sie ankommen und sich ausruhen, bindet sie etwas in die Arbeitsabläufe auf ihrem Hof ein und findet so langsam Zugang zu dem verstörten Mädchen. Liss beobachtet Sally und ihr Verhalten, erkennt Gemeinsamkeiten und eine gewisse Nähe entsteht in ihr. Und auch Sally geht es nach anfänglichem Zögern und Zaudern ähnlich. Nach und nach finden die beiden Frauen einen Zugang zueinander, öffnen sich langsam und in ihrem Tempo und helfen sich gegenseitig. Der Autor beschreibt zurückliegende Geschehnisse aus den Leben der beiden Frauen und nach und nach wird klarer, warum die beiden Frauen so sind, wie sie sind. Ewald Arenz gelingt es beide Frauen in mein Herz einziehen zu lassen! Das ist etwas, was diese Geschichte so ausmacht, diese tiefe Empathie, die zu den Hauptcharakteren entsteht. Eine wunderbare Geschichte, die ruhig noch etwas länger hätte gehen können! Love it! Und dieses Buch macht mich neugierig auf weiteres aus der Feder von Ewald Arenz, sehr neugierig!