Jetzt habe ich gerade einen Abschnitt gelesen, der mir richtig gut gefällt. Seite 51. Das Märchen von der Prinzessin und der Erbse.
Ja, es ist doch tatsächlich so, dass viele Menschen regelrecht scharf auf die Erbse sind. Dass sie danach Ausschau halten und vor lauter Fixierung auf die Erbse das schöne und angenehme Drumherum vergessen. Toller Gedanke! Tolle Beobachtung!
Und noch ein wichtiger Gedanke und eine wahre Beobachtung: „das Verlangen faszinierte uns, erforderte unsere ungeteilte Aufmerksamkeit.“... Anstatt ihm Hier und Jetzt zu leben und die Gegenwart und das, was man hat, zu genießen schwelgt man doch allzu oft in der Zukunft oder in der Fantasie und in seinen Sehnsüchten und hängt dem nach, was man nicht hat oder vielleicht sogar niemals haben wird. So ist die Frustration ja fast vorprogrammiert.
... Ja, ich glaube du hattest das im ersten Leseabschnitt gepostet und die Stelle kam ja erst im zweiten. Und da war ich noch nicht soweit…Jetzt bist du da!!
Diese Episode hat mich auch ganz stark berührt. Wie oft beurteilt man ( ich ) eine Situation beim ersten Eindruck. Dabei lohnt sich das genaue Hinsehen .Jetzt habe ich gerade die Vignette in der U-Bahn gelesen, in der Vivian Vater und Sohn gegenüber sitzt. Sie beschreibt es so wunderschön, wie sich durch genaues Hinschauen, durch genaue Beobachtung Sichtweise und Eindruck verändern kann.
Ich bin hier auch stiller (und genießender) Mitleser .Es macht Spaß, eure Kommentare zu verfolgen
Es wäre hier definitiv nicht mein Buch und ich habe es dieses Mal vorher festgestellt. Ein gutes Gefühl!
Sie weiß zwar besser, dass hier etwas geschehen ist, aber gehandelt hat sie ebenfalls nicht. Diese ganze Szene war für mich schon sonderbar. Das Naheliegendste wäre doch wirklich gewesen, eine Fahrkarte für den alten Mann zu kaufen und die Fahrt hätte weitergehen können. Wo lag das Problem? Die Autorin beobachtet nur und handelt nicht. Da nützt der ganze Intellekt nichts.S. 100:
Ich lasse den Blick über meine Mitreisenden schweifen und sehe, dass alle sich rasch wieder hinter ihrer krampfhaft neutralen Maske verschanzt haben. Es ist, als wäre für sie nichts geschehen. Aber ich weiß es besser.
Hast du (auch) diese hier gelesen?Von der freundschaftlichen Beziehung zwischen Constance Fenimore Woolson und Henry James habe ich aus einer Biographie des Schriftstellers erfahren. Da kann ich Gornicks Schlussfolgerung nachvollziehen. „ Keiner konnte für den anderen tun, was ihm für sich selbst nicht gelang.“
Ja genauHast du (auch) diese hier gelesen?