1. Leseabschnitt: Anfang bis S. 62

Sassenach123

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Trotz der Tatsache, dass ich erst wenige Seiten gelesen habe, ist schon sehr viel geschehen. Viele Personen wurden eingeführt, und alle haben entweder mit der Klinik oder mit dem Thema Abtreibung zu tun. Ich bin fasziniert von dem Stil der Autorin, der mich direkt fesseln konnte.
Sie wirft durch die vielen, verschiedenen Personen viele Pros und contras auf, die sich zum Thema Schwangerschaftsabbruch ergeben.
Frage mich die ganze mit welcher Einstellung ich mich persönlich anfreunden kann, denn es gibt im Grunde kein richtig und kein falsch. Jeder Mensch hat eigene Gründe, Ansichten, wie kann man da etwas gutheißen oder verurteilen.
So vieles ist geschehen:
Hugh muss versuchen seine Tochter, die als letzte Geisel in der Klinik bei dem Attentäter ist, herauszubekommen. Ich stelle es mir schrecklich vor, die Angst zu versagen ist sicher um Vielfaches höher unter dieser Belastung. Wrens Gefühle, als junges Mädchen mitzuerleben wie Menschen verletzt werden, selbst Angst haben zu müssen.
Dr Louie Ward erzählt uns, wie seine Kindheit ihn geprägt hat, warum er durch die Staaten reist und in den Abtreibungskliniken arbeitet.
Beth, die den Abbruch wollte, der die Zeit davonlief, die sich nun mit dem Gesetz verantworten muss. Die Angst, vor der Ablehnung des Vaters, die Wut gegen das System.
Janine und Joy, die gegensätzlicher nicht sein können was ihre Ansichten angeht, die aber doch versuchen sich gegenseitig zu stützen. Wobei ich bei Janine noch ein paar Fragezeichen habe. Was ist genau geschehen.
Dann noch George, der wie es aussieht, in einer Kurzschlussreaktion zur Klinik kam, weil seiner eigenen Tochter dort ihr Kind weggemacht wurde.
In allen Menschen geht etwas vor, sie haben Erfahrungen und Schicksale hinter sich, die sie geprägt haben. Ich bin sehr gespannt, was noch alles aufgedeckt wird, bin gespannt die weiteren Zusammenhänge kennenzulernen. Nun will ich unbedingt erfahren, auf wen George geschossen hat, und ob er getroffen hat....
 

Xanaka

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12. Juli 2015
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Also im Moment habe ich so ein wenig Schwierigkeiten in das Buch zu kommen. Offensichtlich beginnt es mit dem Ende um dann an den Anfang zu enden. Die Anzahl der beschriebenen Personen ist beachtlich, noch mehr ihre persönliche Geschichte. Ich habe ein wenig zu tun mit der Sortierung wer zu wem gehört und wer vielleicht eine wichtigere Rolle in dem Buch spielt.

Soviel habe ich schon einmal mitbekommen. Wren ist die Tochter von Hugh und befindet sich in einer Abtreibungsklinik. Mit dabei ist auch ihre Tante Bex. Sie scheint bei der Geiselnahme verletzt worden zu sein und sie war auf jeden Fall mit Wren in der Klinik. Ich vermute, Hugh wird nicht gewusst haben, dass seine Tochter die Klinik aufsucht.

Bei den anderen Personen muss ich erst einmal schauen, wer hier wichtiger ist.

Ich lasse mich überraschen.
 
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Xanaka

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Trotz der Tatsache, dass ich erst wenige Seiten gelesen habe, ist schon sehr viel geschehen. Viele Personen wurden eingeführt, und alle haben entweder mit der Klinik oder mit dem Thema Abtreibung zu tun. Ich bin fasziniert von dem Stil der Autorin, der mich direkt fesseln konnte.

Also ich habe so meine Schwierigkeiten damit. Das gefällt mir so richtig gar nicht. Denn beim Erzählen springt die Autorin ja von einer Person zu einer anderen. Und ich kenne ja alle nicht. Aber für mich kommt es so rüber, als setzt die Autorin voraus, dass ich alle kenne. Mal sehen, wie das ausgeht. ;)
 
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Literaturhexle

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Ich bin gut in die Geschichte hinein gekommen, auch wenn uns da tatsächlich eine Fülle an Personal zugemutet wird. Am Ende des Abschnittes ist weitgehend klar, wer auf welcher Seite steht.

Ich finde die Zustände in den USA wirklich unmöglich. Dort wird mit einem hoch persönlichen Thema Schindluder getrieben. Radikale Abtreibungsgegner gehen auf die Straße, polemisieren, stacheln zur Gewalt auf und blockieren Zugänge zu Kliniken... Irgendein Idiot (hier George) nimmt die Sache dann wirklich in die Hand und ballert um sich...

Interessant scheint tatsächlich die rückwärts gerichtete Handlung zu sein. Wir sind quasi am Ende und arbeiten uns zum Anfang vor. Dementsprechend wird der Cliffhanger (wird Wren vom Täter erschossen oder nicht?) erst am Ende des Romans gelöst, vermute ich.

