10. Leseabschnitt: Nachwort (ab S. 1113) und FAZIT

Literaturhexle

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Hier ist Platz für euer Fazit zum Buch. Vielleicht mögt ihr das Nachwort von Rainer Zerbst noch mit einbeziehen?
 

Querleserin

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30. Dezember 2015
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Wadern
querleserin.blogspot.com
Das Nachwort fand ich sehr erhellend, vieles von dem, was wir diskutiert haben und noch werden ;), wird erläutert. Besonders gut dargelegt finde ich die Ausführungen zur Struktur des Romans, etwas, das mir beim Lesen vage bewusst gewesen, jetzt aber deutlicher geworden ist.
Interessant fand ich auch die biografischen Bezüge, die in den Roman geflossen sind, aber ich warte jetzt erst mal auf eure Eindrücke...
Ich bin begeistert von diesem Klassiker der englischen Literatur und froh, dass ich ihn gelesen habe. Ohne die Leserunde hätte ich das sicherlich nicht getan!
 

ElisabethBulitta

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8. November 2018
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Ich bin begeistert von diesem Klassiker der englischen Literatur und froh, dass ich ihn gelesen habe. Ohne die Leserunde hätte ich das sicherlich nicht getan!

Dem kann ich mich wieder einmal nur anschließen. Ich muss gestehen, dass ich anfangs ein bisschen überfordert war. Weniger wegen des Umfangs, vielmehr wegen der Themen, die angesprochen werden, vor allem die politischer und religiöser Natur. Aber letztlich hat mir die Lektüre dann doch großen Spaß und vor allem auch Genuss bereitet.
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Wer es noch nicht gesehen hat - schaut doch mal in den Artikel in der englischen Wiki zu Middlemarch. Da sind drei Porträtzeichnungen drin von den drei Paaren, die im Mittelpunkt stehen.
Ich finde Dorothea und Will wirklich gut getroffen, die habe ich mir ganz ähnlich vorgestellt, vor allem Wills Gesichtsausdruck - nur finde ich es merkwürdig, dass Dorothea sich so von Will abwendet.
Rosamond gefällt mir dagegen gar nicht, sie ist mir zu sehr in ausladende Kleidung eingehüllt. Im Text war so oft von ihrem langen Hals die Rede, dass ich mir Gott weiß was für einen Schwanenhals vorgestellt habe, jedenfalls hätte ich sie lieber dekolletiert gesehen.

https://en.wikipedia.org/wiki/Middlemarch
 

ElisabethBulitta

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8. November 2018
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Wer es noch nicht gesehen hat - schaut doch mal in den Artikel in der englischen Wiki zu Middlemarch. Da sind drei Porträtzeichnungen drin von den drei Paaren, die im Mittelpunkt stehen.
Ich finde Dorothea und Will wirklich gut getroffen, die habe ich mir ganz ähnlich vorgestellt, vor allem Wills Gesichtsausdruck - nur finde ich es merkwürdig, dass Dorothea sich so von Will abwendet.
Rosamond gefällt mir dagegen gar nicht, sie ist mir zu sehr in ausladende Kleidung eingehüllt. Im Text war so oft von ihrem langen Hals die Rede, dass ich mir Gott weiß was für einen Schwanenhals vorgestellt habe, jedenfalls hätte ich sie lieber dekolletiert gesehen.

https://en.wikipedia.org/wiki/Middlemarch

Mary und Fred gefallen mir richtig gut. Danke für den Link!
 
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Wandablue

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Brandenburg
Da sind wir. Und nun wissen wir auch, warum das Vorwort vorne steht. Weil wir hinten noch einmal eines haben. Das erklärt Vieles.

Ich will an dieser Stelle einmal ein Beispiel dafür geben, warum mir diese Neuübersetzung nicht richtig zusagt. Wir hatten ja die Überschrift "die tote Hand" - man versteht das, ohne Frage. Aber im Deutschen sagt man das nicht so. Man sagt: Eine Hand aus dem Grab. (Ich könnte viele viele Sätze entsprechend aufdröseln, aber das ist ja nicht meine Arbeit).

Meine Rezension ist geschrieben: ich füge hier gleich den Link dazu ein - wenn ich das kann. Seufz.




Ich gucke natürlich noch immer mal rein, aber im Großen und Ganzen wars das.

Jetzt freue ich mich auf eine nächste Leserunde.

(Zu Oreo wars immerhin eine Steigerung, ;-).
 
