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Gelöschtes Mitglied 2403
Gast
Hier geht es um den Prolog und den 1. Teil, Kapitel 1 bis 3 des Buches (Anfang bis Seite 87).
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Wie gut, dass ich meine Zusage für.den Roman rechtzeitig zurückgezogen habeAuch hier haben wir magischen Realismus vor uns. In ganz realistischer Manier wird von Magischem, Irrealem und Wundertätigem berichtet.
Bei Büchern von Louise Erdrich spielen oft andere Bewusstseinsebenen eine Rolle. Gerade ihre indianische Abstammung ist da vielleicht auch sehr wichtig. Und ich finde dies bei ihr auch immer hervorragend formuliert. Sie hat einen recht interessanten und warmherzigen/empathischen Blick auf ihre Umwelt und den Menschen. Und sie kann in meinen Augen den indianischen Geist, wenn man es denn so nennen kann, ausgezeichnet beschreiben. Ich liebe ihren Stil! Ich bin sehr neugierig wann ich endlich mal 5 Punkte für ein Erdrich-Buch vergeben werde. Bisher haben sie mir sehr gefallen, aber vom Hocker haben sie mich noch nicht gerissen. Das letzte Tüpfelchen hat immer noch gefehlt. Vielleicht wird es ja hier anders. Mal sehen.Wie gut, dass ich meine Zusage für.den Roman rechtzeitig zurückgezogen habe
Das wäre nicht meine Welt!
Euch aber riesig viel Spaß beim Lesen
Dieser Stammbaum fiel mir auch sofort ins Auge, vor allem, da einige Personen von diesem Stammbaum schon bei einem anderen Buch von Louise Erdrich eine Rolle spielen. Ich habe vor kurzem gelesen, welches sich ebenso mit den Kashpaws, Nanapushs, Lamartines, Lazarres und Morrisseys befasst, es handelt in den Jahren zwischen 1934 und 1984. Und ich freue mich hier "alte Bekannte" zu treffen.Beim Aufschlagen des Buches fiel mein erster Blick auf den dort abgedruckten Stammbaum (S. 8/9).
Auch die Aussage, dass Vater Damien von einer Ojibwe Familie adoptiert wurde (S. 16) verweist auf einen gewissen Stellenwert des Vaters bei den Indianern. Es wird sicher Gründe dafür geben, denn ich glaube nicht, dass jeder christliche missionierende Vater in eine indianische Familie aufgenommen wurde.Neben der Figur der Agnes steht vor allem das Wirken eines christlichen Priesters am Rande der Welt in einem Indianerreservat im Mittelpunkt des Geschilderten. Missionierung ist dabei ein wichtiges Thema, das hier auch zunächst nur eingeleitet wird. Mit interessanten Worten:
"Es hat alles mit Bekehrung zu tun, Father, einem höchst kitzligen Konzept, einer sehr liebevollen Form der Zerstörung." (S. 86)
Ich finde hier Vieles, was mir Lust aufs Weiterlesen macht!
das war "Hundert Jahre Einsamkeit" von Garcia Marquez. Und die Assoziation zu dem Autoren/Buch blieb dann beim weiteren Lesen nicht darauf beschränkt.
Die Geschichte der Agnes deWitt empfand ich als sehr fesselnd und bildhaft. Ich sah direkt die Bilder vor meinem inneren Auge und empfand hier einen sehr großen Sog. Hat mir sehr gefallen. Gerade auch dass sie manchmal einen recht verschrobenen und eigenwilligen Eindruck macht. Etwas was ich beim Pater Damien nicht so empfand. Was sagt ihr dazu?
Vielleicht, sehr wahrscheinlich sogar, sie brannte ja förmlich dafür, und wenn das dann fehlt. … Dann das Alter, das wird sie vielleicht auch verändert haben. Und ebenso vielleicht der Umstand auch einen Halt gefunden zu haben. Sie scheint ja ein Umfeld zu haben, ein Umfeld was sie vielleicht stützt und achtet.Könnte es mit dem Vergessen des Sogs der Musik zu tun haben?
