Rezension Rezension (4/5*) zu Ich an meiner Seite: Roman von Birnbacher, Birgit.

nellsche

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1. September 2018
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Buchinformationen und Rezensionen zu Ich an meiner Seite: Roman von Birnbacher, Birgit
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Macht nachdenklich

Nachdem der 22-jährige Arthur, der still und intelligent ist, nach 26 Monaten Gefängnis wieder in Freiheit ist, muss er feststellen, dass er so leicht keine neue Chance bekommt. Was ihm fehlt sind die passenden Zeugnisse. Gemeinsam mit seinem Therapeuten Börd und seiner Ersatzmutter Grazetta schmiedet er einen Plan für eine kleine Lüge.

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, denn die Beschreibung hat mich neugierig gemacht und ich wollte wissen, wer Arthur ist und wie sein Leben verläuft.
Der Einstieg in das Buch ist mir gut gelungen. Der Schreibstil war anders und hat mich deutlich mehr gefordert, als es andere Bücher tun. Ich musste mehr zwischen den Zeilen lesen, interpretieren, zusammenreimen. Doch das gefiel mir gut und es fiel mir auch nicht schwer. Zudem war ein toller Humor dabei, der das Lesen sehr angenehm machte.
Die Charaktere wurden detailliert beschrieben und ich hatte klare Bilder vor Augen. Arthur war ein besonderer Protagonist, den ich schnell ins Herz geschlossen hatte. Weshalb er ins Gefängnis kam, wurde erst später erwähnt. Dennoch war klar, dass er kein typischer Krimineller war. Ich habe ihm von Anfang an gewünscht, dass er eine neue Chance erhält. Neben Arthur wurden auch sein Therapeut Börd und die sterbenskranke Grazetta toll beschrieben und ich habe sie beide liebgewonnen. Die Personen waren insgesamt wirklich toll, auch wenn ich an der einen oder anderen Stelle gerne noch mehr erfahren hätte.
Die Geschichte begann mit Arthurs Entlassung aus der Haft und spielte dann auf unterschiedlichen Zeitebenen und Orten, zwischen denen immer wieder gewechselt wurde. Dadurch erfährt man von Arthurs Leben seit seiner Kindheit. Sehr bewegend beschrieben wurden die Zeit und die Zustände im Gefängnis, das ging mir sehr nahe. Danach ein „normales“ Leben zu führen, ist gar nicht so einfach und bedarf der Hilfe, die Arthur hier von Börd erhielt.

Die Geschichte regt zum Nachdenken an und wirkt auch noch nach. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

 
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