Spannend, wie versucht wurde, alles zu verhindern und wie durch (Zufälle) Gavrilo und Co. doch immer wieder dem Netz entkommen. Jetzt kommt der "Höhepunkt" - der Tag des Attentats.
Das Herzogspaar scheint eigentlich guter Dinge zu sein, freut sich auf zu Hause. Es ist schon ein beklemmendes Gefühl für mich als Leser, zu wissen das es bald nichts erfreuliches mehr geben wird.....
An einer Stelle lief mir richtig eine Gänsehaut den Rücken herunter:
[zitat]'Wir sind überall im Land, auch ausnahmslos von der serbischen Bevölkerung, so freundlich begrüßt worden, ja, mit einer solchen Herzlichkeit und ungeheuchelten Wärme, dass wir ganz glücklich darüber sind.' - 'Das freut mich sehr, Hoheit, und ich bitte Gott, dass es so bleibt und dass, wenn ich morgen die Ehre habe, Sie zu sehen, Sie mir dieselben Worte wiederholen können.'[ (S.389)
Mit unserem Wissen über den Ausgang der Geschichte wahrlich prophetische Worte. Hat das Gespräch so stattgefunden oder entspringt es der wilden Phantasie des Autors? Es wäre so ungemein passend![/zitat]
Und noch gleich hinterher: gab es Jelena tatsächlich? Oder erschien sie hier im Roman aus dramaturgischen Gründen? Das war mir irgendwie zu viel des Guten - vielleicht verständlich, aber doch... Die Zweifel von Gavrilo und seinen Freunden sind nachvollziehbar, auch die Parallele zur Situation von Jesus im Garten Gethsemane finde ich nicht falsch, aber die Fast-Vergewaltigung hätte es für mich nicht gebraucht. Die Rücksichtslosigkeit von Gavrilo bezüglich der Ansteckungsgefahr willl für mich auch nicht zu dem bisher gezeichneten Bild von dem jungen Patrioten passen.
Ansonsten gilt: noch einmal schlafen (für alle), dann ist der Tag des Attentats gekommen...
Das hätte ich auch getan... Eine starke Stelle.Das Gespräch ist genauso überliefert. Das musste ich natürlich einbauen.
An einer Stelle lief mir richtig eine Gänsehaut den Rücken herunter:
[zitat]'Wir sind überall im Land, auch ausnahmslos von der serbischen Bevölkerung, so freundlich begrüßt worden, ja, mit einer solchen Herzlichkeit und ungeheuchelten Wärme, dass wir ganz glücklich darüber sind.' - 'Das freut mich sehr, Hoheit, und ich bitte Gott, dass es so bleibt und dass, wenn ich morgen die Ehre habe, Sie zu sehen, Sie mir dieselben Worte wiederholen können.'[ (S.389)
Mit unserem Wissen über den Ausgang der Geschichte wahrlich prophetische Worte. Hat das Gespräch so stattgefunden oder entspringt es der wilden Phantasie des Autors? Es wäre so ungemein passend![/zitat]
Interessant finde ich, dass Gavrilo, als er die Herzogin sieht, doch ein paar Skrupel kriegt. Vorher war das Herrscherhaus für ihn wohl nur etwas Fernes. Das erinnert mich irgendwie an Shitstorms im Internet. Je anonymer jemand, desto weniger Hemmungen hat man.
Interessant finde ich in diesem Zusammenhang auch, dass er "zwischen Heldenmut und Todesangst" schwankt, Und er fängt auch (wieder) an, über seinen eigenen Tod zu resümieren. Aber von moralischen Bedenken, einen Menschen zu töten, ist hier wieder weit und breit keine Spur.
Die Szene mit Jelena hat mir Gavrilo unsympathisch(er) werden lassen.
Dass der LA mit "Dann lacht niemand mehr über mich." endet, finde ich sehr vielsagend in Beziehung auf Gavrilos Situation. Allerdings ist es natürlich unangebracht, sich durch bestimmte Handlungen/Taten Respekt verschaffen zu wollen.
Also erst Mal habe ich einen Fehler gefunden, vielleicht könnt ihr den korrigieren bei einer neuen Auflage:
Fehler S. 363:
Sogar einen rostigen Einer hat Nedeljko in der Scheune gefunden (Eimer)
Potiorek ist ein wirklich arroganter Kerl, ich fand es unverschämt wie er bei Markovic reagiert hat. Besonders als er ihn dann noch als Juden verschmäht. Hier spürt man schon den Hass, der in ihm ist gehen das jüdische Volk. Ich hätte ja zu gerne erlebt, wie er nach dem Attentat beschämt vom Amt abgezogen wird.
Ist inzwischen schon bekannt. Aber trotzdem danke!
Man hat den Kerl sogar noch befördert.