Ein Mord ohne Leiche und ein fataler Schuldspruch – doch die wahre Geschichte wartet noch darauf, erzählt zu werden …
Lund, Schweden: Vier Literaturstudenten treffen auf den gefeierten Autor Leo Stark. Schnell geraten sie in den Bann des manipulativen Schriftstellers, der sie gleichermaßen fasziniert wie abstößt. Doch eines Nachts verschwindet Stark spurlos. Und obwohl keine Leiche gefunden wird, spricht man den Studenten Adrian des Mordes schuldig.
Jahre später beschließt dessen Freund Zack, ein Buch zu schreiben. Das Verbrechen von damals, für das Adrian acht Jahre ins Gefängnis musste, hat den Journalisten nie richtig losgelassen. Von Adrians Unschuld überzeugt, ist Zack fest entschlossen, die Wahrheit aufzudecken. Doch bei seinen Recherchen stößt er auf den Widerstand seiner ehemaligen Studienfreunde. Alle scheinen sie etwas vor Zack zu verbergen. Und dann taucht plötzlich Leo Starks Leiche auf …Kaufen
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Als der Journalist Zackarias Levin im Jahr 2008 seinen Job bei der Zeitung verliert und sich dann auch noch seine Freundin von ihm trennt, versinkt er zunächst in Selbstmitleid und Alkohol. Er zieht zurück zu seiner Mutter, doch auch in der Provinz sieht es auf dem Arbeitsmarkt sehr schlecht aus. In der Heimat besinnt sich Zack auf seine Vergangenheit. Vor zwölf Jahren belegte er an der Universität Lund das Fach ,,Literarisches Schreiben". Zusammen mit seinen Kommilitonen erlebt er eine aufwühlende Zeit, die sowohl seine schriftstellerische als auch seine persönliche und emotionale Entwicklung nachhaltig beeinflussen sollte. Über die geheimnisvolle und sehr attraktive Dozentin Li Karpe lernen sie den berühmten, exzentrischen Literaturstar Leo Stark kennen. Doch dieser verschwindet plötzlich und Adrian, Zacks bester Freund und Mitstudent, wird des Mordes angeklagt. Dabei wurde die Leiche von Leo Stark niemals gefunden - und Adrian hat seine Unschuld immer beteuert.
Zackarias versucht nun, die damaligen Ereignisse schreibend aufzuarbeiten. Nebenbei erhofft er sich, dass das Buch mit dem Titel ,,Der unschuldige Mörder" ihm literarischen Erfolg bescheren wird. Dazu beginnt er zu recherchieren und die Studienfreunde von damals aufzusuchen. Diese reagieren teils positiv, teils reserviert bis ablehnend auf sein Ansinnen. Und bald wird auch Zack klar, dass seine Erinnerungen sich nicht unbedingt mit denen seiner Kommilitonen decken. Jeder hat seine eigene Wahrheit. Auch der Leser wird immer unsicherer, was oder wem er denn nun glauben kann, da Zacks persönliche Erinnerungen sehr einseitig und subjektiv sind.
Die Handlung wird abwechselnd auf zwei Zeitebenen, 2008 und 1996, erzählt, womit das Geschehen und die Motive der Beteiligten sich erst nach und nach erschließen. Das ist durchaus spannend, für Krimi- oder Thrillerfans aber wohl zu sehr in die Länge gezogen. Auch bleiben manche Fragen offen. Allerdings ist ,,Der unschuldige Mörder" trotz Titel und irreführendem Cover auch kein Krimi, sondern ein Roman. Sehr interessant fand ich die Reflexionen über das Schreiben, über die Wirkung von Literatur, aber auch die zunehmende Verunsicherung, wem man glauben oder trauen kann. Lässt man sich auf diese eher subtile Spannung ein, wird man mit einer interessanten Lektüre belohnt.
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