"Haus des Windes" war für mich ein 5 Sterne Buch. Das fand ich auf ganzer Linie umwerfend.Ich liebe ihren Stil! Ich bin sehr neugierig wann ich endlich mal 5 Punkte für ein Erdrich-Buch vergeben werde. Bisher haben sie mir sehr gefallen, aber vom Hocker haben sie mich noch nicht gerissen.
Ich denke mal, die Tatsache, dass es ihn gibt ist Eigenwilligkeit zu verdanken. Er hatte in diesem Buch noch nicht viel Gelegenheit, sich zu präsentieren, aber jahrelang beharrlich dem Papst zu schreiben, ohne eine Antwort zu bekommen, das beweist Eigensinn und Charakter.Die Geschichte der Agnes deWitt empfand ich als sehr fesselnd und bildhaft. Ich sah direkt die Bilder vor meinem inneren Auge und empfand hier einen sehr großen Sog. Hat mir sehr gefallen. Gerade auch dass sie manchmal einen recht verschrobenen und eigenwilligen Eindruck macht. Etwas was ich beim Pater Damien nicht so empfand. Was sagt ihr dazu?
Ich denke mal, die Tatsache, dass es ihn gibt ist Eigenwilligkeit zu verdanken. Er hatte in diesem Buch noch nicht viel Gelegenheit, sich zu präsentieren, aber jahrelang beharrlich dem Papst zu schreiben, ohne eine Antwort zu bekommen, das beweist Eigensinn und Charakter.
Haha, so gehts mir auch. Obwohl ich den Roman trotzdem lesen (muss). Aber bin in der Mitte steckengeblieben vor Verdruss. Mal gucken, was sie mir hier aufschlüsseln.Wie gut, dass ich meine Zusage für.den Roman rechtzeitig zurückgezogen habe
Das wäre nicht meine Welt!
Euch aber riesig viel Spaß beim Lesen
Das ging mir ganz genauso. Ich oute mich: das ist mein erster Louise Erdrich. Und ich weiß noch nicht, ob ich Fan werde, da ich mit der Indianerwelt und ihrer Mystik nicht warm werde. Da geht's mir vermutlich wie @Literaturhexle . Ich bin zu realistisch, als dass ich mich auf diesen "Zauber" einlassen kann.Ich hatte Startschwierigkeiten, es hat gedauert, bis ich mich eingelebt hatte, aber jetzt bin ich da. Ich amüsiere mich sehr. Der Stil ist göttlich, so ein feiner, pechschwarzer Humor.
Trotz meiner Vorbehalte gegenüber der Mystik dieses Buches mag ich es. Denn der alte Father Damien ist ein herrliches Original. Trotz seines hohen Alters, ist seine Seele junggeblieben. Sein Humor (und der von Louise Erdrich) ist grandios. Gerade diese Hochwasser-Flussszene war der Hammer.Ich bin leider spät dran, bin in den letzten Tagen nicht zum Lesen gekommen. Leider. Hinzu kam, dass ich mich am Anfang dieses Buches etwas schwer getan habe, war der Schreibstil mit seinen teils verschachtelten, bizarren Wendungen für mich doch sehr gewöhnungsbedürftig. Aber ich glaube, spätestens seit dem Besuch von Father Jude bei Father Damien bin ich im Buch angekommen. Herrlich, wie die beiden sich umschleichen und belauern! Aber auch die Beschreibung der "Reise" von Agnes in dem außer Kontrolle geratenen Fluss finde ich grandios.
Ich weiß noch nicht, ob ich Agnes/Father Damien mag. Außer der Tatsache, dass sie hochmusikalisch ist/war und etwas exzentrisch zu sein scheint, kann ich ihre Persönlichkeit noch nicht ganz abgreifen. Aber sie ist auf jeden Fall eine sehr fesselnde Figur. Ich bin gespannt, wie es weitergeht, das hätte ich zu Beginn nicht gedacht.