Düsseldorf, 1965: Für den jungen Kommissar Thomas Engel ist die Stadt am Rhein der verheißungsvolle Beginn eines neues Lebens. Als er zum ersten Mal ein Konzert der Rolling Stones sieht, gibt es für ihn kein Weg zurück, die Provinz liegt weit hinter ihm. Er stürzt sich in das Leben und in seine Arbeit, die ihm gleich einen spannenden Fall beschert. Ein junges Mädchen wird in der Ruine Kaiserswerth tot aufgefunden. Engel versteht nicht, dass seine Kollegen nicht gleich die Spur verfolgen, die geradewegs in die dunklen 1930er Jahre führt. Versucht man etwas vor ihm zu verheimlichen, und warum will niemand sehen, was so offensichtlich auf der Hand liegt?Kaufen
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Der Kriminalroman „1965“ von Thomas Christos ist der erste Band einer neuen Reihe um den jungen Kriminalkommissar Thomas Engel. Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen, 1939 und 1965, ist angesiedelt in Düsseldorf.
Die Hauptfigur, der junge Thomas Engel, erfüllt sich mit Hilfe seines „Onkels“ Strobel seinen Berufswunsch und geht zur Kripo in Düsseldorf. Als Landei, grün hinter den Ohren, vertraut er seinem Vorgesetzten und dem Kriegskameraden seines Vaters Strobel, ist lernwillig und eifrig. Bereits sein erster Fall zerstört sein Bild von der heilen Welt bei der Kripo. Ein kleines Mädchen wird ermordet aufgefunden, man spricht schnell von Unfall und weitere Ermittlungen sind nicht anberaumt, trotz der Parallelen, die Thomas zu einem ähnlichen Fall von 1939 ausgräbt. Als Thomas dann auch noch beim berühmt-berüchtigten Rolling-Stones-Konzert in Gelsenkirchen als Beamter Dienst tut und mitbekommt, wie Polizisten auf Fans einprügeln und sich dort in die junge Peggy verliebt, ändert sich für ihn alles.
In James-Bond-Manier ermittelt er auf eigene Faust und deckt ungeheuerliche Zusammenhänge und Vertuschungen im Fall des kleinen Mädchens auf, die auch den Fall 1939 betreffen. Zudem stößt er auf ein schreckliches Geheimnis, das Strobel und seinen Vater verbindet.
Thomas, der vom unbedarften geradlinigen Landjungen mit Hochwasser-Anzugshosen innerhalb weniger Wochen durch ein Konzert und die Liebe zu Peggy eine rasante Kehrwende zum langhaarigen Niethosenträger und Ermittler auf eigene Faust wird, ist ein hölzerner und für mich unglaubwürdiger Charakter. Er passt damit ins Bild, das das Buch vermittelt, nämlich wenig Spannung, plakative unglaubwürdige Figuren, die zudem ordentlich schwarz-weiße Altnazi-Klischees ohne Grautöne bedienen. Sprachlich sehr einfach gestaltet hat mich der Roman zunehmend fast ein bisschen gelangweilt.
Es werden sehr viele Themen angesprochen, Kriegsverbrechen und deren Vertuschung, Psychiatrie und Fürsorgeheime für Jugendliche, in denen es zu Misshandlungen kommt, nicht zu vergessen die beiden Mordfälle an den kleinen Mädchen 1939 und 1965. All das ist gut recherchiert und logisch eingebunden, aber durch viele platte Situationen, plakative Darstellung und hölzerne Dialoge wirkt alles auf mich zu viel und vor allem unecht. Man muss nicht nachdenken sondern bekommt alles in großen Brocken vorgeworfen, leider für mich viel zu wenig diffizil, denn ich liebe gerade bei Krimis das Lesen zwischen den Zeilen, das Aufhorchen bei Zwischentönen. Das muss man hier als Leser alles nicht tun, es gibt eine breite gerade Straße, die man entlang gejagt wird.
Und auch wenn es ein paar interessante Szenen gab überwiegt bei mir nach Ende der Lektüre ganz klar das Gefühl, dass mich der zweite Band der Reihe nicht interessiert.
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