2. Leseabschnitt Kapitel 11 bis 20 (S. 77-147)

ulrikerabe

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Was denkt ihr: Hätte Dad Donald Trump gewählt?
Ich bin mir fast sicher.

de mortuis nihil nisi bene - sagt man - über Verstorbene redet man nicht schlecht. Ich erweitere diese Behauptung jetzt auch auf Sterbende und kann mich ihr nicht anschließen.

Dad ist so festgefahren in seiner Verleugnung Frank gegenüber, unbeugsam, festgefahren. Ich wäre weder gerne Dads Kind noch seine Frau gewesen.

Es ist ganz bezeichnend für Kent Haruf, dass er Dads Besuch bei Tanya nur beschreibt, nicht wertet. Zahlt Dad aus Schuldgefühl, schlechtem Gewissen, einem moralischen Imperativ, Mitleid, Nächstenliebe? Das kann sich jeder selbst aussuchen.
 

ulrikerabe

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Wie habe ich mich gefreut, Rose Tayler wiederzutreffen! Ich fand sie so besonders sympathisch in "Abendrot". Und wie schade, dass es über sie heißt: "Sie wird nie über ihn hinwegkommen" (S. 87), gemeint ist einer der beiden Brüder. Auch über die Sätze über sie, über Victoria und über ihr Kind habe ich mich gefreut.
Ich habe ein bisschen gestutzt, denn in Abendrot heißt sie Tyler (ohne a). Aber es wird wohl Raymonds Rose gewesen sein, die im selben Lokal saß wie Alene, Willa und Alice.
 

ulrikerabe

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Ich merke, dass mich die Geschichten nicht so berühren, wie es bei den früheren Büchern der Fall war. .
Ich stelle fest es geht mir ähnlich. Vielleicht, weil ich eben erst Abendrot gelesen habe und dieses Buch wirklich großartig war. Mir fehlen die McPheron Brüder ganz genauso.

Die Feierlichkeiten zum 4. Juli wurden schon genung diskutiert. Ich denke, auch, dass Kent Haruf einfach wieder nur die Szenerie beschreibt, wie sie stattfindet.

Was ich neben dem Patriotismus ebenfalls sehr amerikanisch finde ist das süßliche Getudel von Kellnerinnen in den diversen Diners etc. Als sich Lorraine mit Richard in einer Bar trifft, nennt Marlene Lorraine "Süße". Auch wenn sie einander von der Schule kennen (wie lange mag das her sein, 30 Jahre und mehr), so vertraulich wird man bei uns zumindest nicht angesprochen.

Oder als Alice mit den Johnsons essen geht "Du bist so hübsch, dass ich dich am liebsten mit nach Hause nehmen würde..." (S.86)

Irgendwie geht mir das in diesem Buch gegen den Strich.

Schön fand ich diesen Satz. "Du träumst rückwärts"
 

Bibliomarie

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10. September 2015
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Was ich neben dem Patriotismus ebenfalls sehr amerikanisch finde ist das süßliche Getudel von Kellnerinnen in den diversen Diners etc. Als sich Lorraine mit Richard in einer Bar trifft, nennt Marlene Lorraine "Süße". Auch wenn sie einander von der Schule kennen (wie lange mag das her sein, 30 Jahre und mehr), so vertraulich wird man bei uns zumindest nicht angesprochen.

Das stimmt, es wirkt auf mich fast aufdringlich und wie falsche Freundlichkeit. Aber in den USA ist das völlig üblich.