Rezension Rezension (5/5*) zu Schwarzer August: Lost in Fuseta. Ein Portugal-Krimi (Leander Lost ermittelt, .

Bibliomarie

Bekanntes Mitglied
10. September 2015
2.092
3.205
49
Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.
Lost ist angekommen

Es geht für mich zum vierten Mal nach Fuseta an der Algarve. Ich habe mir noch keinen Band der Krimis um den außergewöhnlichen Sub-Inspektor Leander Lost entgehen lassen. Lost kam mit einem EU-Austauschprogramm an die Algarve, hat aber mittlerweile eine Planstelle erhalten und denkt gar nicht mehr an eine Rückkehr nach Hamburg. In Fuseta ist der Asperger Lost angekommen und fühlt sich heimisch, nicht zuletzt Soraias wegen, der Schwester seiner Chefin und Kollegin Graciana Rosada.

Aber das frische Glück mit Soraia ist nicht länger ungestört, eine Bombenexplosion fordert die Policia Judicaria heraus, Graciana, Carlos Estevez, der Spanier Duerte und Lost stehen vor einem verstörenden Fall, denn der Täter fordert nicht weniger als ökonomische Gerechtigkeit und ein ökologisches Umdenken.

Die Algarve-Krimis von Gil Ribeiro (Holger Karsten Schmidt) sind nicht nur immer fesselnd, sie leben auch vom Zusammenspiel mit dem sehr unterschiedlichen Team und ihren Interaktionen. Während Duerte häufig über seine Eitelkeit, als sprichwörtlich stolzer Spanier stolpert, setzt Leander Lost durch sein Asperger-Syndrom Akzente. Seine Logik, kombiniert mit seiner Unfähigkeit zu lügen, bringt eine besondere Dynamik in die Ermittlungen. Das begeistert und fasziniert mich bei jedem Band auf’s Neue. Aber auch die anderen Figuren sind vielschichtig charakterisiert, sie werden dadurch sehr lebendig für mich. Ihre verschiedenen Persönlichkeiten prägen auch die Ermittlungen.

Ribeiros Bücher sind auch einzeln zu lesen, aber ich finde die Entwicklung, die Lost in Fuseta nimmt, besonders reizvoll und die kann man natürlich mit Vorkenntnis noch besser nachvollziehen.

Der Autor verbringt viel Zeit in Fuseta und diese Ortskenntnis und vor allem die Liebe zu diesem Landstrich und zur portugiesischen Seele spürt man beim Lesen. Ja, ich bekomme jedenfalls immer größere Lust, Fuseta selbst kennenzulernen. Wer weiß, vielleicht gibt es ja bald einen Büchertourismus in diese portugiesische Kleinstadt.

Auch dieser Band hat alle meine Erwartungen erfüllt und ich warte wieder mit Spannung auf das nächste Buch.

 

Sassenach123

Bekanntes Mitglied
27. Dezember 2015
4.289
10.416
49
49
Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.
Lost ist angekommen


Es geht für mich zum vierten Mal nach Fuseta an der Algarve. Ich habe mir noch keinen Band der Krimis um den außergewöhnlichen Sub-Inspektor Leander Lost entgehen lassen. Lost kam mit einem EU-Austauschprogramm an die Algarve, hat aber mittlerweile eine Planstelle erhalten und denkt gar nicht mehr an eine Rückkehr nach Hamburg. In Fuseta ist der Asperger Lost angekommen und fühlt sich heimisch, nicht zuletzt Soraias wegen, der Schwester seiner Chefin und Kollegin Graciana Rosada.

Aber das frische Glück mit Soraia ist nicht länger ungestört, eine Bombenexplosion fordert die Policia Judicaria heraus, Graciana, Carlos Estevez, der Spanier Duerte und Lost stehen vor einem verstörenden Fall, denn der Täter fordert nicht weniger als ökonomische Gerechtigkeit und ein ökologisches Umdenken.

Die Algarve-Krimis von Gil Ribeiro (Holger Karsten Schmidt) sind nicht nur immer fesselnd, sie leben auch vom Zusammenspiel mit dem sehr unterschiedlichen Team und ihren Interaktionen. Während Duerte häufig über seine Eitelkeit, als sprichwörtlich stolzer Spanier stolpert, setzt Leander Lost durch sein Asperger-Syndrom Akzente. Seine Logik, kombiniert mit seiner Unfähigkeit zu lügen, bringt eine besondere Dynamik in die Ermittlungen. Das begeistert und fasziniert mich bei jedem Band auf’s Neue. Aber auch die anderen Figuren sind vielschichtig charakterisiert, sie werden dadurch sehr lebendig für mich. Ihre verschiedenen Persönlichkeiten prägen auch die Ermittlungen.

Ribeiros Bücher sind auch einzeln zu lesen, aber ich finde die Entwicklung, die Lost in Fuseta nimmt, besonders reizvoll und die kann man natürlich mit Vorkenntnis noch besser nachvollziehen.

