4. Leseabschnitt: Donnerstag, 25. Juni 1914 (S. 193 bis S. 278)

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Und der Gipfel der Dekadenz ist für mich das Appartment, das eigens für das Thronfolgerehepaar anlässlich ihres Besuches erstellt worden ist. Ein einfaches Hotelzimmer - meinetwegen die Hochzeitssuite - hat wohl nicht gereicht:confused:
Ich fand´s auch gruselig...Gut, dass er hier dann ein Machtwort gesprochen hat ha ha ha :D.
 
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Renie

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renies-lesetagebuch.blogspot.de
Als Vater sollte man seinen Kindern Vorbild sein und sämtliches Kriegsgebaren dorthin verbannen wo es hingehört - in die Unendlichkeit der Nichtexistenz :D. Irgendwas ist bei der Planung des Mannes gründlich schief gelaufen...:rolleyes:
Wohl wahr, lässt sich jedoch nicht mit unseren Maßstäben messen. Das waren damals andere Zeiten. Und als Mann von Adel war FF anders geprägt. Damals haben die Väter ihren Söhnen andere Werte vermittelt. Vermutlich wären wir damals mit unserer heutigen Einstellung zum Krieg, zur Erziehung, zum Mann-Sein etc. echte Exoten gewesen.
 
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ElisabethBulitta

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8. November 2018
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Wohl wahr, lässt sich jedoch nicht mit unseren Maßstäben messen. Das waren damals andere Zeiten. Und als Mann von Adel war FF anders geprägt. Damals haben die Väter ihren Söhnen andere Werte vermittelt. Vermutlich wären wir damals mit unserer heutigen Einstellung zum Krieg, zur Erziehung, zum Mann-Sein etc. echte Exoten gewesen.

Nun ja, es wäre eher unnormal gewesen, wenn er eine andere Einstellung gehabt hätte.

Das Appartment war für FF eher eine Selbstverständlichkeit.

Heute wird auch vieles als Selbstverständlichkeit gesehen, was früher auch noch keine war. Wenn uns etwas gelegen kommt (also den Menschen meine ich), dann gewöhnen wir uns sehr gerne und schnell daran.
 

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Ich finde den Roman nach wie vor unglaublich spannend, obwohl man den Ausgang kennt. Die Innensichten tragen viel zur Spannung bei und wirken trotz der Fiktionalität sehr authentisch.
Ja, der Roman liest sich fast wie von selbst und ehe man sich versieht ist man schon wieder am Ende des Abschnitts :cool:. So ging es mir besonders mit diesem Abschnitt.
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Wieder ein sehr kurzweiliger Abschnitt. Mir kam der Gedanke, dass die Gruppe ohne die Hilfe von Danilo schon längst aufgeflogen wäre. Natürlich hat auch Pavle sein Übriges vorher schon beigetragen. Aber die drei 19-Jährigen gehen wirklich sehr unbedarft an die Sache heran. Man ist ihnen allerdings auch dichter auf den Fersen, als ich es für den jetzigen Zeitpunkt für möglich gehalten hätte, da sie ja erst gerade eben Sarajevo erreicht haben. Ob wohl die Spione in den Kneipen noch etwas herausfinden werden?

Gut gefallen hat mir auch, dass Svjetlana nun eine wichtige Rolle zukommt. Sie versteht es, mit jungen Mädchen umzugehen und ihr Vertrauen zu gewinnen.

Nur die fremdländischen Namen und deren Vielzahl verwirrt mich noch ab und zu etwas. Ich muss gestehen, dass ich gelegentlich noch ins Personenverzeichnis gelinst habe.
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Und der Gipfel der Dekadenz ist für mich das Appartment, das eigens für das Thronfolgerehepaar anlässlich ihres Besuches erstellt worden ist. Ein einfaches Hotelzimmer - meinetwegen die Hochzeitssuite - hat wohl nicht gereicht

Schon die Aufregung um den Salonwagen hat gezeigt, dass FF Wert auf Prunk legt. Allerdings glaube ich, dass auch das Hotel sicherlich sehr beflissen darauf war, dem Thronfolger sehr viel Luxus angedeihen zu lassen. Sein Aufenthalt war bestimmt die beste Werbung und hat sich für sie gelohnt. Da legt man sich dann auch gerne mal extra ins Zeug, könnte ich mir vorstellen.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Viele Steine Pflastern den Weg der Attentäter. Sie kommen aber doch gut voran, immer das erreichen ihres Zieles vor Augen. Wenn man bedenkt, was alles hätte schief gehen können, ist doch fast verwunderlich, dass sie es am Ende doch geschafft haben.

Die Handlung um Svetlanja spielt nun doch eine größere Rolle. Sie schafft es dem armen Mädchen einiges zu entlocken, doch scheint sie es wirklich gut mit ihr und auch mit den Jungen zu meinen. Sie hat sehr gut erkannt, dass sie durch ihre Situation leicht zu beeinflussen sind. Ob Rudi und sie tatsächlich eine gemeinsame Zukunft haben könnten?

