In diesem ersten Abschnitt gibt die Autorin schon relativ viel Stoff mit, meine ich.
Das sind nicht nur die Personen, die ich schon aus den ersten Teilen kenne. Was Katrine Engberg sehr gut löst, wie sie immer wieder en passant Kleinigkeiten aus der Vorgeschichte einfließen lässt.
Da ist Jeppes noch geheimes Verhältnis zu Sara. Und trotzdem springt er auf die Reize der Museumsexpertin an. Jetzt wohnt der Ärmste noch bei seiner Mutter. Ich habe mich schon gefragt, warum die Mutter ständig anruft. Er hat mein vollstes Mitgefühl, aus Gründen.
Ich finde auch Anettes Darstellung gut. Das Mutterglück, das sich trotz aller Vorbereitungen und Bemühungen nicht einstellt. Sie langweilt sich, fühlt sich wertlos. "Korner, jetzt ohne Werner. Werner, jetzt ohne Arbeit." S. 26 (Ich musste ein bisschen schmunzeln, klingt fast wie Hubert ohne Staller)
Esther sucht einen Psychiater auf, weil sie "steckengeblieben" ist. Sie hat kein gutes Gefühl bei dem Arzt. Ich auch nicht. Mein erster Gedanke war: Nein, bitte kein Psychiater. In gefühlt jedem zweiten Krimi ist der Psychiater der Mörder. Was soll der denn mit dem Mord zu tun haben
Aber Wenn man sich Peter Demant näher anschaut: er hat aufgespießte Schmetterlinge in seiner Ordination hängen. Cover, Schmetterlinge, Flügel... Dann taucht er in einem der nächsten Kapitel wieder auf. Er trinkt Milch zu einem Chicken Masala. Das finde ich persönlich ja ekelhaft (und ich hätte ihm eher einen guten wohltemperierten Wein zugetraut). Aber dann kommts': Er kennt das Opfer und ekelt sich bei der Erinnerung an sie. Au weh.
Ich hoffe übrigens für Esther, dass sie sich in ihren neuen Nacharn verliebt und umgekehrt. Dann braucht sie nicht mehr zum Psychiater zu gehen.
Ist da was dran, dass Gregers glaubt, den Nachbarn zu kennen?