Rezension Rezension (3/5*) zu Hamish Macbeth fischt im Trüben: Schottland-Krimis 1 von M. C. Beaton.

parden

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13. April 2014
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Niederrhein
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Buchinformationen und Rezensionen zu Hamish Macbeth fischt im Trüben von M. C. Beaton
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Cosy Crime auf Schottisch...

Lochdubh, ein kleines Dorf in den schottischen Highlands. Hier genießt Police Constable Hamish Macbeth das ruhige Leben weitab vom Schuss. Dem gutmütigen Dorfpolizisten eilt der Ruf voraus, notorisch faul zu sein - etwas, das Hamish selbst nie bestreiten würde. Als allerdings der Besitzer der örtlichen Angelschule die Leiche einer seiner Schülerinnen aus dem Wasser angelt, ist für Hamish die Zeit des Müßiggangs vorbei und er muss ermitteln. Es stellt sich heraus, dass die Ermordete - eine gewisse Lady Jane - gar keine Lady, sondern eine scharfzüngige Klatschkolumnistin war, die viele Feinde hatte, auch unter den Angelschülern. Ein unlösbarer Fall, so scheint es bald, doch dann kommt Hamish eine geniale Idee, wie er den Mörder enttarnen kann.

Bereits 1985 schrieb die Autorin M. C. Beaton diesen ersten Band der Reihe um Hamish Machbeth - und tatsächlich mutet das geschilderte Ambiente etwas altmodisch an, angefangen bei der Erwähnung der Thatcher-Regierung. Von Handys ist noch keine Rede, Briefe sind noch ein gängiges Kommunikationsmittel, und vom Internet ist noch nichts in Sicht. Irgendwie passt dieses Ambiente aber in die Atmosphäre des irgendwo im Nirgendwo gelegenen kleinen schottischen Dorfes...

Hamish Macbeth ist der unscheinbare Dorfpolizist, der sich eher durch seine schnorrende Ader denn durch Arbeitseifer hervortut. Als jedoch eine Teilnehmerin bei einem Angelkurs ermordet wird, erwacht der Jagdtrieb des Polizisten. Die hinzugezogenen Kriminalbeamten versuchen Hamish aus den Ermittlungen herauszuhalten, doch das will dieser sich nicht bieten lassen. Tatsächlich gibt es reichlich Verdächtige, denn niemand aus dem Angelkurs konnte die Ermordete leiden...

Den Hörer erwartet ein langsam erzählter Krimi, der in die Sparte der Cosy-Crimes eingereiht werden kann. Die Charaktere sind recht klischeehaft gezeichnet, wodurch sie meist vorhersehbar agieren, was wenig Überraschungen bietet. Während der Dorfpolizist anfangs eher dröselig dargestellt wird, zeigt er allmählich, dass er seinen Beruf zu Recht gewählt hat. Gegen den ausdrücklichen Widerstand der hinzugezogenen Kollegen ermittelt Hamish auf eigene Faust und zeigt bei seinen Ermittlungen, dass er von den meisten Leuten im Dorf zu Unrecht unterschätzt wird...

Die ungekürzte Hörbuchfassung (4 Stunden und 40 Minuten) wird pasend gelesen durch Philipp Schepmann, der der unaufgeregten Handlung eine passende Stimmlage verleiht. Durch die Vielzahl an Charakteren dauert es ein wenig, bevor sich einige ernst zu nehmende Verdächtige herauskristallisieren, doch Hamish Macbeth brilliert am Ende mit einer gelungenen Ein-Mann-Show, die auch die anderen Beteiligten verblüfft...

Etwas antiquiert, aber immer noch recht nett zu hören.


© Parden

 

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