Broschiertes Buch
Eine ganz normale norwegische Familie: Mama, Papa, die erwachsenen Kinder Liv, Ellen und Håkon und die Enkel Agnar und Hedda. Alle gehen ihren interessanten Berufen nach, verstehen sich gut. Feiern gemeinsam die Feste des Jahres. Treffen sich sonntags mit ihren zum Teil wechselnden Partnern zum Essen bei den Eltern. Im Sommer verbringt man Zeit in der Familien-Hütte in den Bergen.
Und dann das: Am siebzigsten Geburtstag von Papa verkünden die Eltern, daß sie sich scheiden lassen wollen. Plötzlich ist nichts mehr, wie es war. Wie in einem Mikado-Spiel, bei dem ein herausgezogenes Stäbchen die Balance zum Einsturz bringen kann, bricht die Familienidylle zusammen, es gibt scheinbar keinen sicheren Boden mehr. Auch das Leben der Kinder gerät in profunde Unordnung. Erzählt wird diese spannende Geschichte über die Untiefen des Familienlebens abwechselnd von Liv, Ellen und Håkon. Durch diesen Kunstgriff gewinnt der Roman einen einzigartigen Perspektivenreichtum und zeichnet konturscharf das Bild moderner Menschen und ihrer Kämpfe, Verletzungen und Träume.Kaufen
Eine ganz normale norwegische Familie: Mama, Papa, die erwachsenen Kinder Liv, Ellen und Håkon und die Enkel Agnar und Hedda. Alle gehen ihren interessanten Berufen nach, verstehen sich gut. Feiern gemeinsam die Feste des Jahres. Treffen sich sonntags mit ihren zum Teil wechselnden Partnern zum Essen bei den Eltern. Im Sommer verbringt man Zeit in der Familien-Hütte in den Bergen.
Und dann das: Am siebzigsten Geburtstag von Papa verkünden die Eltern, daß sie sich scheiden lassen wollen. Plötzlich ist nichts mehr, wie es war. Wie in einem Mikado-Spiel, bei dem ein herausgezogenes Stäbchen die Balance zum Einsturz bringen kann, bricht die Familienidylle zusammen, es gibt scheinbar keinen sicheren Boden mehr. Auch das Leben der Kinder gerät in profunde Unordnung. Erzählt wird diese spannende Geschichte über die Untiefen des Familienlebens abwechselnd von Liv, Ellen und Håkon. Durch diesen Kunstgriff gewinnt der Roman einen einzigartigen Perspektivenreichtum und zeichnet konturscharf das Bild moderner Menschen und ihrer Kämpfe, Verletzungen und Träume.Kaufen
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Helga Flatland, Jahrgang 1984, hat für dieses Buch den „ Preis der norwegischen Buchhändler“ erhalten. Es ist bereits ihr 5. Roman, allerdings der erste, der ins Deutsche übersetzt wurde.
Eine norwegische Familie, bestehend aus den Eltern Sverre und Torill, deren erwachsenen Kindern Liv, Ellen und Håkon, sowie Schwiegersohn, Partner und Enkelkinder, reist nach Italien, um Papas 70. Geburtstag zu feiern. Doch mitten im Fest erklären Sverre und Torill, dass sie sich scheiden lassen werden. Die Nachricht schlägt wie eine Bombe ein. Damit hatte wirklich niemand gerechnet. „Auseinandergelebt? Zukunft? Mal im Ernst, ihr seid siebzig!“,so formuliert die jüngere Tochter ihr Unverständnis. Obwohl die Kinder längst ein eigenständiges Leben führen, erschüttert sie die Nachricht in ihren Grundfesten.
Die Autorin erzählt nun abwechselnd aus den Perspektiven der drei Kinder.
Da ist Liv, die Älteste. Sie ist vierzig, verheiratet mit Olaf und hat zwei Kinder. Ihr, die gern alles unter Kontrolle hat, schwinden die Sicherheiten. Sie durchforscht die Vergangenheit nach Anzeichen für Krisen und Unglück und sie beginnt, sich selbst und ihre eigene Ehe zu hinterfragen. Wie soll sie auch ihren Kindern erklären, dass Oma und Opa nicht mehr zusammen leben?Was geschieht mit den Familienessen jeden Sonntag und den gemeinsamen Sommerferien? Dabei hatte ihr doch die eigene Mutter vermittelt, dass man zu einer einmal getroffenen Entscheidung stehen soll, dass man nicht aufgibt. Liv ist gefangen in ihrer Wut und Trauer, so dass daran beinahe ihre eigene Ehe zerbricht.
Ellen, zwei Jahre jünger, ist gerade frisch liiert mit Simen. Dieses Mal ist es der richtige Mann für sie und sie wünscht sich nun unbedingt ein Kind.Aber das erweist sich als äußerst schwierig. Ellen empfindet sich und ihren Körper zusehends als „Mängelexemplar“ und ist eifersüchtig auf ihre große Schwester ( wie damals als Kind). Die vergeblichen Versuche, schwanger zu werden, überschatten und belasten das Verhältnis zu Simen.
Håkon, mit dreißig Jahren der Nachzügler in der Familie, scheint mit der Trennung der Eltern besser umgehen zu können. Er ist überzeugter Single, glaubt nicht an monogame Beziehung und das Projekt Ehe ( und beruft sich dabei auf Simone den Beauvoir und Jean- Paul Sartre ), bis er sich dann aber richtig verliebt.
Helga Flatland beschreibt einfühlsam und auch mit Humor, welche Auswirkungen die Entscheidung der Eltern auf die einzelnen Geschwister hat. Begebenheiten aus der Kindheit werden neu gedeutet, die Geschwisterbeziehungen auf den Prüfstand gestellt, alte Rollenmuster hinterfragt. Es sind keine großen Dramen, die aufgedeckt werden, aber kleine Risse und leichte Misstöne sind spürbar, Eifersucht und Schuldgefühle kommen hoch. Es dauert einige Zeit, bis die Familie als solche wieder funktioniert.
Es gibt unzählige Bücher, in denen die Konsequenzen einer Scheidung für Kinder und Jugendliche geschildert werden. Doch mittlerweile trennen sich auch viele Paare, die Jahrzehnte zusammen waren, deshalb ist es plausibel, dies in einem Roman zu thematisieren.
„ Eine moderne Familie“ ist ein unterhaltsamer, psychologisch durchdachter Roman über Familienbeziehungen, Geschwisterverhältnisse, Ehe und Partnerschaft. Ein Buch, das mich begeistert und zum Nachdenken gebracht hat.
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