Rezension Rezension (5/5*) zu Margos Töchter: Roman von Stephan, Cora.

Ilary

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25. April 2019
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Buchinformationen und Rezensionen zu Margos Töchter: Roman von Stephan, Cora
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Die Suche nach den Wurzeln

Ich hatte bereits mit Begeisterung „Mein Name ist Margo“ gelesen und war deshalb gespannt, was die Autorin im Nachfolgeband über die Töchter zu berichten hat.

Im Mittelpunkt stehen auf der einen Seite Jana, Enkelin von Margo und und Leonore, Tochter von Margo und auf der anderen Seite Clara.

Zuerst kommt Jana zu Wort – sie hat zwei Mütter, eine biologische und eine, die sie aufgezogen hat. Sie ist mit Maximilian Bajohr verheiratet und führt mit ihm die von Margo gegründete Firma fort. Sie will ihre Wurzeln finden und hat deshalb vor vielen Jahren eine Anfrage um Einsicht in Stasiunterlagen gestellt, jetzt hat sie die Genehmigung erhalten. Max hält dies für überflüssig und unterstützt sie dabei nicht. Der Leser erfährt dabei viel über Leonore, vor allem hinsichtlich der Bekanntschaft und darauffolgenden Brieffreundschaft mit Clara Pinkus, die in der damaligen DDR lebt.

Im nächsten Teil kommt Clara zu Wort. Ihre politische Einstellung und Tätigkeit bei der Stasi werden sehr anschaulich geschildert.

Beeindruckend fand ich die hervorragende Beschreibung der politischen Geschehnisse in diesen turbulenten Zeiten in Deutschland sowohl im Westen als auch im Osten. Ich war zu dieser Zeit bereits politisch interessiert und kann mich deshalb noch sehr gut an die Situation, vor allem im Westen, erinnern. Die Autorin hat hier eine tolle Recherchearbeit geleistet und den Zeitgeist sehr gut eingefangen.

Das Leben von Leonore im Westen war für mich gut nachvollziehbar, daher war Clara für mich als Leserin der interessantere Part. Clara stand voll zu ihrer politischen Einstellung und ich hätte gerne noch mehr über ihr Leben und das von Helene Pinkus gelesen.

Dieser zweite Band besticht vor allem durch die Beschreibung der politischen Ereignisse. Auf den letzten Seiten bekam der Leser sehr viele aufklärende Informationen und es werden offene Fragen aufgelöst.

Für mich waren die beiden Bände sehr unterschiedlich. Band 1 fand ich mehr einen Familienroman, Band 2 mehr ein „Geschichtsbuch“. Mir persönlich hat der erste Band einen Tick besser gefallen, aber auch Band 2 habe ich einem Rutsch gelesen und empfehle es gerne weiter!