1 Watership Down (Unten am Fluss) von Richard Adams. Für mich ist es sehr nah an dem perfekten Buch, stilistisch brilliant, die Thematik zeitlos, und niemand hat die Landschaft der englischen Downs je wunderschöner beschrieben (außer vielleicht Tolkien, wenn er das Auenland beschreibt). Ich mochte ganz besonders, dass jedes Kapitel mit einem Zitat aus einem Klassiker beginnt - als Teenager eröffnete mir das eine ganze Welt an Literatur, weil ich sofort neugierig darauf wurde, was denn diese Autoren, die da einen wunderbar passenden Satz gesagt hatten, noch so alles geschrieben hatten.
Was aber erzählt Der Wolkenatlas? Er erzählt die (plötzlich abreißende) Geschichte eines Forschungsreisenden, der mit seinen ritterlichen Ambitionen in der Fremde auf heftigen Widerstand stößt. Er erzählt die Geschichte eines jungen Musikers, der einem alternden Genie zu einem traurigen Meisterwerk und dessen Frau zu allerlei Höhepunkten verhilft. Er berichtet von Geheimnisträgern, die Verrat üben, Verlegern, die sich im Irrenhaus wiederfinden und von einem koreanischen Klon, die mit seinem Recht auf Menschsein nicht nur an moralische Grenzen stößt. Dabei geht es um Mord und Totschlag, Sühne und Sündenfall, gefallene Götter und Menschen, die sich zu Göttern aufspielen wollen -- und wie sich alles, einer literarischen Chaostheorie entsprechend, aufeinander beziehen lässt. Dabei ist erstaunlich, wie es Mitchell gelingt, dass man als Leser trotz der ungewöhnlichen Sprache, die auch vor Abkürzungen und Neologismen nicht zurückschreckt, immer am Ball bleibt, und zwar gerne. Große, ungewöhnliche Literatur. --Stefan KellererKaufen
3. The Ocean at the End of the Lane (Der Ozean am Ende der Straße) von Neil Gaiman. Ich liebe Gaiman vor allem in der Kurzform. Für mich ist er der ungekrönte König der Kurzgeschichte. Aber diesen Roman mag ich von all seinen längeren Texten am Liebsten. Der Albtraum der Kindheit.
4. Was man von hier aus sehen kann von Mariana Leky. Ein Buch, das einem gleich auf den ersten beiden Seiten im Prolog zum Heulen bringt, muss auf die Liste.
5. Der Herr der Ringe von J.R.R. Tolkien. Ein Buch, zu dem ich wieder und wieder zurückkehre, weil es mich emotional so anspricht wie wenige andere. Ich finde Mythen und Märchen der unterschiedlichsten Kulturen sehr faszinierend, und Tolkien hat mit Mittelerde seine eigene Welt mit einer ganz speziellen Mythologie erdacht, deren Atmosphäre unverwechselbar ist.