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Literaturhexle

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Beachte; es ist keine Neu-übersetzung, sondern lediglich eine bearbeitete Übersetzung;), daher hat sie auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel.
Die neue gibt's beim Rowohlt Verlag.
die tote Hand" - man versteht das, ohne Frage. Aber im Deutschen sagt man das nicht so.
Ich finde die Überschrift genial und weder das eine noch das andere kommt im täglichen Sprachgebrauch vor, was logisch ist. Ich finde, man darf vieles wörtlich übersetzen, solange es verständlich ist. Aber das hatten wir schon, da sind wir einfach unterschiedlicher Meinung. "Eine Hand aus dem Grab" klingt viel hölzerner für eine Überschrift.... Geschmackssache halt.
 

Wandablue

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Beachte; es ist keine Neu-übersetzung,

Ja, stimmt. Daher musste ich mich hier korrigieren und schreibe (fast) neu ;-).

Sicher klingt Die Hand aus dem Grab hölzern, es ist ein alter Text. Aber die tote Hand ist eben völlig ungebräuchlich in diesem Zusammenhang. Ich wollte es hier nur mal erklären, was ich überhaupt meine.
 

Literaturhexle

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Ja, stimmt. Daher musste ich mich hier korrigieren und schreibe (fast) neu ;-).

Sicher klingt Die Hand aus dem Grab hölzern, es ist ein alter Text. Aber die tote Hand ist eben völlig ungebräuchlich in diesem Zusammenhang. Ich wollte es hier nur mal erklären, was ich überhaupt meine.
Die Überschrift ist hier im übertragenden Sinn zu verstehen, es gibt ja zwei Verstorbene, die auch nach dem Tod noch steuernd eingreifen wollen. Da finde ich "die tote Hand" kurz, bündig und prägnant. Bist du sicher, dass der Sprachgebrauch im Englischen wirklich ein anderer ist? Ich denke, es könnte bewusst so gewollt sein.
 

Wandablue

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Die Überschrift ist hier im übertragenden Sinn zu verstehen, es gibt ja zwei Verstorbene, die auch nach dem Tod noch steuernd eingreifen wollen. Da finde ich "die tote Hand" kurz, bündig und prägnant. Bist du sicher, dass der Sprachgebrauch im Englischen wirklich ein anderer ist? Ich denke, es könnte bewusst so gewollt sein.

Nun, man kann vieles sagen .... .
wir haben auch Jahresendflügelfiguren verstanden, aber gebräuchlich ist Weihnachtsengel. Man sagt Christbaum und nicht Weihnachtsbaum. Zwischen gebräuchlich und ungebräuchlich besteht eben diese feine Nuance, wo man hinhorcht und denkt, hier stimmt was nicht ganz, obwohl man im ersten Moment nicht sagen könnte warum, denn streng genommen, ist es ja nicht falsch.

Na ja, das ist Sprachgefühl ... man hat es oder man hat es nicht ;-)
 
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Literaturhexle

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2. April 2017
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Man sagt Christbaum und nicht Weihnachtsbaum.
Da hast du es: das scheint mir z.B. ein regionaler Unterschied zu sein. Ich würde nie im Leben Christbaum sagen :D
Selbst die Stände im Süddeutschen Preisen ihre "Weihnachtsbäume" an.... (obwohl hier zugegebenermaßen die meischten vom Chrischtbaum sprechen ;))

Es wird etwas, da stimme ich zu, mit dem Sprachgefühl zu tun haben. Aus meiner Sicht eben mit dem individuellen.
 

Wandablue

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Da hast du es: das scheint mir z.B. ein regionaler Unterschied zu sein. Ich würde nie im Leben Christbaum sagen :D
Selbst die Stände im Süddeutschen Preisen ihre "Weihnachtsbäume" an.... (obwohl hier zugegebenermaßen die meischten vom Chrischtbaum sprechen ;))

Es wird etwas, da stimme ich zu, mit dem Sprachgefühl zu tun haben. Aus meiner Sicht eben mit dem individuellen.

Hier kommt nun tatsächlich der (oft beschworene) Aspekt der Sprachentwicklung oer Fortschreibung hinein (hätten wir doch eine Institution wie die Franzosen. Sie scheint den Franzosen nicht zu schaden). Die ursprünglich korrekte Bezeichung wird aufgeweicht durch eine andere oder zusätzliche bis die zusätzliche auch eine gebräuchliche ist oder die ursprüngliche ersetzt. So auch im Beispiel der Zweiraumwohnung. //Aber das ist nicht bei allen Idioms der Fall. Einen regionalen Unterschied gibt es natürlich auch. Aber nicht im Fall der toten Hand und anderen aus dem Buch.
 

