5. Leseabschnitt: S. 241 - 296 (Ende)

KrimiElse

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Lebt sie etwa mit Duggan zusammen? Hat Katherine deshalb den Eindruck, die Tochter sei gestohlen worden? Aber dazu passt das "du" nicht. Duggan wird in der 3. Person erwähnt.
das kam mir auch erst in den Sinn, aber ich denke nicht, dass es so ist.
Mir geht es übrigens wie dir, ich habe viele Fragen...aber das finde ich nicht schlimm, denn anderes wurde geklärt, von dem ich auf keine Antworten zu hoffen gewagt hätte.
 

KrimiElse

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Ich brauche für die Rezi noch etwas Zeit. Ich will wissen, was RuLeka und SuPro zum Buch sagen. Ich bin etwas unbefriedigt.
Trotzdem hst mir der Roman gefallen. Der Schreibstil ist großartig und hat mich gefesselt. Aber: die vielen vielen Episoden.... Dadurch geht manches Wichtige auch unter.
Das sehe ich nicht so, denn es wird vieles angetippt, das sich gar nicht in einem Buch auflösen lässt. Vieles trägt zum Gefühlsbild bei, und man kann vieles herauslesen oder eben auch nicht. Es hätte mich genervt, wenn es auf alles Antworten gegeben hätte, denn darum geht es für ich in dem Buch wirklich nicht. Es spricht mich emotional sehr an, und ich habe beim Lesen versucht, mich in die Situationen hineinzuführen ohne an das Gesamtbild zu denken. Das ist mir mal besser und mal schlechter gelungen, aber dafür kann Enright nichts. Sie hat es nun mal so angelegt.
Wie ich das Buch bewerte weiß ich allerdings auch überhaupt noch nicht...
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Aber die Männer haben sie genutzt, wollten Macht über sie (Boyd, Duggan,) haben sie vergewaltigt, nicht nur im echten Leben, nein sie musste sich auch auf der Bühne vergewaltigen lassen...den Gewaltphantasien von schrägen Regisseuren folgen (obwohl sie das Stück in dem sie nackt auftreten musste, auch hätte ablehnen können, aber sie konnte es sich wohl nicht aussuchen).
Das halte ich für einen sehr wichtigen Aspekt im Roman. Und nicht nur in Bezug auf K sondern auf die gesamte Branche...
 

Literaturhexle

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Das sehe ich nicht so, denn es wird vieles angetippt, das sich gar nicht in einem Buch auflösen lässt. Vieles trägt zum Gefühlsbild bei, und man kann vieles herauslesen oder eben auch nicht
Da hast du Recht. Das Buch hat mich fasziniert. Insbesondere beim erneuten Zurückblättern habe ich gemerkt, wie gut konstruiert die gesamte Geschichte Ist, alles ergibt irgendwie ein Bild.
Du wirst vielleicht lachen, aber ich habe am Ende wirklich die 5 Sterne gezückt ;)
 
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Danke für die fachliche Erläuterung. Es war ja wirklich ein Zwitterding. Irgendein Teufelchen in ihr wollte ja schon den Sex haben. Aber der Verstand (und wohl auch der Körper) sagte Nein. Dass sie mit in die Wohnung gegangen ist und sich selbst ausgezogen hat, legt wirklich keine Vergewaltigung nahe. Auch wenn sie ein "nein" geflüstert hat. Sie hat sich selbst in die prekäre Situation hineingeführt. Das analysierte sie im Kopf doch sogar selbst? Kann aber auch sein, dass es eine von euch war.

Das GESETZ muss eine nachprüfbare Sachlage und Sachverhalt haben. Das ist eine Sache der Praktikabilität. Aber vergessen wir nicht, wer Gesetze (Mehrzahl) macht: Männer. Wir haben historisch eine tendenziell patriarchalische Gesellschaft, zugeschnitten auf den männlichen Gebrauch (in vielen Bereichen).

Auch wenn der juristische Tatbestand nicht gegeben ist, fühlt Nora sich vergewaltigt. Ja, doch, sie hat das alles sogar in ihrem Kopf durchgespielt, aber sie sagt dennoch: Es muss doch reichen, wenn ich NEIN sage, ... ich glaube nicht, dass es vor Gericht so leicht wäre, wie Ulrike sagt, so eindeutig. Da sie ja DREIMAL Nein sagte.

Und Nora sagt bei der Begegnung mit Dings, sie sehe es an seinen Augen, dass er wüsste, was er ihr angetan hat.

Es gibt halt mehr als das, was im Gesetzbuch steht. Das ja (aus Gründen) irgendwo mal eine Grenze ziehen muss.
 
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KrimiElse

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Da hast du Recht. Das Buch hat mich fasziniert. Insbesondere beim erneuten Zurückblättern habe ich gemerkt, wie gut konstruiert die gesamte Geschichte Ist, alles ergibt irgendwie ein Bild.
Du wirst vielleicht lachen, aber ich habe am Ende wirklich die 5 Sterne gezückt ;)
Oh wirklich..das hab ich noch nicht gesehen.
Ich möchte auch noch keine Rezis lesen, weil ich in den letzten Tagen durch das Buch gerauscht bin und ein paar Dinge für mich noch sortieren muss. Vier Sterne werden es jedoch auch mindestens bei mir, denn es ist trotz alle Verwirrung oder gerade deswegen ein höchst faszinierendes Buch.
 

