Rezension Rezension (4/5*) zu Dunkelgrün fast schwarz (Debütromane in der FVA) von Mareike Fallwickl.

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Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Freunde oder Feinde ?!?!

"Dunkelgrün fast Schwarz" ist eine spannende Geschichte um eine Freundschaft zweier Jungen/junger Männer. Doch ist sie wirklich eine Freundschaft?!?!

Die Autorin erzählt mäandernd aus den Sichten der Freunde Moritz und Raffael und aus der Sicht von Marie, der Mutter von Moritz, die Geschichte von Moritz und Raffael. Die beiden Jungen sind in verschiedener Art herausragend, Moritz ist der Ruhigere, das Besondere an ihm ist seine Wahrnehmung, denn er ist Synästhetiker, Raffael dagegen steht gern im Mittelpunkt, er ist allerdings schon recht früh sehr manipulierend. Moritz fühlt sich zu Raffael hingezogen und Raffael weiß, dass er Moritz überlegen ist. Eine ungute Kombination.

Die Autorin baut eine Spannung in ihrem Roman auf, die mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen ließ. Dabei ist schon von Anfang an klar, dass etwas zwischen Moritz und Raffael nicht stimmt. Dennoch möchte man unbedingt wissen, was hier passiert. Aus der Sicht von Marie werden die beiden Familien der Jungen beschrieben und damit vielleicht auch eine Erklärung abgegeben, welche Entwicklung beide Jungen nahmen und warum diese so verlief. Die Autorin schafft es in ihrer Geschichte nach und nach die Facetten jedes Charakters aufzuzeigen und erschafft in ihrem Roman eine perfekte Charakterstudie der verschiedenen Personen beider Familien und ebenso eine spannende Geschichte, die erst nach und nach ihre Geheimnisse freisetzt. Gerade durch dieses pointierte Freisetzen der Informationen erschafft Mareike Fallwickl eine immense Spannung. Die Autorin erzählt einen Teil der Geschichte in einer vergangenen Zeit, erzählt von den Tücken dieser Zeit und liefert damit auch die Gründe für die Handlungen der Elterngeneration und erschwerend handelt ein Teil der Geschichte auch in einem kleinen österreichischem Dorf, die Verflechtungen dieser kleinen Welt sind spürbar, ebenso wie auch die Begrenzungen in dieser Welt greifbar sind. Die Entscheidungen der Elterngeneration, wie auch die kleine Welt sind für die Entwicklung der Jungen/jungen Männer bestimmend.

Dabei ist die Komposition der Geschichte herausragend, denn die irgendwie ungute Beziehung der beiden "Freunde" Moritz und Raffael ist schnell offensichtlich, die Gründe dazu werden allerdings erst nach und nach klarer. Hier wird klar, dass Mareike Fallwickl ein Ausnahmetalent ist.

Als dann zu dem schon bestehenden Gespann Moritz und Raffael noch Johanna dazu kommt und sich andere Energien entladen, ist klar, dass es zu einem entscheidenden Finale kommt.

 
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