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Per Leo beschreibt in seinem Roman "Flut und Boden", eine Anspielung auf die Blut- und Bodenpolitik, die sein Großvater Friedrich im Rasse- und Siedlungshauptamt der SS verfolgt, sowohl dessen Leben als auch das seines unangepassten Bruders Martin. Dabei greift er weit in die Geschichte seiner Familie zurück, um nachvollziehen zu können, wie man ein Nazi wird. Dem Leser werden einerseits sehr anschaulich Begebenheiten aus dem Dritten Reich vermittelt, wer weiß schon, dass die SS-Angehörigen den Advendskranz in umgekehrter Reihenfolge angezündet haben, um die Sonnenwendfeier einzuleiten, andererseits dringt Leo tief in die Geschichte der deutschen Bildungstradition ein, insbesondere die des deutschen Protestantismus. Für einen agnostischen Menschen des 20. Jahrhunderts ist es immer wieder faszinierend zu lesen, wie stark sich die Religiösität im 19. und frühen 20. Jahrhundert auf den Lebensweg und vor allem das Denken der Menschen ausgewirkt hat. Auch wenn die Sprache mitunter etwas sperrig daher kommt, die Lektüre dieses Buches lohnt sich allemal!
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