SuPro

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Rechtlich ist ds auch keine, zumindest nicht was das österreichische StGB hergibt. Damit der Tatbestand Vergewaltigung erfüllt ist, braucht es die Nötigung zu Vornahme oder Duldung des Beschlafes.. mit Gewalt, durch Entziehung der persönlichen Freiheit der Drohung mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben.."
Also rechtlich nein, vielleicht kommt der "sexuelle Missbrauch einer wehrlosen Person" in Frage, immerhin war Norah betrunken. (Getrunken hat sie aber freiwillig, sie wurde nicht unter Drogen gesetzt, dann würde die Sache wieder anders aussehen) Da stellt der Jurist dann natürlich sofort die Frage, ob sie objektiv nicht in der Lagegewesen ist eine Abwehrhandlung vorzunehmen....

Keine Ahnung wie die irischen Gesetze in den 70ern waren, aber hier und heute, würde ich eine Situation wie sie Norah erlebt hat rechtlich "unbedenklich" sehen.
Und genau das ist doch die Krux der ganzen #metoo Debatte. Die Niall Duggans sind auf der sicheren Seiten, haben alles Recht der Welt, das sie sich auch nehmen. Wenn einn Frau Nein sagt, dann muss es auch nein heißen. Für beide Teile. Da geht es nicht um falsche Zier oder Verführungstaktik. Wenn sie will soll sie ja sagen. Vielleicht lernen irgendwann Frauen sich zu behaupten und die Niall Duggans dann mal den Unterschied.
... Ich halte es für wichtig, sich eindeutig zu verhalten. Und Norah hat sich meines Erachtens nicht eindeutig verhalten…
 

Leseglück

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Ich halte es für wichtig, sich eindeutig zu verhalten. Und Norah hat sich meines Erachtens nicht eindeutig verhalten…
Nein hat sie nicht. Deshalb ist die Szene ja auch interessant. War es gegen ihren Willen ja oder nein? Meine Meinung: es war gegen ihren Willen.
Laut Rechtssprechung (bin keine Juristin) ist es folgendermaßen:. Auch wenn eine Frau mit dem Mann aufs Zimmer geht, auch wenn sie sich vielleicht teilweise auszieht...auch dann noch kann sie sich umentscheiden und nein sagen. Wenn der Mann dann trotzdem weiter macht ist es Vergewaltigung wenn die Frau durch weinen oder durch ein Nein zum Ausdruck gebracht hat, dass sie es nicht will.
Das ist wichtig, dass das nicht nur in unseren Köpfen so bewertet wird, sondern auch in den Köpfen von Männern. Nein heißt Nein auch wenn das Verhalten vorher nicht eindeutig war.
 

Literaturhexle

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ich bin gespannt auf künftige Leserunden, wir sind nicht so viele hier und total unterschiedlich.
Die Tatsache, dass wir nicht so viele sind, halte ich für einen Vorteil. Außerdem haben wir alle eine gute Gesprächskultur und sind willens, uns sachlich mit den Meinungen anderer auseinanderzusetzen. Mit der Zeit kennt man sich und weiß, wessen Buchtipps für einen selbst Erfolg versprechen.
Ich habe eine LR bei LB mitgemacht. Ein ziemliches Chaos und viele "Girlies" :p
 

Wandablue

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Die Tatsache, dass wir nicht so viele sind, halte ich für einen Vorteil. Außerdem haben wir alle eine gute Gesprächskultur und sind willens, uns sachlich mit den Meinungen anderer auseinanderzusetzen. Mit der Zeit kennt man sich und weiß, wessen Buchtipps für einen selbst Erfolg versprechen.
Ich habe eine LR bei LB mitgemacht. Ein ziemliches Chaos und viele "Girlies" :p

Stimmt.
Ich rede gerade mit jemand anderem über Mrs Fletcher und muss noch mal nachdenken (ob das das Richtige für mich ist. Ich mochte Leftovers ein wenig - ... es würde zu weit führen.). Wie kann ich mich privat mit dir unterhalten?
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Stimmt.
Ich rede gerade mit jemand anderem über Mrs Fletcher und muss noch mal nachdenken (ob das das Richtige für mich ist. Ich mochte Leftovers ein wenig - ... es würde zu weit führen.). Wie kann ich mich privat mit dir unterhalten?
Ok, dann hat sich die Frage beim Lesemontag erledigt. Ich lese Mrs Fletcher zuende und dann entscheide ich, ob ich mir noch ein Buch von Perrotta geben möchte oder nicht.
 

parden

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13. April 2014
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Durch. Der letzte Abschnitt war deutlich ruhiger und weniger sprunghaft - und endlich konnte ich auch Enrights definitiv vorhandenes schriftstellerisches Können genießen. Die melancholische Stimmung trieb mich sanft durch die letzten Seiten. Ich finde es auch spannend, hier eurer Unterhaltung hinterherzulesen - denn genauso ist es ja: der Roman lässt sich so oder so verstehen, auch da gibt es keine Eindeutigkeit, allenfalls Anspielungen, die in verschiedener Weise interpretiert werden können. Das mag schriftstellerische Kunst sein: mich verwirrt es nur.

Ich erhöhe die Bewertung von den angekündigten 2 auf 3 Sterne, mehr wird es von mir allerdings nicht geben. Dieser Roman hat mich eindeutig mehr gefordert denn begeistert - was aber ein Interesse an anderen Büchern der Autorin nicht ausschließt. Denn wie gesagt: ihr schriftstellerisches Können wurde deutlich!
 
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