Rezension Rezension (3/5*) zu Schuldig: Roman von Kanae Minato.

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Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Die Frage nach der Schuld

Durch das Vorgängerbuch der japanischen Autorin Kanae Minato, "Geständnisse", hatte ich definitiv eine sehr hohe Erwartungshaltung an das Nachfolgerbuch und es ist sicher sehr schwer an so ein geniales Buch anzuknüpfen. Gesetzt den Fall, man möchte dies auch versuchen, vielleicht wollte Kanae Minato dies aber nicht und "Schuldig" ist ein nur etwas anders aufgebautes Buch. Wer weiß das schon, außer Kanae Minato. Auf jeden Fall hat mich "Schuldig" leider enttäuscht.

Ich hatte beim Lesen erst einmal eine recht lange Durststrecke, dieses Buch beginnt für mich recht langatmig und es braucht wirklich viele Seiten um Fahrt aufzunehmen, eine Handlung aufzubauen. Für mich dauert das definitiv zu lange. Ich habe mich am Anfang wirklich gelangweilt. Und das ist etwas, was ein Buch absolut nicht erzeugen sollte. Nach dieser für mich anfänglichen Flaute kann Kanae Minato wieder Spannung aufbauen und die dann erzählte Geschichte hat auch wieder etwas Pep. Aber es ist kein tosender Orkan, so wie ich es bei "Geständnisse" empfand, welches sich ja immer weiter aufputscht, bis zu diesem grandiosen Finale. Bei "Schuldig" ist es eher ein Sturm, der sich langsam zusammenbraut. Aber durch die wirklich lange Zeit, bis sich ein Sog entwickelt und auch eine Spannung aufbaut, bin ich schon etwas enttäuscht. Dann entsteht aber wieder eine interessante und auch fesselnde Geschichte. Wäre diese anfängliche Flaute etwas kürzer gewesen, d. h. die Einführungssequenzen des Buches etwas kürzer gehalten gewesen, wäre es definitiv etwas spannender geworden und mein Lesegenuss wäre sicher ein Größerer. Denn schreiben kann Kanae Minato. Und durch diese etwas spät spannend gewordene Geschichte gibt es dann von mir auch drei *** von mir.