Rezension Rezension (4/5*) zu Ein Mann, ein Fjord! von Angelo Colagrossi.

parden

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13. April 2014
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7.736
49
Niederrhein
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Buchinformationen und Rezensionen zu Ein Mann, ein Fjord! von Angelo Colagrossi
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Der Film für die Ohren...

Norbert Krabbe aus Wanne, arbeitsloser Bürokaufmann und leidenschaftlicher Preisausschreiben-Teilnehmer, gewinnt einen Fjord auf den Lofoten. Aber wie kommt man bloß nach Norwegen – zum 'Norbert-Krabbe-Fjord' samt eigener Blockhütte – wenn man pleite ist und einem schon beim S-Bahn fahren schlecht wird? Was Norbert an Geld fehlt, macht er durch originelle Ideen wett: Getarnt als Putzkolonne, schlägt er sich mit seiner Tochter per Zug bis Kopenhagen durch, weiter geht’s als Tramper und mit ergaunerten Schiffstickets. Etliche abstruse Begegnungen später, u.a. mit Horst Schlämmer, Uschi Blum und dem stark riechenden Norweger Lars, der die Zukunft anhand eines Hunde-Quartetts voraussagt, erwartet Norbert an seinem Ziel die nächste Überraschung…

Obiger Klappentext verrät schon ganz gut, um was es in diesem Hörbuch geht. Womöglich kennt der ein oder andere auch bereits die Verfilmung - an mir ist die mal wieder vorbei gegangen. Aber Horst Schlämmer kündigt gleich schon zu Beginn an, dass es sich bei diesem Hörbuch um Kino für die Ohren handelt, und so ist es tatsächlich.

Die Handlung: gewohnt aberwitzig, skurril, einfach Banane. Alle Rollen werden als One-Man-Show von Hape Kerkeling selbst eingesprochen, und dies in seiner gewohnt talentierten Virtuosität. Sowohl Uschi Blums Gesangkünste als auch Waltrauds Englisch - "That's now not true, ne?" - und Horst Schlemmer in seiner typsich schnoddrigen Art geraten so zu Highlights des Vortrags.

Die Erzählung lebt von den Dialogen und Missverständnissen ebenso wie von den schrägen Charakteren, die klischeebehaftet und dummdreist oder fast schon traurigverloren durch die Geschichte tapsen. Dabei wird nebenbei stets drehbuchartig skizziert, was gerade geschieht und wer wie reagiert. Kein Problem also, sich die Bilder beim Hören vor Augen zu rufen.

Eine herrliche Blödelei ohne tieferen Sinn - aber es erfüllt genau seinen Zweck: man kann einfach abschalten, mit den Augen rollen oder lachen, je nachdem. Fast ein wenig zu kurz - das vielleicht doch noch als Kritik angemerkt. Mit den gerade einmal 2 Stunden und 18 Minuten ist der Hörspaß schnell vorbei...

Schade, dass es hier keine Fortsetzung gibt!


© Parden