Die Konstellation Joy (abtreibende Frau) und Janine (Abtreibungsgegnerin) hat mir gefallen. Werden wir noch etwas über die Verständigung der beiden erfahren? Wahrscheinlich nicht, das Halten der Hände ist Symbol genug.

Parker und Izzy, auch ein interessantes Paar. Im Eilverfahren erfuhr der Leser, aus welch verschiedenen Welten die beiden stammen. Da sind Konflikte vorprogrammiert. Wollte auch sie abtreiben oder war sie nur aus beruflichen Gründen dort?

Der Arzt Dr. Ward ist offensichtlich farbig und möchte Frauen in Not einen sicheren Schwangerschaftsabbruch ermöglichen. Triebfeder dürfte das Verbluten seiner Mutter sein, nachdem sie bei einer "Heilerin" war.

Ein bisschen reichlich abgedroschen empfand ich den Austausch der Geiseln. Diese Szene habe ich gefühlt schon 100 mal gelesen/gesehen: der Polizist begibt sich in Gefahr, um Unschuldige zu schützen:confused: und der Amokläufer geht natürlich darauf ein...

Ansonsten finde ich den Stil höchst ansprechend und habe sogar ein paar schöne Sätze ausfindig gemacht:
[zitat]Zeit gepaart mit Hitze und Druck, machte aus Kohle immer einen Diamanten. Aber was von beidem würde man, wenn man am Erfrieren war, für den Edelstein halten? (S. 50)[/zitat]
 
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Sassenach123

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Also ich habe so meine Schwierigkeiten damit. Das gefällt mir so richtig gar nicht. Denn beim Erzählen springt die Autorin ja von einer Person zu einer anderen. Und ich kenne ja alle nicht. Aber für mich kommt es so rüber, als setzt die Autorin voraus, dass ich alle kenne. Mal sehen, wie das ausgeht. ;)
Das Gefühl kenne ich von anderen Büchern, aber ich denke der nächste Abschnitt könnte dir schon einen besseren Durchblick verschaffen
 
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Renie

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Ich bin noch unschlüssig, ob mir der Roman gefallen wird. Schwierigkeiten habe ich mit den unzähligen Charakteren. Hier sind mir zuviele Personen unterwegs, die ich mir nach 60 Seiten nicht alle merken kann. Durch den häufigen Wechsel zwischen den Erzählperspektiven ist mir auch zuviel Unruhe in diesem Buch. Da muss ich mich noch dran gewöhnen. Soviel zum Negativen.
Jetzt das Positive: Mir hat der Einstieg gefallen. Das Gebäude der Abtreibungsklinik wird zum Dreh- und Angelpunkt in der Geschichte. Das hatte schon etwas. Und trotzdem ich weiß, dass es in dem Buch um eine Geiselnahme geht, wurde ich doch überrascht, dass wir uns mittendrin befinden und bereits einige Stunden verstrichen sind. Trotzdem die Autorin sich auf die persönlichen Geschichten der Charaktere konzentriert, holt sie uns immer wieder in die Klinik und die Geiselnahme zurück. Und scheinbar werden uns in dem Buch alle möglichen Meinungen zum Thema "Abtreibung" präsentiert. Hierauf bin ich sehr gespannt.
 

Renie

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Janine und Joy, die gegensätzlicher nicht sein können was ihre Ansichten angeht, die aber doch versuchen sich gegenseitig zu stützen. Wobei ich bei Janine noch ein paar Fragezeichen habe. Was ist genau geschehen.
Das frage ich mich auch. Was verbindet Janine und Joy? Dieses gemeinsame traumatische Ereignis kann doch nicht ausreichen, dass die eine die andere direkt im Anschluss an die Geiselnahme mit zu sich nach Hause nimmt?
 
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Mamskit

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Ich bin noch unschlüssig, ob mir der Roman gefallen wird. Schwierigkeiten habe ich mit den unzähligen Charakteren. Hier sind mir zuviele Personen unterwegs, die ich mir nach 60 Seiten nicht alle merken kann. Durch den häufigen Wechsel zwischen den Erzählperspektiven ist mir auch zuviel Unruhe in diesem Buch. Da muss ich mich noch dran gewöhnen. Soviel zum Negativen.
Jetzt das Positive: Mir hat der Einstieg gefallen. Das Gebäude der Abtreibungsklinik wird zum Dreh- und Angelpunkt in der Geschichte. Das hatte schon etwas. Und trotzdem ich weiß, dass es in dem Buch um eine Geiselnahme geht, wurde ich doch überrascht, dass wir uns mittendrin befinden und bereits einige Stunden verstrichen sind. Trotzdem die Autorin sich auf die persönlichen Geschichten der Charaktere konzentriert, holt sie uns immer wieder in die Klinik und die Geiselnahme zurück. Und scheinbar werden uns in dem Buch alle möglichen Meinungen zum Thema "Abtreibung" präsentiert. Hierauf bin ich sehr gespannt.

