Dem kann ich mich nur anschließen. Die Verwirrung legte sich erst Schritt für Schritt. Bis ich begriffen habe, dass der kursiv mittig gesetzte Namen für jene Figur steht, die gerade geredet bzw. erzählt hat.Alles in allem bin ich sehr gespannt wie es weitergeht, habe jedenfalls noch nie etwas vergleichbares gelesen.
Dem kann ich mich nur anschließen. Die Verwirrung legte sich erst Schritt für Schritt. Bis ich begriffen habe, dass der kursiv mittig gesetzte Namen für jene Figur steht, die gerade geredet bzw. erzählt hat.
Nach der ersten Erinnerung eines Gestorbenen (hans vollmann) erfahren wir, wie der kleine Willie gestorben ist. Auch das ist sehr interessant montiert. Aus zeitgenössischen Quellen re-konstruiert Saunders das Bankett, die Krankheit Willies bis hin zu seiner Beerdigung und auch Lincolns Reaktion, als der Kleine stirbt - so dass er tatsächlich nach der Beerdigung noch einmal den Friedhof aufsucht und so verhindert, dass Willie die Erde verlässt (?), wie es alle Kinder tun.
Die montierten Textstellen ergeben tatsächlich ein lesbares Ganzes, das ist, wenn die Quellen authentisch sind, eine echte Fleißarbeit, sie so zu arrangieren, dass man meint, einen Fließtext zu lesen.
Witzig fand ich das Kapitel V, in dem die Anwesenden des Banketts den Mond beschreiben:
"goldene Mond, der pittoresk über der Szenerie hängt" - "In jener Nacht schien kein Mond" (28)
Will der Autor uns darauf aufmerksam machen, dass man diesen Erinnerungen nur bedingt trauen kann?
Das habe ich genau so verstanden, weil die Aussagen zum Teil auch gegensätzlich sind.Will der Autor uns darauf aufmerksam machen, dass man diesen Erinnerungen nur bedingt trauen kann?
Da ich weiß, dass du den Roman im Original liest, bin ich umso mehr begeistert, wie gut du den Inhalt erfasst hast und wiedergeben kannst. Hut ab!Ich bin fasziniert von diesem ungewöhnlichen Roman und freue mich darauf weiter zu lesen und auf eure Kommentare.
So weit bin ich noch gar nicht, dass ich mir Gedanken darüber mache, welche Botschaft uns der Autor mitgeben möchte Ich bin nämlich noch zu sehr mit Wundern, Staunen, Schmunzeln und diverse andere Reaktionen beschäftigt.Will der Autor uns darauf aufmerksam machen, dass man diesen Erinnerungen nur bedingt trauen kann?
Die Szene hat mich richtig berührt. Die war auch frei von Komik, im Moment des Todes zu erkennen, was man alles aufgibt. Da musste ich dann wieder an Camus denken, @Leseglück, so wirkt diese Lektüre doch nachRoger Bevins erkennt im Moment seines Selbstmordes, dass das Leben sehr reich an Erfahrungen ist und mit allen Sinnen erlebt werden will.
Die Kunst ist, dass es Saunders gelingt aus den einzelnen Quellen einen Text zu machen, der kohärent wirkt. Das ist wirklich eine Kunst und sehr amüsant zu lesen.Auch die verschiedenen Quellen (ich gehe auch davon aus, dass sie echt sind) sind gut eingewebt in den Text.
Die drei "Hauptfiguren" sind wirklich skurril Scheinbar gelingt es einigen nicht ins Totenreich zu wechseln, weil sie aus irgendwelchen Gründen noch ans Leben gebunden sind. Ich hoffe, das wird noch irgendwann deutlicher.Na ja, richtig tot sind sie ja auch nicht, sondern irgendwas zwischen Leben und Tod.
Hat mal jemand geprüft, ob die echt sind?Auch die verschiedenen Quellen (ich gehe auch davon aus, dass sie echt sind
Daran habe ich nicht gedacht aber du hast Recht: beide haben im Angesicht des Todes den Wert des Lebens gespürt.Da musste ich dann wieder an Camus denken, @Leseglück, so wirkt diese Lektüre doch nach
Geprüft nicht...aber ich habe gelesen, dass die Quellen teilweise echt und teilweise fiktiv sein sollen. Das erscheint mir auch naheliegend.Hat mal jemand geprüft, ob die echt sind?
Es steht auch im Klappentext: die Geschichte und der Literatur, reale wie erfundene...Geprüft nicht...aber ich habe gelesen, dass die Quellen teilweise echt und teilweise fiktiv sein sollen. Das erscheint mir auch naheliegend.
Ich glaube, solche Lektüre ist den Zeichen der Zeit geschuldet - ich sage nur "Fake News"...Aber klar, Erinnerungen sind subjektiv und wandeln sich im Lauf der Zeit.Das habe ich genau so verstanden, weil die Aussagen zum Teil auch gegensätzlich sind.
Immer häufiger treffen wir auf Lektüren, die uns nitvder Unzuverlössigkeit von Erinnerungen konfrontieren. Ist das Zufall oder habe ich früher einfach drüber gelesen und nicht nachgedacht?
Ja, da musste ich auch schlucken. Schon traurig, dass es Menschen gibt, denen es genauso geht...Die Szene hat mich richtig berührt. Die war auch frei von Komik, im Moment des Todes zu erkennen, was man alles aufgibt.
Wie meinen?Was ist mit Elizabeth? Sie starb offenbar als Kind, ist aber noch im Bardo und jetzt ein Ofen?
Na, das war mir ja vollkommen klar, dass du das Buch klasse findest ...Mir ging es am Anfang wie Renie. Ich habe das Buch aufgeklappt und dachte: ach du Schande - ich mag keine Stücke. Aber das Buch hatte mich schon nach 3 Seiten gefangen, nachdem ich herausgefunden hatte, dass die kursiven Namen unter dem Absatz angeben, wer gerade spricht, denkt oder erinnert. Der Anfang ist ja auch ziemlich saftig - hier werden gleich jede Menge intime Details ausgepackt.
Ich finde die Szenen im Bardo bislang am fesselnsten. Vollmann und Bevins wissen, dass sie tot sind - trotzdem darf das Wort und alles was damit zusammenhängt nicht erwähnt werden. Was ist mit Elizabeth? Sie starb offenbar als Kind, ist aber noch im Bardo und jetzt ein Ofen? Bin verwirrt, aber das klärt sich bestimmt noch.
Sehr rührend fand ich auch die Szene, als Lincoln den Leichnam seines Sohne in den Arm nimmt...
Die realen und fiktiven Quelltexte dazwischen, welche die Sphäre der Lebenden beschreiben, sind wirklich gut arrangiert. Leider haben die Urheber keinen so hohen Wiedererkennungswert. Einige tauchen zwar wiederholt auf. Aber es scheint keine Rolle zu spielen, von wem welches Zitat stammt. Bin jedenfalls gespannt, wie es weiter geht.