Rezension Rezension (4/5*) zu Ich und der Weihnachtsmann von Matt Haig.

parden

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13. April 2014
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Niederrhein
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Buchinformationen und Rezensionen zu Ich und der Weihnachtsmann von Matt Haig
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Weihnachtsmann vs. Osterhase...

Amelia, das einstige Kaminkehrermädchen, lebt nun im Wichtelreich. Doch auch hier ist das Leben kein reines Honigschlecken: Als Menschenkind eckt sie überall an, die Wichtel tuscheln und die Schlittenschule will sie nicht als Schülerin aufnehmen. Da bricht eine Fehde zwischen den Wichteln und dem Kaninchenvolk wieder aus, die vor unvordenklichen Zeiten begann. Aufgewiegelt werden die Kaninchen von einem charismatischen Anführer, dem Osterhasen. Der will das Wichtelreich unterbuttern und Weihnachten zu einem zweitrangigen Fest zurückstufen. Aber nicht mit Amelia! Mit allen Mitteln der Phantasie kämpft sie darum, Weihnachten zu retten.

Dieses Buch spielt etwa ein Jahr nach der vorherigen Folge: 'Das Mädchen, das Weihnachten rettete'.

Amelia fühlt sich eigentlich ganz wohl in Wichteldorf. Sie lebt dort beim Weihnachtsmann und seiner Frau, unterstützt sie nach Kräften bei den Vorbereitungen für Weihnachten und liebt es, mit ihrem Kater zu kuscheln. Trotzdem hat sie Schwierigkeiten, sich einzugewöhnen. Die Wichtelschule ist einfach so anders als eine Menschenschule, und auch in der Spielzeugfabrik erweist sich Amelia nicht wirklich als hilfreich.

Alles erscheint erträglich, doch zunehmend werden Stimmen laut gegen die Menschen in Wichteldorf - v.a. gegen Amelia. Sind es zunächst nur einzelne Stimmen, verschärft sich die Stimmung gegen das Mädchen zunehmend, bis Amelia tatsächlich glaubt, nicht nach Wichteldorf zu gehören. Das Hoffnungsbarometer sinkt, und erneut ist Weihnachten in Gefahr. Als auch noch die Kaninchen beginnen zu rebellieren mit ihrem Anführen, dem Osterhasen, scheint alles verloren...

Wieder hat Matt Haig eine liebevolle Weihnachtsgeschichte für Kinder geschrieben, die dabei durchaus ernste Themen beinhaltet. Von Vorurteilen über Mobbing bis hin zur Ausgrenzung reicht die Palette hier, flankiert allerdings von dem Appell zu mehr Toleranz und dem Zauber des Glaubens an Wunder.. Eine schöne Mischung an Nachdenklichem, Aufregendem und Gefühlvollem für Kinder von 10-12 Jahren - und natürlich für Erwachsene.

Rufus Beck ist wie geschaffen für Geschichten dieser Art. Er verleiht in seiner Lesung (ungekürzt: 5 Stunden und 9 Minuten) den einzelnen Figuren erneut unverkennbare Stimmen und steigert den Unterhaltungswert dadurch noch um ein Vielfaches.

Ein nicht nur weihnachtliches Hörbuch, das unbedingt empfohlen werden kann...


© Parden