Da bin ich ja froh, dass es nicht nur mir so geht.... Ich war mit den zahlreichen Charakteren auch etwas überfordert und fürchtete schon, dass meine Aufnahmefähigkeit allmählich nachlässt
Sicherlich liegt es an dem "Kniff", das Buch "von hinten" anfangen zu lassen.
Ich habe mir vorgenommen, es am Ende, wenn ich es gelesen habe, einfach mal von hinten nach vorne zu überfliegen und zu sehen, wie sich die Kapitel dann ineinanderfügen
 
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Mamskit

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Jaaa, aber dennoch ist der Grat zum Kitsch bei manchen Sätzen ein sehr schmaler. Ich habe gerade kein Beispiel, achte aber mal
Tatsächlich zählt die Autorin für mich zum eher "leichten" Genre. Das macht sich natürlich auch im Erzählstil bemerkbar. Dennoch haben mich ihre Bücher bisher immer sehr gefesselt, zum Einen, weil sie immer ein fundiertes Detailwissen vermittelt, zum Anderen, weil sie es schafft, eine sehr emotionale Seite in mir anzusprechen. Ich bin gespannt, ob es ihr auch in diesem Buch gelingt. Momentan finde ich die Handlung sehr überfrachtet. Aber das muss ja nicht so bleiben!
 
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Ich habe mir vorgenommen, es am Ende, wenn ich es gelesen habe, einfach mal von hinten nach vorne zu überfliegen und zu sehen, wie sich die Kapitel dann ineinanderfügen
Den Gedanken hatte ich auch schon ;).

Auf jeden Fall macht mir das Lesen in dem Buch durch diese andere Anordnung nicht so richtig Spaß.
 

Literaturhexle

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Auf jeden Fall macht mir das Lesen in dem Buch durch diese andere Anordnung nicht so richtig Spaß.
Ja. Das empfinde ich auch auf Seite 200 noch befremdlich. Man lernt zwar die Hintergründe der Figuren besser kennen (und dadurch verringert sich auch das Personalchaos), aber man weiß Ja, bereits, wie die Handlung weiter geht. Dass Olive stirbt, zum Beispiel.
Bei einem literarischen Roman mag das Sinn machen (Buchpreisgewinner Archipel zum Beispiel), aber im Unterhaltungssegment ?!?
Mal schauen, ob sich unsere Zweifel noch legen.
 
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Tatsächlich zählt die Autorin für mich zum eher "leichten" Genre. Das macht sich natürlich auch im Erzählstil bemerkbar. Dennoch haben mich ihre Bücher bisher immer sehr gefesselt, zum Einen, weil sie immer ein fundiertes Detailwissen vermittelt, zum Anderen, weil sie es schafft, eine sehr emotionale Seite in mir anzusprechen. Ich bin gespannt, ob es ihr auch in diesem Buch gelingt. Momentan finde ich die Handlung sehr überfrachtet. Aber das muss ja nicht so bleiben!
Das geht mir genauso. Ich habe
von ihr gelesen. Da hat sie mich sofort gekriegt. In "Der Funke des Lebens" bin ich leider noch nicht angekommen.
 

parden

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Mir schwurbelt angesichts der Fülle der Charaktere auch der Kopf, aber ich vertraue mal darauf, dass sich das auflösen wird. Die Erzählung (fast) am Ende beginnen zu lassen, macht mich neugierig - was haben wir bis dahin verpasst? Der Schreibstil ist eingängig, und ich bin gespannt auf die Ausführung der verschiedenen Standpunkte zum Thema Abtreibung. Ich finde es schon skurril, wie unterschiedlich allein die Bundesstaaten der USA den Umgang damit handhaben...
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Ich habe nun auch den ersten Abschnitt beendet. Da es mein erster Roman von Jodi Picoult ist, wusste ich überhaupt nicht, was mich erwartet.

Es gibt erstaunlich viele Perspektiven, deshalb muss man sehr aufmerksam lesen. Vermutlich will die Autorin das kontroverse Thema aus verschiedenen Blickwinkeln behandeln.

Interessant scheint tatsächlich die rückwärts gerichtete Handlung zu sein. Wir sind quasi am Ende und arbeiten uns zum Anfang vor. Dementsprechend wird der Cliffhanger (wird Wren vom Täter erschossen oder nicht?) erst am Ende des Romans gelöst, vermute ich.

Mir gefällt dieser Aufbau bisher sehr gut. Ja, es ist anfangs verwirrend und man muss sich erst einfinden, aber ich glaube, es könnte richtig toll werden und noch ein paar Überraschungen für uns bereithalten.

Und trotzdem ich weiß, dass es in dem Buch um eine Geiselnahme geht, wurde ich doch überrascht, dass wir uns mittendrin befinden und bereits einige Stunden verstrichen sind.

Der sehr direkte Einstieg mitten ins Geschehen hat mich auch gewundert. Das schafft aber auch sofort Spannung.

Mich hat gewundert, dass er nicht einmal die Frage stellt, wieso seine Tochter in dieser Klinik ist.

Ist mir auch aufgefallen, aber da rückwärts erzählt wird, taucht dieser Aspekt bestimmt noch auf. So erkläre ich mir das zumindest.
 
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