@Anjuta
Eigentlich ja logisch, dass Bond verpönt war, aber es hat mich trotzdem überrascht! Ich dachte, das wäre so eins von den Dingen, die man halt toleriert, weil sie so berühmt sind.
@Literaturhexle
Irgendwie kommen mir die "Staatsverweigerer" schon hier vor wie eine andere Form der Mafia. Nachdem die IRA offiziell die Waffen niedergelegt hat, haben verschiedene Gruppierungen ja im Untergrund auch mafiöse Strukturen entwickelt. Drogen, Schmuggel, Schutzgeld, Auftragsmord, das volle Programm.
Mich wundert, wie wenig die Mutter ihre Tochter kennt. Die erscheint mir nun wirklich nicht wie ein Mädchen, das sich von falschen Helden blenden lässt. Aber eigentlich geht es der Mutter ja auch nur um sich selbst, wie soll sie ihre Tochter da kennen.
Bei der Begegnung mit den Groupies wird die Bedeutung eines Namens hervorgehoben. Die Nennung des Vornamens hebt alles Trennende auf – was bedeutet es also, dass im Buch keine Namen verwendet werden?
Der echte Milchmann ist mir sympathisch. Er gilt vielleicht als "beyond-the-pale" also nicht akzeptabel, scheint aber ein Mensch mit Mitgefühl und Prinzipien zu sein.
Wie wurde "beyond-the-pale" eigentlich übersetzt? Da steckt eine ganze Menge drin: heute hat sich das eingebürgert mit der Bedeutung "indiskutabel" oder "jenseits der gesellschaftlichen Norm", aber eigentlich war es mal ganz nah dran an der wörtlichen Übersetzung. Beyond the pale = jenseits des Pales, und das Pale war die Gegend, die direkt und unmittelbar unter englisches Recht fiel. Also eine doppelte Bedeutung, die hier sehr passend ist.
Ich habe kurz befürchtet, dass es dieser Milchmann sein wird, der stirbt, und nicht ihr dubioser Stalker – aber dann erinnerte ich mich daran, dass die Erzählerin am Anfang des Buches sagt: "I did not care about the shooting of this man", und wenn sie sich um den Tod des Milchmanns nicht schert, muss es doch wohl der Stalker sein.
Die Schwestern scheinen hochbegabt zu sein, und ihr Wissensdurst könnte sie tatsächlich in Schwierigkeiten bringen. Das fand ich wieder sehr anständig vom Milchmann, sich darum zu sorgen.
Die Erzählerin sträubt sich wirklich sehr, aufzufallen, in jedweder Hinsicht. Sie ist intelligent, aber sie versucht, den Kopf in den Sand zu stecken, was aber immer schlechter funktioniert...
@Leseglück
Irgendwie typisch, dass der scheinbar "Andere" sich als der Vernünftige und vor allem Mitfühlende herausstellt. Er muss um einiges sensibler sein, als es auf den ersten Blick den Anschein hat!
Die kleinen Schwestern sind ihrem Alter anscheinend weit voraus, was ihnen das Leben sicher nicht einfacher machen wird – vor allem nicht in dieser Zeit.
@Querleserin
Der Vorname hat hier wirklich viel Bedeutung, da fühlt man sich fast an Religionen, Märchen und Mythen erinnert, wo der Vorname demjenigen, der ihn kennt, Macht über diese Person verleiht.
@MRO1975
Da erinnert mich die IRA auch wieder sehr an die Mafia, die waren ja ganz am Anfang angeblich auch mal Ehrenmänner, die von vielen normalen Menschen unterstützt wurden.
Die Szene mit den Groupies hatte für mich was fast Märchenhaftes. Die tauchen auf wie eine Gruppe von weisen Frauen oder eher Hexen, sagen ihre Sprüche her und verschwinden wieder.
"Themenfrauen" – ich hatte mich schon gefragt, wie das übersetzt wurde. Im Original heißen sie "issue women" und "issue" kann viel sein: Thema, zentrale Frage, Problem, Faktor (bei einer Entscheidung)... Ich finde, das passt alles auf diese Frauen.
@SuPro
Ja, die Mutter ist wirklich eine Nummer für sich... Eigentlich ist ihre Tochter ihr wohl egal, solange sie ihr keine "Schande" macht?
Sie hat ja versucht, ihrer Mutter zu sagen, dass sie nichts mit dem Milchmann hat, aber dann halt sehr schnell aufgegeben. Sie hat den Grips, ihr fehlt bisher nur die Traute, aber ich hoffe, die wird sie im Laufe des Buches noch finden.
Es wäre wirklich interessant, ob sie das Alter Ego der Autorin ist.