Rezension Rezension (5/5*) zu Glasflügel: Ein Kopenhagen-Thriller von Katrine Engberg.

ulrikerabe

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14. August 2017
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Wien
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Buchinformationen und Rezensionen zu Glasflügel: Ein Kopenhagen-Thriller von Katrine Engberg
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Meisterin ihres Fachs

Eine Frau liegt tot im Kopenhagener Caritasbrunnen. Von Nächstenliebe und Barmherzigkeit keine Spur. Denn die Tote wurde bei vollem Bewusstsein ausgeblutet und dann von ihrem Mörder abgeladen. Jeppe Kørner muss hier in diesem Fall auf sich allein gestellt ermitteln. Denn seine langjährige Partnerin Anette Werner ist in Mutterschaftsurlaub. Es ist ein spektakulärer Fall, und der Täter hat mit nur einem Opfer nicht genug.
Katrine Engberg hat mit Glasflügel nun schon den dritten Teil aus der Kopenahgenreihe vorgelegt. Das altbewährte Team gibt es so nicht mehr. „Kørner jetzt ohne Werner. Werner jetzt ohne Arbeit“. Die dänische Autorin schafft es mit Leichtigkeit einen kompakten spannenden und absolut logisch konstruierten Kriminalfall aufzurollen und dabei nicht an gesellschaftspolitischer Kritik zu sparen. Es geht gegen das Gesundheitssystem, gegen profitorientierte Institutionen, gegen ein System, das zu Lasten der Patienten und des medizinischen Personals geht. Katrine Engberg spinnt viele Fäden, fordert den Leser nahezu heraus, den Fall vor den Ermittlern zu lösen, um dann doch wieder ganz neue Wege einzuschlagen. Wer die ersten beiden Bände aus dieser Reihe kennt, trifft alle bekannten Gesichter wieder. Mit dieser Bindung zu den vertrauten Protagonisten verzeiht man auch einige zufällige Gegebenheiten.
Glasflügler, Schmetterlinge mit absolut unscheinbaren Flügeln und gefährlich wirkenden Körpern, sind Meister des Mimikrys, der Anpassung und Täuschung. Katrine Engberg wiederum ist Meisterin ihres Fachs.