Meine Enttäuschung über das Ende ist ebenfalls groß. Chaos den Menschen, es leben die Kakerlaken...werde mir den Schluss noch mal in Ruhe ansehen, aber befriedigend ist das nicht und auch nicht ausgereift...McEwan hatte sicherlich seinen Spaß als er das alles geschrieben hat. Ich fühle mich allerdings weniger bespaßt. Das ist doch alles recht durchsichtig.
Es geht auch in diesem LA weiter wie bisher. Höhepunkte sind die Abstimmung um das R-Gesetz und der Bruch der Pairing-Vereinbarung durch die Rückdreher als Anspielung auf die beabsichtigte Außerkraftsetzung des Parlaments durch Boris Johnson. Schließlich tritt das Gesetz in Kraft und die Kakerlaken haben ihre Schuldigkeit getan und kehren dahin zurück, wo sie hergekommen sind. Ziel des Unternehmens war tatsächlich nur, die Menschen ins Chaos zu stürzen, damit die Kakerlaken ein besseres Leben haben. Naja...
Mich beschleicht das Gefühl, eine derart offensichtliche Parabel wäre mir auch gerade noch eingefallen - was kein gutes Zeichen ist, da ich literarisch nicht sehr begabt bin.Meine Enttäuschung über das Ende ist ebenfalls groß. Chaos den Menschen, es leben die Kakerlaken...werde mir den Schluss noch mal in Ruhe ansehen, aber befriedigend ist das nicht und auch nicht ausgereift...
Da muss man nichts interpretieren, alles wird auf dem Silbertablett serviert - ganz weit weg von Kafka!Mich beschleicht das Gefühl, eine derart offensichtliche Parabel wäre mir auch gerade noch eingefallen - was kein gutes Zeichen ist, da ich literarisch nicht sehr begabt bin.
Auch wenn es eine einfache Geschichte ist, bin ich nicht unzufrieden. Denn leider ist etwas Wahres daran. Einige in der Politik bewegen sich leider sehr poltrig und egoistisch durch die Welt, ohne an die Folgen zu denken und sind eigentlich Gefährder ihrer eigenen Art. Und das ein englischer Autor so eine Geschichte verfasst, der zusieht, wie sein Land in den Abgrund rast, erscheint mir schlüssig. Vielleicht erreicht dieses Buch in Großbritannien eben durch dieses Thema Aufmerksamkeit und gewinnt dadurch Leser und vielleicht überzeugt er damit ja in seinem Land jemanden. Man kann dies nur hoffen. Und vielleicht sehen ja in unserem Land und in anderen Ländern die Menschen Parallelen zu ähnlichem Geschehen. Auch wenn ich nicht glaube, dass dies bei Ian McEwan Lesern nötig wäre. Aber eventuell gewinnt dieses Buch durch eine aufkommende Diskussion ja an Aufmerksamkeit und erreicht dadurch auch ein größeres Spektrum an Lesern. Aber was soll ein Autor tun, außer zu schreiben! Nichts tun bringt ja auch nichts! Und eine etwas einfachere Geschichte erreicht ja auch mehr Leute, oder?
Die Sätze habe ich nicht gemeint. Man muss schon genauer lesen. Aber die Geschichte ist etwas einfach gestrickt. Das meinte ich. Ich habe mich wahrscheinlich etwas ungenau ausgedrückt.Also ich empfinde die Geschichte nicht als einfach, sie hat machen Sätze die nicht gerade einfach formuliert wurden. Für politisch interessierte mag das Buch sicher interessant sein, alle anderen Leser werden sich garantiert mit diesem Werk schwer tun.
Ja das stimmt, da muss ich dir zustimmen, sie ist wirklich recht einfach gestrickt, aber das ist das Kafka Buch (Die Verwandlung) auch. Trotzdem hatte ich hier das Gefühl wie wenn sie noch nicht zuende gedacht wurde.Die Sätze habe ich nicht gemeint. Man muss schon genauer lesen. Aber die Geschichte ist etwas einfach gestrickt. Das meinte ich. Ich habe mich wahrscheinlich etwas ungenau ausgedrückt.
Was haben sie den durch die Geldumkehr als Kakerlaken erreicht? Nur das sich das britische Volk so selbst kaputtmacht und sie sich durch die Armut vielleicht mehr verbreiten können?
Ich bin mir allerdings nicht sicher ob McEwan da wirklich den Ottonormal Verbraucher erreicht mit dieser Geschichte.
Genau da sehe ich das Problem. Diese Leser*innen werden größtenteils enttäuscht sein, da sie von McEwan anderes gewohnt sind. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass er im Anblick dessen, was in seinem Land zurzeit gerade alles schief geht, und aufgrund seiner Verzweiflung dagegen anschreiben will und das auch zeitnah, um etwas erreichen zu können. Alles verständlich, aber ich wiederhole mich, es geht leider zu Lasten der literarischen Qualität und das hat mich enttäuscht.Auch wenn ich nicht glaube, dass dies bei Ian McEwan Lesern nötig wäre.
Ja, das habe ich auch so verstanden. Ist es das, was McEwan den Politikern vorwirft? Nur auf ihr eigenes politisches Überleben abzuzielen - keine größeren Ziele zu verfolgen. Die Klimadebatte ist dafür ein gutes Beispiel, wer will schon daran denken, was in der Zukunft der Erde bevorsteht - ihn/sie betrifft es dann ja nicht mehr - die Kakerlaken werden immer überleben.Die Mission der Kakerlaken, die anfangs erwähnt wurde, ist also, das eigene (Über-)Leben zu sicher bzw. zu verbessern. Habe ich das richtig verstanden?
Das habe ich mir genau auch gedacht. McEwan muss innerlich kochen. Dieses ist sein Aufguss. Nicht sehr tiefgründig, er überspitzt bewusst das Offensichtliche, das allerdings gewandt und unterhaltsam. Mehr Menschen erreicht er auf diese Weise, nicht mit Hochliteratur.Aber was soll ein Autor tun, außer zu schreiben! Nichts tun bringt ja auch nichts! Und eine etwas einfachere Geschichte erreicht ja auch mehr Leute
Richtig. Die Anlehnung an Kafka, den Meister des Verborgenen, Versteckten, mit dem Millionen Schüler durch Interpretationen gequält wurden..... - diese Anlehnung ist selten deplatziert.Da ist das Kafka Buch von dem er die Idee hat bei weitem interessanter als diese politische, trockene Satire.
Natürlich: Die Freunde Boris Johnsons und seiner Politik werden dieses Buch großzügig auslassen und es als billige Polemik abstempeln.Allerdings denke ich, dass Menschen, die zu diesem Buch greifen, auch von allein auf das Fazit insgesamt kommen. Und die anderen glauben halt das, was sie glauben wollen ...
Natürlich: Die Freunde Boris Johnsons und seiner Politik werden dieses Buch großzügig auslassen und es als billige Polemik abstempeln.
Du meintest, behutsam von Lehrer*innen zur Interpretation geleitetSchüler durch Interpretationen gequält
Natürlich. Genau das meinte ichDu meintest, behutsam von Lehrer*innen zur Interpretation geleitet
DAS musst du uns erst mal beweisen .da ich literarisch nicht sehr begabt bin.