Rezension Rezension (3/5*) zu 1965 - Der erste Fall für Thomas Engel: Kriminalroman von Thomas Christos.

KruemelGizmo

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14. November 2019
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Düsseldorf
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Buchinformationen und Rezensionen zu 1965 - Der erste Fall für Thomas Engel von Thomas Christos
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Rezension zu 1965

Düsseldorf 1965: Der junge Thomas Engel aus der Provinz zieht in die Landeshauptstadt Düsseldorf und kann dort sein neues Leben als Kommissar beginnen. Erst ein Konzert der Rolling Stones katapultiert ihn erst richtig aus der Provinz ins Stadtleben. Als ein junges Mädchen in den Ruinen bei Kaiserswerth gefunden wird, ist Engel über seine Kollegen mehr als erstaunt, denn sie wollen den Spuren nicht folgen, die in das Ende der 30er Jahre führen. Was versucht man zu verheimlichen und warum?

1965 stammt aus der Feder von Thomas Christos.

Thomas Engel ist ein junger Mann aus der Provinz, den es nun nach Düsseldorf zur Kriminalpolizei verschlägt. Der Fall eines toten jungen Mädchens in den Ruinen von Kaiserswerth lässt ihn nicht mehr los.
Thomas Engel ist eigentlich ein sympathischer Protagonist, der oftmals sehr naiv erscheint und in wirklich kurzer Zeit eine immense Entwicklung hinlegt. Die Arbeit als Kriminalbeamter ist ganz anders als Thomas es sich vorgestellt hat. Als Leser war ich oftmals schockiert wie die damaligen Verhältnisse bei der Polizei waren, die Selbstgerechtigkeit, die Engstirnigkeit und auch die wirklich freie Auslegung von Recht und Gesetz waren erschreckend. Auch der mal unterschwellige oftmals aber frei ausgelebte Rassismus und die Homophobie und wie viel Gedankengut aus der Nazizeit es noch immer gab empfand ich sehr beklemmend.

In einem zweiten Erzählstrang werden Ereignissen beginnend 1939 erzählt, die eine Verbindung zu dem toten Mädchen in Kaiserswerth aufzeigt. In diesem Erzählstrang der direkt in die Nazizeit führt, werden grausame Details erzählt, die einem unter die Haut gehen können. Mir persönlich hat der Erzählstrang der Vergangenheit von seiner Intensität besser gefallen als der Haupterzählstrang.

Als Kriminalroman konnte mich das Buch aber leider nicht wirklich überzeugen, den der eigentliche Fall nimmt nicht viel Raum ein, es wird mehr über das Leben und die Entwicklung von Thomas Engel erzählt und dann auch noch mit einer Liebesgeschichte garniert, die für mich für einen Kriminalroman zu kitschig ausgefallen ist. Thomas Ermittlungen laufen mir auch viel zu glatt, Kommissar Zufall hat ihr viel zu tun und ist immer zur rechten Zeit da, damit die einzelnen Puzzleteile zueinander finden und Thomas weiterkommt.

Auch wenn mich der Krimi trotz der Kritikpunkte ganz gut unterhalten hat, konnte mich aber vor allem das Ende nicht für sich einnehmen. Auch wenn alles schlüssig und logisch ist, war mir die Lösung des Autors hier zu einfach gestrickt.

Mein Fazit:
Auch wenn es mich unterhalten konnte war es für mich kein richtiger Kriminalroman. Der Fall spielte nur eine untergeordnete Rolle und Kommissar Zufall hatte für mich hier zu viel zu tun um mich überzeugen zu können.

 

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