Rezension (4/5*) zu Tolstoi und der lila Sessel von Nina Sankovitch

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"Solange das Denken besteht, sind Worte lebendig, wird Literatur zum Ausweg - nicht aus dem, sondern ins Leben."
(Palinurus)

Nina Sankovitch und ihre Geschwister sind mit der Liebe zu Büchern aufgewachsen. Als ihre geliebte Schwester Anne-Marie mit 46 Jahren an Krebs stirbt, fällt die Autorin erst in tiefe Trauer und meint, für alle Familienmitglieder funktionieren zu müssen. Um zur Ruhe zu kommen, fasst sie den vielleicht etwas seltsamen Entschluss, ein Jahr lang jeden Tag ein Buch zu lesen. Das hört sich erstmal etwas anstrengend an - so, als ob man den Spass am Lesen verlieren könnte. Doch die Autorin hat sich eine klare Vorgabe gemacht. Das Buch darf nicht dicker als 2,5 cm sein, jedes Genre ist erlaubt. Nach jedem Buch schreibt sie eine Rezension, führt einen eigenen blog (www.ReadAllDay.org). Ein alter Sessel, lila bezogen, wird ihr zum Leseort.
In leichtem Ton erzählt Sankovitch von den gelesenen Büchern und die Wirkung auf sie, wie die Bücher ihr die Lebensfreude wiedergeben und wie ihre Fragen durch das Lesen beantwortet werden.
Die Autorin erzählt auch von der familiären Vergangenheit, ihrem engen Verhältnis zur Schwester und natürlich über die Leidenschaft des Lesens. Für die Autorin ist Lesen ein Trost und eine Hilfe im Leben.
Eine Liste der von ihr gelesenen Bücher befindet sich im Anhang. Ein paar schöne Zitate finden sich jeweils am Kapitelanfang.
Ein wenig kam es mir vor, als ob die Autorin ein wenig zu rührselig war, ein wenig "zu viel jammerte" -die Schwester schien in allem perfekt, Charakterschwächen wurden nicht erwähnt. Aber vielleicht lässt man menschliche Fehler auch bei der Trauerarbeit aussen vor?!
Insgesamt empfand ich den Roman als lesenswert und das ein oder andere Zitat habe ich mir rausgeschrieben

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Zum Buch... (evtl. mit weiteren Rezensionen)
 
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