Rezension Rezension (4/5*) zu Tödliche Algarve: Anabela Silva ermittelt (Ein Portugal-Krimi 3) von Carolina .

Bibliomarie

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10. September 2015
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Gefährliche Via Algarviana

Anabela Silva ist in Deutschland aufgewachsen, hat studiert und als Journalistin gearbeitet. Die Eltern kehrten schon vor einiger Zeit nach Portugal zurück und nun erkrankte ihr Vater an Alzheimer. Die Eltern brauchten ihre Unterstützung und Anabela zögerte nicht lange und zieht zurück in ihr Heimatland. Dort fühlt sie sich nun sehr wohl und arbeitet als freiberufliche Übersetzerin. So kann sie ihren Eltern mehr Zeit widmen. Liiert ist sie mit João Almeida, den seit dem ersten Fall kennt, in dem sie der Polizei als Übersetzerin helfen konnte.

Der Via Algarviana war eine uralter Pilgerstrecke und ist nun ein vielbesuchter Wanderweg. Die Tourismusbehörden und die am Wegesrand liegenden Dörfer sind sehr auf Tourismus erpicht. Da passt es überhaupt nicht, dass eine englische Touristin erschossen aufgefunden wurde und zwei weitere Wanderer vermisst werden. Von Mordermittlungen darf nicht die Rede sein und die Policia Judicaria soll möglichst diskret ermitteln. Da ein Vermisster Deutscher ist, wird Anabela wieder als Übersetzerin einbezogen und hat bald ganz eigene Ermittlungsansätze.

Ich finde es interessant, dass Portugal immer öfter Hintergrund für Krimis wird. Schön, dass nicht immer nur Frankreich oder Italien beschrieben wird. Ich kannte den ersten Band und bin trotz der längeren Pause sofort wieder heimisch geworden. Anabela ist eine lebensnah beschriebene Protagonistin. In Deutschland sozialisiert, ist sie selbstbewusst und offen, aber auch genug Portugiesin um den Wert der Familie sehr hoch zu schätzen. Diese sehr sympathische Konstellation ist ein gelungener Hintergrund für die Krimis von Carolina Conrad.

Der Plot ist behutsam aufgebaut, wenn anfangs noch die Möglichkeit eines Jagdunfalls im Raum steht, wird es im Lauf der Geschichte immer vielschichtiger und temporeicher. Auch, dass Joãos Halbschwester ebenfalls auf dem Wanderweg unterwegs sein soll und sich seit Tagen nicht meldet, steigert die Spannung.

Mir hat der Krimi sehr gut gefallen. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm, sehr flüssig zu lesen und mit ihren Landschaftsbeschreibungen lässt sie dem Leser die Algarve und das Hinterland lebendig werden. Man merkt sofort, dass sie kennt und liebt, worüber sie schreibt.

Ich hoffe, dass Anabela noch oft in Kriminalfällen an der Seite von João Almeida ermitteln kann.