Rezension Rezension (4/5*) zu Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten von Martin Schörle.

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Buchinformationen und Rezensionen zu Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten von Martin Schörle
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Unterhaltsam

Mittlerweile bin ich – was direkte Anfragen von Autoren anbelangt – etwas skeptisch geworden; zu oft hat sich das angepriesene Material als Rohrkrepierer entpuppt. Es gibt jedoch (wie immer) Ausnahmen: eine dieser Ausnahmen heißt Martin Schörle und jener hat sich mit seinem Bändchen „Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten“ einen Wunschtraum erfüllt: zwei seiner selbstverfassten Theaterstücke (das zweite Stück hört auf den Namen „Einladung zum Klassentreffen“) in Buchform zu veröffentlichen.

Nun denn, mein Dank geht an dieser Stelle an den Autoren – nicht nur für das Rezensionsexemplar, sondern auch für die witzige Widmung :).

Worum geht’s?

In „Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten“ treffen wir auf Hans Fredenbek – einen im wahrsten Sinne des Wortes mit seinem Beruf verheirateten Beamten, wie man ihn überall antreffen kann. Das ist böse, das ist (fast schon zu) grenzenlos zuge- bzw. überspitzt – und genau dadurch authentisch und wahr. Sein elendlanger Monolog kommt vom Regen in die Traufe, vom Höxchen auf´s Stöckchen – Herr Schörle, äh sorry – Herr Fredenbek fordert dem Leser/ Zuschauer (*g*) einiges an Aufmerksamkeit ab. Das Ende überrascht einen dann nicht wirklich :).

Ganz anders aufgebaut kommt (trotz witziger Einlagen) das durchaus ernsthafte „Einladung zum Klassentreffen“ daher. Hier entspinnt sich ein längeres Telefonat (unterbrochen von „gedanklichen“ Rückblenden) zwischen zwei ehemaligen Klassenkameraden, deren Liebes- und Lebensgeschichte gebannt von anderen im Zug reisenden Personen verfolgt wird. Ob Romeo seine Julia bekommt – nun: am besten lest ihr selbst.

Mit den eingestreuten Regieanweisungen in beiden Stücken wäre man durchaus in der Lage, selbige zur Aufführung zu bringen. Bezüglich der Aufführungsrechte gibt es am Ende des 120-seitigen Bandes noch einen kurzen Hinweis.

Alles in allem habe ich mich sowohl von Herrn Fredenbek als auch von Carsten und Marina gut unterhalten gefühlt und vergebe sehr gerne 4 authentische Sterne!

©kingofmusic


 
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