6. Leseabschnitt: FAZIT

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.240
49.143
49
Der Anfang des Buches hatte mir gut gefallen. Vieles vom Kolorit der 60er Jahre kann man wieder erkennen. Auch die Zeitsprünge empfand ich als gelungen. Zwei Todesfälle auf zwei Zeitebenen: spannend.

Leider hat sich für mich der vielversprechende Anfang nicht bestätigt. Zu platt wurden die Dialoge, herrschende Vorurteile und Verstrickungen in die Nazizeit auf dem Silbertablett präsentiert. Kein Esprit, nichts zwischen den Zeilen...

Die Guten sind gut und die Bösen böse. Selten wurde die Klischeekiste so sauber getrennt voneinander bemüht: keine Grautöne.
Bis zum Ende keine Reue, keine Einsicht, keine Entwicklung. Nur Superheld Thomas wandelt sich um 180 Grad. Der superangepasste Mustersohn wird zum Meisterdetektiv, der alle Ketten sprengt....

Hausmannskost würde ich sagen. Solide gekocht. Nichts Besonderes. Leider. Ich hatte mir mehr versprochen.
 

Amena25

Aktives Mitglied
23. Oktober 2016
695
882
44
Auch ich fand die Anlage auf zwei Zeitebenen zunächst interessant, die 60er Jahre ist auch eine Epoche, die noch nicht so oft als Krimi-Hintergrund verarbeitet wurde.
Aber ich habe mich zunehmend über die unausgereifte Handlung und den platten Stil geärgert. Ich finde nicht einmal, dass es sich um einen soliden Krimi handelt. Schade!
 

wal.li

Bekanntes Mitglied
1. Mai 2014
2.713
2.674
49
Mir hat das Buch gut gefallen, es wird ein wichtiges Thema behandelt. Ich habe schon mal ein Sachbuch gelesen, aber so in Romanform noch nicht. Ich war gefesselt.
Das Einzige, was mich etwas gestört hat, dass irgendwie zu viel auf Thomas einstürzt und er innerhalb kürzester Zeit vom angepassten Muttersöhnchen zum Rebellen wird. Normal dauert das länger.
 

Renie

Moderator
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19. Mai 2014
5.858
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49
Essen
renies-lesetagebuch.blogspot.de
Ich habe diesen Roman gelesen, weil ich Baujahr 1965 bin und in Düsseldorf und Umfeld aufgewachsen bin. Daher habe ich mir ein originalgetreues Bild dieser Zeit versprochen sowie einen Haufen Lokalkolorit. Und hier muss ich sagen, dass meine Erwartungen voll erfüllt worden sind. Tatsächlich war ich sogar ein bisschen überrascht, dass der Fokus auf dem Umgang mit der Nazizeit und dem 2. Weltkrieg lag. Hier ist mir einiges bewusst geworden, das ich selbst erlebt habe. Ich war zwar noch ganz klein. Aber die Einstellung der Menschen, was den Umgang mit der Vergangenheit angeht sowie die Spießigkeit und die eigenartigen Moralvorstellungen haben bis in die 70er Jahre angehalten. Auch für mich war das Tragen von Nietenhosen eine Besonderheit und "Il Silenzio" wurde auch bei uns gehört. Unser Nachbar war ein kriegsversehrter Hobbyjäger (ein-armig), mit 3 Kötern (von denen einer bissig war: die Narbe habe ich heute noch), der seine Familie dominiert hat. Nur seinen rebellischen und langhaarigen Sohn hatte er nicht im Griff. Der hat die Brutalität des Alten irgendwann nicht mehr ertragen, ist abgehauen und war somit für den Alten gestorben.

Aber lassen wir meine Nachbarschaft aus meiner Kindheit ...
Die Qualität des Krimis kann ich schwer beurteilen, da alles andere für mich im Vordergrund stand. Ich weiß nur, dass ich das Buch verschlungen habe, was eher auf den Vergangenheitsaspekt als auf die kriminale Spannung zurückzuführen ist.

Sprachlich hatte der Roman Schwächen. Ich bin über viele Ausdrucksweisen gestolpert, die man weder in der damaligen Zeit noch in der Altersklasse desjenigen, der sie verwendet hat, gefunden hätte.

Insgesamt werde ich dem Roman ganz subjektive 4 Sterne geben.
 

Bibliomarie

Bekanntes Mitglied
10. September 2015
2.092
3.205
49
Der Hintergrund der 60iger Jahre sind, wie ich finde ganz gut rübergekommen und in Teilen fand ich das Buch anfangs auch spannend.
Allerdings hat mich die klischeehafte Erzählweise und die sehr grob charakterisierten Figuren zunehmend genervt.

Ich kann mir gut verstellen, dass aus dem Buch ein spannender Film wird, Nachkriegsthemen sind ja im Augenblick sehr gefragt.

Aber es war wirklich kein Buch, das mir im Gedächtnis bleiben wird.
 
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Reaktionen: Literaturhexle

claudi-1963

Bekanntes Mitglied
29. November 2015
2.965
1.732
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60
Der Anfang und auch gegen Ende war das Buch ganz ok gewesen, jedoch trotzallem hatte ich was anderes erwartet und war doch sehr enttäuscht von dem Buch.
Hier meine Rezension:

 

parden

Bekanntes Mitglied
13. April 2014
5.835
7.675
49
Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Ach herrje. In dieser LR bei WR hinkte ich sträflich hinterher - aber hier verging mir ein ums andere Mal die Lust am Lesen. Das ist freundlich gesagt kein gelungenes Beispiel für einen mitreißenden Krimi. Hier hat mich nur die Idee an sich überzeugt, sonst leider nichts... Knapp 2 Sterne sind es geworden. Ich habe tatsächlich lange zwischen 1 und 2 Sternen geschwankt...

Hier nun auch meine Rezension - und auch mein Dank für das Rezensionsexemplar!
https://whatchareadin.de/community/...s-engel-von-thomas-christos.21406/#post-80365
 

KrimiElse

Bekanntes Mitglied
26. Januar 2019
2.861
5.110
49
buchmafia.blogspot.com
Das Thema ist sehr interessant, leider hat mit die Umsetzung nicht gefallen. Ich mag keine klischeehaften plakativen Krimis, in denen der Autor den Leser eine breite Straße entlangschickt ohne nachdenken zu müssen. Bei mir kam wenig Freude und Spannung beim Lesen auf, leider.
Danke für das Rezensionsexemplar, hier meine Rezension zum Buch:
https://whatchareadin.de/community/...-fuer-thomas-engel-von-thomas-christos.21660/