Die Art von Franz Ferdinand in der Öffentlichkeit ist ja in der Tat ziemlich ruppig. Schade, dass er sich nicht besser im Griff hat. Aber teilweise liegt dies sicher an der Art wie er großgezogen wurde und sicher auch der Stellung die er inne hatte.
Der Roman fesselt mich nach wie vor sehr. Ich bin immer wieder überrascht wie spannend dieses geschichtliche Ereignis geschildert wird.
 

ElisabethBulitta

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8. November 2018
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Die Art von Franz Ferdinand in der Öffentlichkeit ist ja in der Tat ziemlich ruppig. Schade, dass er sich nicht besser im Griff hat. Aber teilweise liegt dies sicher an der Art wie er großgezogen wurde und sicher auch der Stellung die er inne hatte.

Ich finde es immer wieder interessant, wie Leserinnen und Leser auf so eine cholerische und egoistische Art reagieren (ist nicht auf das, was du schreibst, @Sassenach123 , gemünzt), man braucht sich nur in unserer Gesellschaft umuschauen - und nein, nicht allein in den sog. sozialen Medien.
 

parden

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13. April 2014
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www.litterae-artesque.blogspot.de
Das Wesentliche ist hier schon genannt worden. Ich finde es verblüffend, wie schnell die Seiten vorbeifliegen - und ich kann nicht sagen, dass ich einen Lieblings-Handlungsstrang habe. Ich finde alle Stränge interessant und finde es gelungen, wie durch die so unterschiedlichen Perspektiven letztlich ein Gesamtbild entsteht. Und irgendwie auch schräg, dass hier so eine Spannung erzeugt wird, obwohl jedem Leser klar sein dürfte, wie das Ganze endet. Chapeau!
 
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claudi-1963

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29. November 2015
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Unfassbar wenn man sieht wie nahe sie den Attentäter gekommen sind. Ich denke wenn man wirklich das Militär damals eingeschaltet hätte, dann hätten die drei keine Chance gehabt. Man war da schon sehr leichtsinnig gewesen, was den Besuch des Thronfolgers anbelangte.
Schön zu sehen was da in jedem einzelnen vor sich geht bis es zum Attentat kommt.
Trotzdem sie nun die Namen von zweien haben ist es nicht so einfach die jungen Leute festzunehmen. Sie stellen das aber auch sehr geschickt an in dem sie sich trennen oder zuvor aussteigen aus dem Zug.
Das nun doch vereinzelt Zweifel bei den Tätern aufflammt htte ich erwartet, dazu sind sie einfach noch zu jung und hängen im Grunde am Leben.
Svetlanjas Hilfe hat sie ein gutes Stück weiter gebracht, einerseits schön das sie Rudolf Markovic hilft, anderseits muss sie doch auch im Zwiespalt sein, schließlich ist sie doch keine Österreicherin. Das den Tätern evtl. die Todesstrafe blüht, damit hat sie nicht gerechnet. Ich kann ihr aufgewühltes Gefühl verstehen, den wie steht sie später vor Vukosava da wenn sie erfährt, das sie ihren Bruder verraten hat?
Komisch, aber so wie ich Markovic einschätze hätte er es mit Svetlanja sicher ernst gemeint, wenn dann der Krieg nicht gekommen wäre.

Nett fand ich Sophie wie sie ihren Mann im Hotelzimmer verführt und das sogar sehr schön fand. Das waren einfach noch andere Zeiten. Wenn man sich vorstellt was schon damals für ein wahnsinniger Aufwand betrieben wurde für diesen Besuch. Im Grunde wurden da wie heute noch immer Geld verschwendet, das die armen sicher besser gebraucht hätten. Da kann man schon den Unmut verstehen das die Österreicher ihr Land im Griff haben. Und wieder tun mir die Kinder der beiden leid, Sophie die Heimweh nach ihnen hat und den Kindern wird es sicher ähnlich gehen. Da ist es nicht wie heute das man mal kurz eine Whatsapp schreibt. Sie werden womöglich erst viel später vom Tod der Eltern erfahren.
Ich hab mir da noch nie Gedanken dazu gemacht, das ja beide damals ermordet wurden und das es da drei Kinder gab die auf einmal ohne Eltern waren. :(

Also ich muss sagen seit ich mich gestern besser auf das Buch alleine einstellen konnte, gefällt es mir deutlich besser.
 

claudi-1963

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29. November 2015
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Nur die fremdländischen Namen und deren Vielzahl verwirrt mich noch ab und zu etwas. Ich muss gestehen, dass ich gelegentlich noch ins Personenverzeichnis gelinst habe.
Ja das geht mir ähnlich wie dir, obwohl ich nicht hinten nachschaue, das ist mir zu viel hin und her. Aber ich muss auch immer kurz überlegen, besonders schlimm ist es bei den Attentätern.