Literaturhexle

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Ich bin begeistert von diesem Klassiker der englischen Literatur und froh, dass ich ihn gelesen habe. Ohne die Leserunde hätte ich das sicherlich nicht getan!
So geht es mir auch! Das Nachwort ist gerade dem Laien sehr hilfreich. Die Parallelstruktur hätte ich beileibe nicht erkannt! Außerdem gibt es wichtige Informationen zu Einordnung und der herrschenden Gesellschaftsstruktur. Dadurch wird bewiesen, dass Eliot ihre Mitbürger*innen wirklich genau beobachtet und den ein oder anderen hier sicherlich gespiegelt hat.

Ein herrlicher Klassiker: viele Weisheiten zeitlos, sprachlich hohes Niveau, mit Humor gewürzt. Von mir wird er 5 Sterne bekommen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Das Nachwort fand ich sehr erhellend, vieles von dem, was wir diskutiert haben und noch werden ;), wird erläutert. Besonders gut dargelegt finde ich die Ausführungen zur Struktur des Romans, etwas, das mir beim Lesen vage bewusst gewesen, jetzt aber deutlicher geworden ist.
Interessant fand ich auch die biografischen Bezüge, die in den Roman geflossen sind, aber ich warte jetzt erst mal auf eure Eindrücke...
Ich bin begeistert von diesem Klassiker der englischen Literatur und froh, dass ich ihn gelesen habe. Ohne die Leserunde hätte ich das sicherlich nicht getan!
Ich sehe dies so ähnlich, ein interessantes und sehr informatives und erhellendes Nachwort. Interessant fand ich die Veränderung des Buches durch die Autorin, wahrscheinlich aufgrund von selbst erlebten Dingen. Und fast ebenso interessant fand ich auch die biographischen Daten der Autorin. Ein interessantes Buch, definitiv und ich bin froh es hier mit Euch gelesen zu haben! Meine Rezi dazu wird jetzt erst einmal etwas dauern. Sorry. Aber hierfür werde ich etwas Zeit brauchen!
 

SuPro

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28. Oktober 2019
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Baden Württemberg
lieslos.blog
Ich bin begeistert!
Begeistert von dem Roman und froh, ihn gelesen zu haben.

Durch das Vorwort und vor allem durch das Nachwort wird er meines Erachtens gekonnt eingebettet. Die Betonung, dass durch die Verzahnung der Einzelschicksale ein Gesellschaftsportrait entsteht und die Betonung der Gemeinsamkeiten einzelner Figuren mit mehreren anderen Figuren fand ich wichtig. Den Einblick in Eliots Biografie fand ich total interessant und die Informationen zu den politischen Veränderungen total hilfreich, konnte ich dadurch im Nachhinein vieles besser einordnen und verstehen.

Durch das Nachwort konnte ich aus einer Art Metaebene auf den Roman blicken und das hat die Lektüre für mich im Nachhinein noch wertvoller gemacht.
 

nineLE

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4. November 2019
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Großartig! Ich freue mich, meine erste Leserunde nun beendet zu haben. Das Buch jedenfalls fand ich überaus lesenswert, umso mehr, da es sich nahtlos in das Gesamtbild um die Stellung der Frau in Gesellschaft und Familie des 19. JH perfekt "einreiht" (Schwestern Bronté, Austen etc.).
Ich fand es manchen Stellen etwas ausufernd und langatmig, was die politische Situation oder die Kleinteiligkeit bestimmter Nebenkriegsschauplätze betraf. Umso erfreuter war ich über die erklärende Umschau im Nachwort, das mir retrospektiv das Geschehen vor/um die Parlamentsreform in good old Britain sehr schön veranschaulichen konnte. Es gab zahlreiche herrlichste Sinnbilder mit Weisheiten der Autorin, die sowohl damals wie auch heute noch anwendbar sind, das hat mir sehr gut gefallen! Das Buch barg aufgrund seines Umfangs und seiner Darstellung der verschiedenen Charaktere auch reichlich Diskussionsstoff, von dem ich erst einmal Rückschau halten möchte, um dann kraftvoll die wohlverdiente Rezension zu Papier zu bringen.
 
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