Rezension (5/5*) zu Die Rose von Suez von Kim Henry

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utaechl

Gast

Eine Liebesgeschichte in Ägypten Mitte des vorletzten Jahrhunderts. Brillant zu Papier gebracht von Kim Henry, die uns träumend in die Welt aus Tausend und einer Nacht entführt.

Inhalt:
England und Ägypten scheinen sich endlich einig zu sein und der Bau des Suez-Kanals kann beginnen. Zu dieser Zeit wird die junge Engländerin Hazel Fairchild entführt und landet im Harem Scheich Djamals. Als Mathematikerin darf sie schon bald die Kinder unterrichten und begegnet dem Scheich immer öfter. Zusammentreffen, die dazu führen, dass sie sich besser kennen und verstehen lernen. Doch im Hintergrund werden schon Fäden gezogen, die dem Verständnis zwischen den Kulturen Einhalt gebieten wollen.

Setting und Stil:
Kim Henry gelingt es hervorragend, die Zeit um 1860 in Ägypten und London realistisch wiederzugeben und es dem Leser zu ermöglichen, sich bildlich in die Umgebung hineinzuversetzen. Es werden nebenbei genug Informationen vermittelt, um das Interesse für eigenes Nachforschen über die Zeit anzuregen. So passt sich die Liebesgeschichte hervorragend in einen spannenden Abschnitt der Weltgeschichte ein.
Sehr bildliche Sprache, gefühlvolle Momente, realistische und vielschichtige Charaktere lassen den Leser mitschwärmen und sich verlieren im Palast des Scheiches.

Charaktere:
Hazel stammt aus gutem Hause, ist gebildet und eine Frau, die weiß was sie will. All dies nützt ihr allerdings gar nichts, als sie in der Wüste entführt wird und in einem Harem und etlichen anderen Frauen landet, deren Hauptaufgabe das Kindergebären zu sein scheint.
Zum Glück ist ihr Scheich etwas Besonderes und erkennt ihre Fähigkeiten. Trotzdem ist er in den Zwängen der Politik und seines Ranges gefangen und kann sie nicht gehen lassen.
Ein böser Onkel darf nicht fehlen und ein Verlobter spielt auch noch eine Rolle. Genug Konfliktpotential, um den beiden das Leben schwer zu machen.

Geschichte:
Eine Geschichte, wie sie sich durchaus damals zugetragen haben könnte und wahrscheinlich auch hat, zumindest der Entführungsteil, ob es danach wie im Buch verlaufen ist, kann man nur hoffen. Zwei Welten treffen aufeinander, die normalerweise kaum Verständnis füreinander haben und die unterschiedlicher kaum sein können. Es ist spannend mitanzusehen, wie Vorurteile ausgeräumt werden können, Verständnis entsteht und das Herz sich seinen Weg sucht.

Fazit:
Ein Buch für RomantikerInnen und die es werden wollen. Ein gelungener Ausflug zu einem Geschichtsmoment, zu dem jedermann Bezug hat. Eine Welt, in der Großbritannien noch Großmacht ist und Araber und Ägypter für uns Geheimnisse bereithielten. Ein spannender Ausflug in den Wüstensand, bei dem die Liebe definitiv nicht zu kurz kommt. Zugreifen und sich zum Träumen verleiten lassen!

utaechl

Zum Buch... (evtl. mit weiteren Rezensionen)