Der Autor verbringt viel Zeit in Fuseta und diese Ortskenntnis und vor allem die Liebe zu diesem Landstrich und zur portugiesischen Seele spürt man beim Lesen. Ja, ich bekomme jedenfalls immer größere Lust, Fuseta selbst kennenzulernen. Wer weiß, vielleicht gibt es ja bald einen Büchertourismus in diese portugiesische Kleinstadt.

Auch dieser Band hat alle meine Erwartungen erfüllt und ich warte wieder mit Spannung auf das nächste Buch.


Ich liebe diese Reihe, deine Rezension hat mich darin bestärkt, es mir zu kaufen und im Urlaub zu lesen
 

Ilary

Mitglied
25. April 2019
32
3
8
Leander Lost und Soraia Rosado verbringen gerade traumhafte Urlaubstage, doch Graciana Rosado und Carlos Esteves von der Policia Judiciaria müssen die Zweisamkeit stören. Vor einer Bankfiliale mitten im Nirgendwo ist ein Auto explodiert und hat die vier vorhandenen Schließfächer zerstört, Verletzte gab es keine, aber es fliegen Geldscheine durch die Gegend. Es war mit Sicherheit kein Zufall, daß mitten in dieser Einsamkeit das Auto ausgerechnet hier geparkt wurde. Herbeigeführt wurde die Explosion durch eine Zündkapsel, die bei einem Diebstahl Anfang des Jahres zusammen mit 46 anderen gestohlen wurde. Wegen des Bankgeheimnisses gestaltet es sich schwierig, die Inhaber der Schließfächer zu befragen, vor allem auch, wem gehört das Geld? Es handelt sich immerhin um 40.000 $ und niemand erstattet Anzeige, womöglich zweifelhaften Ursprungs? Was wurde mit diesem Anschlag bezweckt? Abgesetzt wurde der Notruf von Julio Moreno, einem Journalisten, der angeblich rein zufällig in der Gegend war. Seltsam ist nur, daß er bereits vor 2 Wochen die Bankfiliale fotografiert und das Bild von der Speicherkarte gelöscht hat. Ebenfalls fragwürdig ist, weshalb ausgerechnet er Bekennerschreiben vom Bombenleger erhält. Er hat für alles eine Erklärung, aber ist das auch die Wahrheit?



Aber das soll nicht das einzige Attentat bleiben und der Druck wächst, denn es wurden ja insgesamt 47 Zündkapseln entwendet. Die Beamten kommen mit den Ermittlungen nicht recht voran. Aber dann meldet sich der Bombenleger telefonisch, will aber nur mit Leander sprechen, weil er als einziger die Palidrome entdeckt hat und er ihn deshalb als ebenbürtig ansieht. Jetzt wird es sehr eng und prekär, denn Leander und Carlos müssen sich persönlich in ernsthafte Gefahr begeben.







Auch mit dem vierten Band hat der Autor bewiesen, daß er spannend und packend schreiben kann. Dies vor allem ohne viel Action und Blutvergießen. Der Plot und das Motiv sind nicht 08/15 und konnten mich voll überzeugen. Die Figuren waren mir aus den Vorgängerbänden schon bekannt, vertraut und sind durchwegs sympathisch. Leander ist aus Fuseta nicht mehr wegzudenken und auch beruflich voll integriert. Soraia lebt nunmehr mit ihm zusammen - eine nicht ganz einfache Aufgabe, da er als Asperger ein Pragmatiker ist und immer wieder viel Verständnis in der Partnerschaft braucht, das ihm Soraia auch entgegenbringt. Auch beruflich ist es immer wieder interessant, seinen Gedanken und Überlegungen zu folgen. Seine Kollegen nutzen mittlerweile sein Defizit, um bei Befragungen die Ehrlichkeit der Zeugen zu testen – denn Leander kann ja bekanntlich nicht lügen und enttarnt auch Lügner sofort. Nicht nur wegen Leander hatte man als Leser einige Male ein Schmunzeln auf den Lippen. Nein auch der unvergleichlich schöne, verträumte Pfau und Wichtigtuer Miguel Duarte ergänzte die Truppe herrlich. Die Atmosphäre in Portugal wurde besonders durch die abendlichen Zusammentreffen der Familie Rosado sehr bildhaft und gut beschrieben. Graciana ist tough, wenngleich bei ihr in Sachen Liebe noch einiges geklärt werden muß. Man merkt auch diesem Regionalkrimi an, daß der Autor Portugal liebt. Ich denke aus diesem Grunde kann er auch die Menschen und die Atmosphäre derart authentisch beschreiben. In diesem Band spielte das Privatleben eine größere Rolle als in den Vorgängern, mich persönlich hat es nicht gestört, sondern mir die Figuren noch näher gebracht.



Alles in allem fühlte ich mich bestens unterhalten, empfehle diesen Krimi gerne und warte was der Autor mit Leander und seinem Umfeld weiter plant. Ich bin bestimmt wieder mit von der Partie!
 

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